Dirk Müller: „Bei Gold steht eine deutliche Aufwärtsbewegung bevor!“
Das vergangene Jahr war voller politischer Überraschungen, doch die Börsianer feiern eine Party, wie man sie schon lange nicht mehr an den Finanzmärkten gesehen hat. Der Investment-Stratege Dirk Müller mahnt angesichts der Euphorie im Gespräch mit dem Internetportal „finanzen.net“ zur Vorsicht: „In den kommenden Wochen könnten wir eine leichte Konsolidierung vor dem Hintergrund des starken Anstiegs sehen“, sagt Müller und erläutert, dass auf die Trump-Rallye eine Überhitzung im zweiten Halbjahr folgen könnte. Er befürchtet, dass die Fed mit Zinserhöhungen gegensteuern werde. Die Folge: schwere Verwerfungen in den Schwellenländern.
In Bezug auf Donald Trump klingt Dirk Müller versöhnlich – die angekündigte Steuerreform werde positive Effekte für die Mittelklasse und die Unternehmen entfalten, die US-Wirtschaft dürfte gestärkt werden. Müller stimmt Trump in Teilen seiner wirtschaftspolitischen Einschätzungen zu: „Trump entlarvt einen Missstand ja ganz deutlich: Die Chinesen verkaufen relativ frei in die USA und nach Europa, aber deutsche oder US-Unternehmen haben in China riesengroße Probleme.“
Mit Sorge blickt Dirk Müller also nicht in erster Linie in die USA, sondern nach Europa: „Es wird weiterhin versucht, die Inflation anzuheizen und mit der dann entstehenden negativen Realverzinsung die enormen Schuldenberge in Europa abzuschmelzen“, erklärt Müller. Eines Tages werde die Europäische Zentralbank aber die Nullzinsphase beenden müssen. Müller befürchtet dramatische Folgen, insbesondere für die südlichen Euro-Staaten, sobald die EZB ihnen nicht mehr fiskalpolitisch unter die Arme greift.
Der Investmentstratege unterstreicht im Gespräch mit „finanzen.net“ die Bedeutung eines „sicheren Hafens“ und stellt Gold ein gutes Zeugnis aus – nach seiner Einschätzung hat das Edelmetall einen Boden ausgebildet und eine Ausgangslage für eine deutliche Aufwärtsbewegung geschaffen. Müller weist allerdings auch auf Gefahren hin: Beschränkungen für Goldbesitz in Indien könnten den Goldpreis drücken. Allerdings sorgten in anderen Ländern, in denen eine teilweise Abschaffung des Bargeldes befürchtet wird, die Menschen jetzt mit Gold vor und sorgen für eine starke Nachfrage nach goldenen Investment-Produkten.
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