Die Münze Österreich schrieb bereits in den ersten Jahren ihres Bestehens Weltgeschichte: Herzog Leopold V. soll damals König Richard I. Löwenherz gegen ein hohes Lösegeld aus der Haft freigelassen haben und aus dem Erlös Silbermünzen hergestellt haben. Für die Masse von 12 Tonnen Silber war eine leistungsfähige Produktionsstätte nötig, die in der Nähe des Hohen Marktes nördlich des Stephansplatzes im Jahr 1194 erbaut wurde und ihren Standort mehrfach wechselte. Seit dem 19. Jahrhundert residiert die Münze Österreich in einem prachtvollen Gebäude am Heumarkt und gilt als die Traumfabrik der Numismatik.
Dass sich ausgerechnet eine Prägestätte aus dem Herzen Europas zum Innovationstreiber entwickeln würde, war noch vor 40 Jahren nicht abzusehen. Mit der Entstehung der Republik Österreich im Jahr 1918 wurde das “Wiener Hauptmünzamt” eingerichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Österreich ein Prägeprogramm mit silbernen Gedenkmünzen zu 25, 50, 100 und 500 Schilling etabliert, welches zwar einen Spiegel der österreichischen Kultur und Geschichte darstellte, aber nicht unbedingt als modern daher kam. Andere Prägestätten, vor allem aus Amerika und China, machten den Europäern vor, wie die Münzen der Zukunft aussehen.
Ein Namenswechsel läutete im Jahr 1989 allerdings einen Kulturwandel ein: Aus dem Amt wurde eine Aktiengesellschaft und als “Münze Österreich AG” neu erfunden – als wirtschaftlich geführtes Tochterunternehmen der Österreichischen Nationalbank mussten die Wiener Münzmeister künftig Erfolge liefern. Und das taten sie: Erstmals wurde im Oktober 1989 der “Wiener Philharmoniker” als moderne Anlagemünze angeboten. Und die erste Bullion-Prägung Europas wurde in kürzester Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Münzprägestätten aus den USA, Kanada und Mexiko, die in den achtziger Jahren den Markt für Edelmetall-Anlagemünzen aufgemischt hatten.
In den neunziger Jahren baute die Münze Österreich konsequent ihren bis heute kultivierten Ruf als Produzentin für hochwertige Sammlermünzen sowie Anlageprägungen. Es wurden Sondergedenkmünzenserien etabliert und Gold als Edelmetall für Sammlermünzen eingeführt. Außerdem experimentierte die Münze Österreich mit neuartigen Prägetechniken: Im Jahr 1994 kam eine Bi-Metall-Münze aus Gold und Silber heraus und im Jahr 1999 überraschten die Österreicher die Münzenwelt mit einem neuartigen Münzmetall: Titan wurde für eine Bimetallmünze zum Jahrtausendwechsel verwendet.
Spätestens seit der Einführung des Euro hat Österreich eine Vorreiterrolle in der Numismatik eingenommen – und die Innovationen aus Wien strahlen weit über Europa hinaus. Mit ihrer fluoreszierenden Tiertalerserie, die mehrmals pro Jahr für tumultartige Szenen vor Banken und dem Münze-Österreich-Hauptquartier am Heumarkt sorgt, statuieren die Österreicher ein Exempel – die Botschaft aus Wien lautet: Das Münzensammeln als Hobby ist noch lange nicht tot, im Gegenteil – es ist quicklebendig und führt Jung und Alt zusammen.
Ganz nebenbei ist es der Münze Österreich auch gelungen, Sammlermünzen als attraktives Investment zu positionieren – wer sein Geld clever anlegen und nach Alternativen zu klassischen Bullion-Prägungen sucht, kommt um die Tiertaler aus Österreich sowie die exotischen Niob-Münzen nicht vorbei. Diese Produkte haben nicht nur eine faszinierende Optik, sondern in den vergangenen Jahren zuverlässig einen Sammlerwert jenseits des ursprünglichen Ausgabepreises entwickelt. So ist es auch kaum verwunderlich, dass die Münze Österreich und pro aurum seit Jahren eng zusammenarbeiten – denn beide erfreuen Sammler von hochwertigen Gedenkmünzen und Anleger mit Fokus auf Sachwerte gleichermaßen.
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