Dirk Müller: China-Schulden haben eine gewaltige Sprengkraft
Die US-Notenbank Fed bereitet den Ausstieg aus der Zinswende vor, Mario Draghi droht weitere geldpolitische Lockerungen an – die Welt befindet sich im Klammergriff der Notenbanken. Im Interview mit pro aurum-Pressesprecher Benjamin Summa auf dem Onlineportal „finanzen.net“ macht Dirk Müller deutlich, wie stark die Märkte durch die Geldpolitik der Notenbanken verzerrt werden: „Wenn wir nicht von freien Märkten, sondern von hochmanipulierten Finanzmärkten ausgehen, dann ist alles vorstellbar“, warnt Müller im Hinblick auf neue geldpolitische Grausamkeiten für Sparer. Dirk Müller befürchtet, dass die Notenbanken auch weiterhin beliebig weiter billiges Geld zur Verfügung stellen sowie Aktien und Unternehmensanleihen aufkaufen.
Die Rückkehr der Schuldenpolitik sowie des billigen Geldes ist aus Sicht von Dirk Müller jedoch eine gefährliche Grundlage für einen großen Crash. Eine besondere Gefahr geht nach seiner Einschätzung von China aus: „Seit der Finanzkrise wuchs die Wirtschaft dort enorm. Doch dieses Wachstum ging einher mit einer exzessiven Verschuldung – vor allem der Unternehmen“, erklärt Müller. Wenn die Wirtschaft in China massiv unter Druck kommen sollte, dann würden sich Massenproteste möglicherweise aufs ganze Land ausweiten: „Hier sehe ich viel Sprengkraft“, resümiert Dirk Müller.
Positiv ist „Mister Dax“ dagegen für den Goldpreis gestimmt: „Gold geht nun möglicherweise den Weg, den ich mir seit Langem erhoffe. Ich war, bin und bleibe ein Edelmetallfan“, macht Müller deutlich. Er sieht Gold in erster Linie als Versicherung fürs Ersparte – gerade vor dem Hintergrund der weltpolitischen Unwägbarkeiten. Müller erinnert daran, dass der heftigste Handelskrieg zwischen den USA und China in der Menschheitsgeschichte entbrannt sei. Dass ausgerechnet dann die größten Aktienindizes ihre Allzeithochs überspringen, ist für Dirk Müller ein Warnsignal: „Das widerspricht so ziemlich jedem volkswirtschaftlichen Lehrbuch und auch jeglicher Vernunft.“ Die Gewinnerwartungen von Unternehmen liefen völlig konträr zur Aktienmarktentwicklung. Dirk Müller ist bei der Verwaltung seines eigenen Aktienfonds daher „extrem skeptisch und vorsichtig“.
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