White Horse of Hanover: Royal Mint setzt beliebte „Queen’s Beasts“-Serie fort
Wer hätte gedacht, dass sich ausgerechnet eine Münzenserie mit britischen Wappentieren zu einem Bestseller bei Sammlern und Anlegern entwickelt? Der Royal Mint aus Großbritannien ist dieses Kunststück gelungen – mit der „Queen’s Beasts“-Serie hat sie ihre Produktpalette im Bereich der modernen Edelmetall-Anlagemünzen erfolgreich erweitert. Die ersten Motive aus dem Jahr 2016 werden in Gold derzeit weit oberhalb des aktuellen Metallpreises gehandelt – und die neuen Ausgaben werden nicht nur in Deutschland, sondern in aller Welt mit Spannung erwartet.
Im Jahr 2020 setzt die Royal Mint die Serie der königlichen Biester mit dem neunten Motiv fort – auf den Goldmünzen zu einer und einer Viertelunze ist das „White Horse of Hanover“ zu sehen, die Münze wird ab dem 2. März offiziell durch die Royal Mint verkauft und sollte kurz danach in Deutschland eintreffen – das Interesse dürfte hierzulande wegen des Bezugs zum deutschen Hochadel besonders groß sein, denn mit dem „White Horse of Hanover“ werden die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen Königin Elisabeth II. und dem Welfen Georg von Hannover betont, der im Jahr 1714 die britische Krone übernahm.
Vom Hannoveraner Provinzfürsten zum König von Großbritannien, Frankreich und Irland
Das weiße Pferd von Hannover nimmt in der Reihe der „Queen’s Beasts“ eine besondere Rolle ein, handelt es sich mit der Thronbesteigung des früheren Kurfürsten Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg um einen Wendepunkt in der britischen Monarchie: Im Jahr 1714 wurde damit die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover manifestiert, die bis ins Jahr 1901 reichte. Als König George I. von Großbritannien, Frankreich und Irland ging der Hannoveraner Georg in die Geschichte ein. Bis heute gilt George I. als moderater Herrscher, welcher nicht nur die Konflikte mit den Niederlanden sowie dem Haus Habsburg befrieden konnte, sondern auch der Regierung und dem Parlament weitergehende Machtbefugnisse zugestand.
Auf Georgs Wappen, welches auf der achten Ausgabe der „Queen’s Beasts“ zu sehen ist, finden sich Leoparden als Zeichen für England sowie der schottische Löwe wieder, ferner die französischen Lilien sowie die irische Harfe. Im vierten Teil des Wappens sind die Insignien des Hauses Hannover zu finden. Das „White Horse of Hanover“ ist wie die übrigen neun Tiere der „Queen’s Beasts“-Serie Bestandteil einer Skulpturenreihe, welche anlässlich der Krönung von Elisabeth II. zur Königin in der Westminster Abtei ausgestellt wurde.
Gold mit königlicher Lizenz
Die „Queen’s Beasts“ sind fester Bestandteil des britischen Bullion-Programms und werden mit einem Feingewicht von einer Unze und einem Nennwert von 100 Pfund seit dem Jahr 2016 geprägt. Ebenfalls seit 2016 gibt es eine Mini-Ausgabe mit einem Gewicht von einer Viertelunze und einem Nennwert von 25 Pfund. Beide Münzen sind somit gesetzliches Zahlungsmittel im Vereinigten Königreich, im Umlauf allerdings nicht anzutreffen.
Obwohl die Münzen unlimitiert geprägt und offizielle Prägezahlen nicht bekannt gegeben werden, erfreuen sich die Biester in Gold auch bei Sammlern großer Beliebtheit. Einzelne Jahrgänge haben einen Sammlerwert entwickelt, welche deutlich oberhalb des aktuellen Goldpreises liegt. Und auch die Marktpreise für die neuesten Ausgaben ziehen meist nach kurzer Zeit an. So bietet diese Münzenserie eine doppelte Renditechance: Neben dem Wertzuwachs durch den Anstieg des Goldpreises ist auch ein zusätzlicher Aufschlag durch die Nachfrage am Sammlermarkt wahrscheinlich.
Bildrechte: ©Pixabay/Ilario D’Amato, The Royal Mint