Auf dem Ölmarkt braut sich ein äußerst giftiger Mix zusammen
Dies war die Überschrift eines Leitartikels der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ am 25.04.2018. Hierin konnte man u.a. lesen: „Der Ölpreis steigt und steigt. Nordseeöl etwa kostet schon um rund zwei Drittel mehr als im Juni des Vorjahres. Steigende Ölnotierungen sind einer der wichtigsten Inflationstreiber.“ Des Weiteren stand zwei Absätze tiefer der Satz: „Da braut sich ein teuflischer Mix zusammen, der uns sehr schnell in die nächste Finanz- und Wirtschaftskrise stürzen könnte, wenn nicht beherzt gegengesteuert wird.“ Warum kommt diese Entwicklung für das Publikum so überraschend?
Bereits am 07.08.2016 wiesen wir in dem Artikel „Der wichtigste Rohstoff vor dem nächsten Preisschub nach oben“ auf die, mit folgenden Worten, neu begonnene zyklische Rohöl-Hausse hin:
Am 05.02.2016 publizierten wir in unserem Marktkommentar 01/2016, unter dem Titel “2016 beginnt mit einem zyklischen Trendwendesignal im Rohstoffsektor”, u.a. folgende Zeilen:
“… Besonders beim wichtigsten Rohstoff Rohöl kam es zu einem wahren Ausverkauf. Betrachtet man in Abbildung 1 den Brent-Rohöl-Future auf Candle-Stick-Monatsbasis, so visualisiert sich eindrucksvoll der historische Sell Off, welcher sich im Januar abgespielt hat. Niemals zuvor gab es eine solch lange “Akkumulations-Lunte” (Monats-Reversal), bei gleichzeitig historisch einmalig hohen Volumen. Die “starken Hände” (Smart Money) kauften die Futures, welche von den “zittrigen Händen” (Dumb Money) in Panik auf den Markt geworfen wurden, orchestriert von extrem negativer Medien-Berichterstattung (“Emotionsbeschleuniger”). Betrachtet man die Monatskerzen der vergangenen drei zyklischen Tiefpunkte (12/1998, 11/2001 und 12/2008), innerhalb der säkularen Rohstoff-Hausse, so erkennt man sofort die jeweils ähnliche “Lunten Ausbildung” wie im vergangenem Monat (siehe hierzu bitte die grün markierten Kerzen in Abb. 1). Da Gold mit seiner relativen Stärke (in allen anderen Währungen außer dem USD bereits im Hausse-Modus) dieser Entwicklung vorausläuft, sollte ihm nun in den kommenden Monaten auch der breite Rohstoffsektor folgen. Dies wird dann als Beginn der größten Rohstoff-Hausse aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen. …”
Wie sieht es nun, nach über zwei Jahren, aktuell beim Rohölpreis aus. Der Brent Crude Oil Future (Nordseeöl) stieg von seinem zyklischen Tief bei zirka 28 USD im Januar 2016 bis auf aktuell 75 USD im April 2018 (siehe hierzu den oberen Teil in Abbildung 1). Somit hat sich das Rohöl in nur 28 Monaten knapp verdreifacht, ohne dass dies vom Publikum groß wahrgenommen worden wäre. Die Preistransformation von den Vermögenswerten („Asset Price Inflation“) über die Erzeuger- in die Konsumentenpreise und somit das Sichtbarwerden der Inflation erfolgt mit einer gewissen Zeitverzögerung, weshalb in den kommenden Monaten mit offiziell steigenden „Inflationszahlen“ gerechnet werden muss. Wie in den vergangenen 20 Jahren zuvor, wird auch zukünftig der Edelmetallsektor dem Rohöl als „Inflationsseismograph“ folgen (siehe hierzu die Entwicklung der Gold- & Silberaktien als roten Kursverlauf im oberen Teil in Abbildung 1).
