Augen auf beim Silberkauf!
Obwohl sich Gold und Silber in einigen Dingen ziemlich ähnlich sind, gilt es beim Kauf von silbernen Barren oder Münzen diverse Besonderheiten zu beachten. Diese sind vor allem auf die Mehrwertsteuerpflicht zurückzuführen.
Mehrwertsteuerpflicht unbedingt beachten
Im Gegensatz zu Kapitalanlagegold fällt beim Kauf von Silber in Form von Barren oder Münzen hierzulande normalerweise Mehrwertsteuer an, die sich allerdings unterschiedlich stark auf die Verkaufspreise der Produkte auswirkt. Dies sollten Anleger stets im Hinterkopf behalten. Und da deutsches Steuerrecht in der Regel relativ kompliziert gestaltet wird, sollte man vor dem Kauf von Silber auf Folgendes achten:
- Handelt es sich um Barren, Münzen oder Münzbarren?
- Wo wurden die Silberprodukte hergestellt?
- Sind Silbermünzen „nagelneu“ (vom Hersteller) oder „gebraucht“ (Sekundärhandel)?
Relativ teuer kann ein Silberinvestment werden, wenn man frisch geprägte Silbermünzen erwerben möchte, die in der Eurozone produziert wurden. Begründung: Seit 2014 muss auf solche Silberprodukte stets der erhöhte Mehrwertsteuersatz von aktuell 16 Prozent (ab Januar 2020: 19 Prozent) entrichtet werden. Außerdem gilt: Silberbarren unterliegen stets dem erhöhten Steuersatz. Höhere Steuern ziehen dann entsprechend höhere Verkaufspreise nach sich.
Attraktivere Silberpreise sind möglich, wenn Anleger „gebrauchte“ Silbermünzen oder „prägefrische“ Silbermünzen erwerben, die außerhalb des Euroraums hergestellt wurden. Dann dürfen Edelmetallhändler nämlich die Differenzbesteuerungsmethode anwenden, eine vom Gesetzgeber erlaubte Sonderregel. Diese bietet dem Edelmetallhändler den Vorteil, dass er auf importierte Silbermünzen eine niedrigere Einfuhrumsatzsteuer entrichten muss und der erhöhte Mehrwertsteuersatz (aktuell: 16 Prozent) lediglich auf die Differenz zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufspreis berechnet wird. Solche Münzen werden gegenüber den oben erwähnten „vollversteuerten“ Exemplaren deutlich günstiger.
Null Prozent Mehrwertsteuer sind – selbstverständlich ebenfalls völlig legal – beim Kauf von Silber über unser Schweizer Zollfreilager fällig. Dieser Steuervorteil gilt übrigens auch für die beiden Schwestermetalle Platin und Palladium. Einzige Bedingung: Die Edelmetalle dürfen das Zollfreilager nicht verlassen. Sobald sie ausgeliefert oder persönlich abgeholt werden, greift die Mehrwertsteuerpflicht.
So erhalten Sie mehr Silber für Ihre Euros
Bedingt durch die Mehrwertsteuerpflicht kann man bei Silberbarren und -münzen eine erheblich höhere Differenz zwischen An- und Verkaufspreisen ausmachen als bei Gold. Dies bedeutet, dass bei einem physischen Silberinvestment die Gewinnzone schwieriger zu erreichen ist als beim Kauf von Goldmünzen bzw. -barren. Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen: Die mehrwertsteuerbedingte Verteuerung muss durch eine positive Performance erst einmal „verdient“ werden.
Wer pro Unze oder pro Gramm Silber möglichst wenig bezahlen möchte, sollte vor dem Kauf eines Barrens oder einer Münze stets ermitteln, wie hoch der Preis für ein Gramm Silber oder eine Unze Silber ausfällt. Weniger hilfreich ist die bei Gold gültige Faustregel, dass besonders schwere Barren bzw. Münzen grundsätzlich zu niedrigeren Preisen pro Gramm bzw. Unze führen. Diese Gesetzmäßigkeit trifft bei Silber aufgrund der gesetzlichen Besteuerung nur bedingt zu.
Besonders wettbewerbsfähige Preise bieten überraschenderweise differenzbesteuerte Silbermünzen mit einem Gewicht von einer Feinunze. Weltbekannte und besonders rege gehandelte Exemplare aus Südafrika („Krügerrand“), Kanada („Maple Leaf“), Australien („Känguru“) oder den USA („American Eagle“) sollten daher bei einem Preisvergleich stets berücksichtigt werden. Sie können nämlich dank hoher Stückzahlen kostengünstig produziert werden und bieten somit ihren Käufern mehr Silber für ihr Geld. Übrigens: Dank hoher Bestellmengen und guter Kontakte zu den wichtigsten Münzherstellern bietet pro aurum seinen Kunden im Rahmen von Sonderaktionen für einen begrenzten Zeitraum regelmäßig Preisvorteile auf bestimmte Exemplare.
Gut zu wissen: Am meisten Silber erhalten Anleger, wenn via Zollfreilager 15-Kilogramm-Barren erworben werden. Diese Schwergewichte ermöglichen besonders attraktive Preise pro Gramm bzw. Unze. Weitere Informationen können unter www.proaurum.ch abgerufen werden.
Prächtige Perspektiven dank Gold-Silber-Ratio
Investoren mit langfristigem Anlagehorizont können den mehrwertsteuerbedingten Preisaufschlag aber durchaus vernachlässigen. Sollte nämlich Silber seinem „großen Bruder Gold“ folgen und mittel- bis langfristig neue Allzeithochs markieren oder sich das Gold-Silber-Ratio seinem langfristigen Durchschnittswert wieder annähern, winken enorme Gewinne. So zeigt das Gold-Silber-Ratio an, wie viel Feinunzen Silber dem Wert einer Feinunze Gold entsprechen. Sollte die Kennzahl zum Beispiel – wie im Jahr 2011 geschehen – auf 31 zurückfallen, würde dies bei einem Goldpreis von 1.900 Dollar zu einem Silberpreis von 61 Dollar führen und somit den aktuellen Silberpreis regelrecht explodieren lassen. Da bei einer Haltedauer von einem Jahr etwaige Kursgewinne steuerfrei wären, wäre somit der Mehrwertsteuernachteil mehr als kompensiert.
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