Allzeithoch in Euro und anderen Währungen: Gold feiert Rekorde
Für den einen oder anderen “Goldbug” dürfte der Begriff „Allzeithoch“ bis heute nach einer kühnen Phantasie oder gar einem modernen Märchen klingen – doch für alle Kunden von pro aurum, die in den letzten Wochen entweder ihr Gold verkauft oder ihre Goldbestände ausgebaut haben, ist diese Marktentwicklung greifbar geworden: Gold hat in Euro ein neues Allzeithoch erreicht, der bisherige Rekord aus dem Oktober 2012 mit 1388,62 Euro pro Feinunze wurde jüngst übertrumpft: Am 26. August 2019 lag Gold kurzzeitig bei 1398 Euro, Anfang September 2019 stand die Notierung nur knapp unterhalb dieses Rekordes.
Während der Goldpreis in US-Dollar noch weit von seinen Rekordständen entfernt ist, hat die Edelmetallhausse in Europa einen vorläufigen Höhepunkt erreicht – und weitere Zugewinne werden von vielen Marktbeobachtern als wahrscheinlich erachtet. Der Goldrausch hierzulande ist allerdings kein europäisches Phänomen: In vielen anderen Währungen der Welt rangiert Gold auf absolutem Rekordniveau. Hier nur ein paar Beispiele:
- Im Brexit-Land Großbritannien wurde Gold Anfang des Monats mit rund 1270 britischen Pfund gehandelt – das ist so viel wie nie zuvor. Selbst während des ersten Teils der großen Gold-Hausse im Jahr 2011 konnte Gold lediglich bis knapp unter 1200 GBP steigen.
- In Japan kostete Gold am 2. September 2019 rund 162.500 Yen, der Rekord liegt bei knapp 164.100 Yen.
- In Kanada liegt Gold am Anfang des Monats September bei 2040 Dollar, also knapp unterhalb des Allzeithochs von 2068 CAD.
- In Australien wurde Gold zu Monatsbeginn mit rund 2276 Dollar gehandelt – also nur knapp über dem frischen Allzeithoch, welches bei rund 2320 AUD liegt.
- In Indien wurde gerade erst ein frisches Allzeithoch bei 111.578 Rupien markiert.
- In Südafrika liegt der Goldkurs mit 23.330 Rand (Stand 2. September 2019) minimal unter dem Rekord von knapp 24.000 Rand.
- In Schweizer Franken startete Gold mit bei rund 1515 CHF in den September. Bis zum Allzeithoch von rund 1660 CHF sind es noch ein paar Schritte, doch Gold ist in der Schweiz derzeit so teuer wie zuletzt 2013.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und der US-Dollar zählt zu den wenigen Währungen, welche aus der Reihe tanzen. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass neben Gold ausgerechnet der US-Dollar als sicherer Hafen gehandelt wird und sich daher gegen Gold als andere Krisenwährung behaupten kann. Allerdings muss man ziemlich weit zurück gehen – nämlich ins Jahr 2013 – um einen Goldpreis auf dem aktuellen Niveau zu finden.
Weil der Goldpreis in US-Dollar noch reichlich Luft nach oben hat und die Entwicklung des Goldpreises vor allem in US-Dollar für die Weltmärkte relevant ist, gehen viele Marktbeobachter davon aus, dass ein Mitzieheffekt einsetzen und Gold in anderen Währungen noch auf deutlich höhere Niveaus katapultieren könnte. Immerhin handelt es sich bei den genannten Allzeithochs um nominelle Werte – unter Berücksichtigung der Kaufkraft liegt Gold in zahlreichen Währungen noch weiter von seinen tatsächlichen Allzeithochs entfernt. So wurde beispielsweise im Jahr 1980 ein Goldpreis von 873 US-Dollar erreicht, was inflationsbereinigt etwa 2500 US-Dollar entspricht.
Es wäre also zu kurz gegriffen, unter Berücksichtigung der aktuellen Rekordstände davon ausgehen, dass Gold schon bald der Atem ausgehen könnte – viele Edelmetallfans erwarten, dass das gelbe Metall nur kurze Verschnaufpausen einlegt, um den nächsten Sprint vorzubereiten.
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