Es ist wohl der Alptraum eines jeden Edelmetall-Anlegers: Viele Jahre, nachdem eine Goldmünze oder ein Silberbarren gekauft wurde, lehnt ein Händler den Ankauf der vermeintlich wertvollen Stücke ab. Seine Diagnose: eine plumpe Fälschung. Was auf den ersten Blick völlig unrealistisch klingt, passiert jedoch bedauerlicherweise öfter, als man denkt. Denn Fälschungen von historischen sowie modernen Edelmetallmünzen kommen tatsächlich häufiger vor als früher.
Investoren sollten nun allerdings nicht in Panik verfallen – die meisten Fälschungen sind schlecht gemacht und für Profis in jedem Fall, aber auch für Laien mit einem soliden Grundwissen leicht zu enttarnen: So ist es klar, dass ein 170 Gramm schwerer Goldbarren, auf dem 250 Gramm steht, nicht echt sein kann – ebenso eine Münze, die zwar das wiegt, was sie wiegen soll, aber zwei Millimeter dicker ist als echte Vergleichsmünzen. Insbesondere die Prägungen, die in den letzten Jahren über asiatische Handelsplattformen für ein paar Euro nach Deutschland geschickt werden, könnten mit einer einfachen Küchenwaage problemlos als Fälschung entlarvt werden.
Ärgerlicherweise gibt es neben der Massenware aus Fernost jedoch auch geschicktere Fälschungen, beispielsweise durch die Beimischung von Wolfram, das nahezu die gleiche Dichte wie Gold besitzt. „Diese Fälschungen sehen wir aber höchstens einmal pro Jahr“, berichtet Robert Hartmann, Geschäftsführer von pro aurum. Denn der Aufwand ist für die meisten Fälscher zu groß. Die Wolfram-Fälschungen findet man, wenn überhaupt, ab einer Unze Gewicht, sowohl bei Barren als auch bei Münzen. Wolfram ist ein sehr hartes, schwer zu verarbeitendes Material, zudem hat es eine extrem hohe Schmelztemperatur. Hier ist viel technisches Equipment vonnöten und eine hohe kriminelle Energie.
Stempelfälschungen treten häufiger auf
Weitaus bedrohlicher sind die Fälschungen, die beinahe täglich auftreten: In Deutschland sind beispielsweise die Nachahmungen historischer Goldmünzen weit verbreitet, wie die millionenfach geprägten „20 Reichsmark“-Goldmünzen aus Preußen mit den Bildnissen der Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. Diese wurden zwischen 1950 und 1980 mit hohen Aufgeldern von 20 bis 40 Prozent auf den reinen Goldwert gehandelt. In diesem Zeitraum kam es häufig zu Stempelfälschungen. Der Goldgehalt war derselbe, aber die Fälscher hatten es auf die Aufschläge abgesehen. Heute lohnen sich solche Stempelfälschungen nicht mehr, weil die Aufschläge drastisch zurückgegangen sind. Zwar sind alte Fälschungen oder Nachahmungen aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren immer noch im Umlauf, allerdings sind hierfür ebenfalls spezielle Kenntnisse und entsprechende Gerätschaften nötig, um täuschend echte Produkte herzustellen.
Als Edelmetallhändler fällt es uns an dieser Stelle leicht zu sagen: „Wer bei renommierten und seriösen Händlern kauft, schützt sich so bereits optimal gegen Fälschungen.“ Doch was nach Eigenwerbung klingt, lässt sich problemlos mit Fakten belegen. Denn bei pro aurum angekaufte Barren und Münzen werden ohne Ausnahme mehreren Prüfverfahren unterzogen. Durch unsere technischen Prüfmethoden wie das Röntgenfluoreszenzspektroskop, das Leitfähigkeitsmessgerät oder die Magnet- und Feinwaage können Fälschungen zweifelsfrei erkannt und sicher enttarnt werden, ohne die Barren und Münzen anbohren zu müssen. Die Goldschätze müssen noch nicht einmal aus Plastikblistern oder Kunststoffkapseln entnommen werden, in denen sie ausgeliefert oder angekauft werden – dies ist übrigens eine oft gehörte Ausrede bei windigen Händlern, die über Online-Plattformen gefälschte Goldbarren verkaufen. Denn anders als diese Zeitgenossen behaupten, kann man durchaus mit einem Messgerät durch die Verpackung eines Goldbarrens hindurch messen. Die Experten von pro aurum können jedoch selbst gut gemachte Wolfram-Fälschungen erkennen: Wenn solche Münzen oder Barren im Umlauf sind, dann würden wir diese beim Ankauf sofort aufspüren – mittels eines Leitfähigkeitsmessgerätes. Wolfram hat zwar dasselbe Gewicht und dasselbe Volumen wie Gold, aber eine ganz andere Leitfähigkeitskennzahl. Auch Stempelfälschungen werden bei pro aurum zuverlässig erkannt, weil wir auf ein Expertenteam zurückgreifen können, das sich sehr gut mit numismatischen Münzen auskennt.
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