Abb. 1: Rohölpreis in USD (oben) vs. Rohölpreis-Weltaktien-Ratio (unten) von 09/1998 bis 04/2018 Quelle: GR Asset Management
Auch bei der Betrachtung des vorauslaufenden Rohstoffs Rohöl gegenüber dem Weltaktienindex (Rohöl-Weltaktien-Ratio) kam es nun im abgelaufenen Monat April wieder zu einem starken prozyklischen Kaufsignal. Erstmalig seit dem Jahr 2012 notiert dieses Verhältnis wieder über seinem gleitenden 1000-Tages-Durchschnitt (siehe hierzu den unteren Teil in Abbildung 1). Dies bestätigt eindeutig die, im Januar 2016, neu begonnene zyklische Rohstoff-Hausse und dementsprechend den final begonnenen Inflationszyklus, innerhalb der säkularen Rohstoff-Hausse, welche kurz vor der Jahrtausendwende begann. In den kommenden Jahren wird somit, neben der Zunahme der beiden sichtbaren, direkten und indirekten Steuern, die explosive Zunahme der versteckten Inflationssteuer das größte Problem für den Bürger werden (siehe hierzu die „Die vier Besteuerungsarten der Bürger“).
Edelmetallinvestments als Schutz vor Inflation in stagflationären Zeiten
Da wir uns seit der Aufhebung des Gold-Dollar-Standards am 15. August 1971 in einer strukturellen Dauerinflation befinden, kommt es nicht mehr, wie zuletzt Anfang der 1930er Jahre, bei Rezessionen (Depressionen) zu einer sichtbaren Deflation (Preisverfall auf breiter Front), sondern immer zu einer sogenannten „Stagflation“. Dieser Begriff wurde in den 1970er Jahren kreiert, da, aufgrund der mangelnden Golddeckung plötzlich – entgegen der historischen Lehrmeinung – die Preise trotz Rezessionen stiegen. Während die US-Aktienmärkte und die US-Wirtschaft damals, von 1966 bis Anfang 1980, über ein Jahrzehnt in USD bewertet volatil seitwärts liefen (monetäre Illusion), kollabierten beide gleichzeitig um zirka 90 Prozent, wenn man sie in Unzen GOLD bewertet hätte (reale Entwicklung). Während in den 1930er Jahren die Aktienmärkte, bei einer goldgedeckten Währung, in USD zirka um 90 Prozent einbrachen, sie in den 1970er Jahren, aufgrund der aufgehobenen Golddeckung, in USD seitwärts liefen, steigen sie nun im aktuellen ökonomischen Winter, welcher zum Jahrtausendwechsel begann, aufgrund der historisch einmaligen Zentralbankeingriffe durch ZIRP, NIRP und QE sogar in USD an. In Unzen GOLD bewertet liegt der MSCI Weltaktien-Index seit seinem historischen Hoch im Jahr 2000 aktuell um zirka 70 Prozent im Minus (siehe hierzu den Weltaktien-Index auf der drittletzten Seite dieses Kommentars).
Abb. 2: Edelmetallaktien (oben) vs. Rohstoffaktien-Weltaktien-Ratio (unten) von 03/1997 bis 04/2018. Quelle: GR Asset Management
Nun kam es – aufgrund von globalem QE und den Negativzinsen (Ökonomisches Paradoxon, welches normalerweise nur in zentralistischen Planwirtschaften vorkommt) von Anfang 2011 bis Anfang 2015, im aktuell strategischen Ökonomiewinter (Beginn im Jahr 2000), wieder zu einem überproportional langem realen Wirtschaftswachstum („Hochdruckgebiet“ im Winter, aufgrund von geldpolitischem „Geoengineering“). Dies zeigte sich daran, dass die Aktienmärkte in Unzen GOLD und auch gegenüber den Rohstoffpreis-Indizes erstmalig seit 1999 wieder stiegen (siehe hierzu den Zeitraum der zyklischen Rohstoff-Baisse im unteren Teil der Abbildung 2).
Seit Januar 2016 zeigt sich nun eindeutig wieder eine Wende dieses Rohstoffaktien-Weltaktien-Verhältnisses, was darauf hindeutet, dass das Weltwirtschaftswachstum seine zyklische Erholung von 2011 im Jahr 2016 bereits beendet hat (siehe hierzu den MSCI Weltaktien-Index in Unzen GOLD bewertet auf der nächsten Seite). Gleichzeitig kann man in Abbildung 2 erkennen, dass in Phasen, in denen die Rohstoffaktien besser liefen als die Standardaktien (Ratio steigt), die Gold- & Silberaktien mit einem Hebel darauf profitierten. Seit Januar 2016 (Bodenbildung des zyklischen Tiefs) erleben wir nun eine ähnliche Entwicklung wie bei der Bodenbildung des strategischen Tiefs zum Jahrtausendwechsel. Das Ratio befindet sich kurz unterhalb einer dreijährigen Widerstandslinie und die Edelmetallaktien konsolidieren ihren ersten Anstieg nun bereits seit knapp zwei Jahren. Auch hier, bei diesem Ratio, kam es im April wieder zum Überschreiten des – noch fallenden – gleitenden 1000-Tages-Durchschnitts (siehe hierzu den unteren Teil in Abbildung 2), was zuletzt im Herbst 2000 vorkam. Zum gleichen Zeitpunkt generierte der HUI-Goldminen-Index damals sein Allzeittief und stieg von da an um über +1.700 Prozent in zehn Jahren!
Wir werden in den kommenden Jahren erleben, was die Edelmetallaktien bis zum Ende der Verschuldungskrise an positiver Rendite noch erwirtschaften werden. Säkulare Krisen („ökonomische Winter“) enden immer in einem epochalen Rohstoffpreis- und dementsprechend Edelmetallpreis hoch. Gleichzeitig generieren die Aktienmärkte und somit die Wirtschaft ihre inflationsbereinigten Tiefs, begleitet von einer extrem negativen Stimmung.
„In schlecht regierten Nationen gilt die Inflation der Währung als erstbestes Allheilmittel. Das zweitbeste ist Krieg. Beides bringt vorübergehend Hochkonjunktur, beides bringt permanenten Ruin. Beide dienen politischen und wirtschaftlichen Opportunisten als Zuflucht.“
Ernest Hemingway (Amerikanischer Schriftsteller)
Den gesamten Marktkommentar hier als PDF downloaden
Rechtlicher Hinweis:
Unser Marktkommentar ist eine Werbeunterlage und unterliegt somit nach § 31 Abs. 2 WpHG nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen.
Herausgeber:
Global Resources Invest GmbH & Co. KG
Geschäftsführung: Andreas Stopfer
Fleischgasse 17, 92637 Weiden i. d. OPf.
Telefon: 0961 / 470 66 28-0
Telefax: 0961 / 470 66 28-9
E-Mail: info@grinvest.de
Internet: www.grinvest.de
USt.-ID: DE 250414604
Sitz der Gesellschaft: Weiden i. d. OPf.
Amtsgericht Weiden HRA 2127
Erlaubnis nach § 34f Abs. 1 S. 1 GewO (Finanzanlagenvermittler),
erteilt durch die IHK für München und Oberbayern,
Balanstraße 55 – 59, 81541 München, www.muenchen.ihk.de
Eingetragen als Finanzanlagenvermittler im Vermittlerregister gemäß § 11a Abs. 1 GewO,
Register-Nr.: D-F-155-WBCX-64.
Das Register kann eingesehen werden unter: www.vermittlerregister.info
Kooperationspartner:
pro aurum value GmbH
Geschäftsführung: Sandra Schmidt
Vertriebsleitung: Jürgen Birner
Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München
Telefon: 089 444 584 – 360
Telefax: 089 444 584 – 188
E-Mail: fonds@proaurum.de
Internet: www.proaurum-valueflex.de
Erlaubnis nach § 34f Abs. 1 S. 1 GewO (Finanzanlagenvermittler),
erteilt durch die IHK für München und Oberbayern,
Balanstraße 55 – 59, 81541 München, www.muenchen.ihk.de
Eingetragen als Finanzanlagenvermittler im Vermittlerregister gemäß § 11a Abs. 1 GewO,
Register-Nr.: D-F-155-7H73-12.
Das Register kann eingesehen werden unter: www.vermittlerregister.info
Die pro aurum value GmbH und die Global Resources Invest GmbH & Co. KG vermitteln Investmentfonds nach § 34f GewO. Der Fondsvermittler erhält für seine Dienstleistung eine Vertriebs- und Bestandsvergütung.
Bildrechte: © Ek / Fotolia