Der Koala der Perth Mint ist in erster Linie als hochwertige Anlagemünze in Silber bekannt und zählt seit 2007 zu den beliebtesten Münzen in diesem Produktsegment. Kaum bekannt ist hingegen, dass der Silber-Koala einen Vater aus Platin hat: Bereits im Jahr 1988, also sogar vor dem legendären Silber-Kookaburra, wurde der Koala in Platin erstmals veröffentlicht und als Investment-Prägung konzipiert.
Zwischen 1988 und dem Jahr 2000 erschien jährlich ein neuer Koala in Platin. Besonders spannend für Sammler und Anleger: Das Motiv wurde jedes Jahr neu gestaltet und keines der Motive wurde später für die Silber-Serie genutzt. Aus diesem Grund ist die Koala-Serie in Platin insbesondere für Sammler von Tiermotiven interessant.
Überraschend für Platin-Investoren ist sicher die Angebotsvielfalt im Bereich der Platin-Münzen: Nicht weniger als acht verschiedene Stückelungen zwischen 1/20 Unze und einem Kilogramm wurden geprägt, einzelne Jahrgänge erreichen extrem niedrige Auflagen. Und sogar die Standardausführung des Platin-Koala zu einer Unze wurde lediglich in vier- bis fünfstelliger Auflage geprägt.
Der Koala in Platin wird bis heute mit einem geringen Prägeaufschlag auf den Platinpreis verkauft und ist somit als Anlagemünze geeignet. Zudem können Anleger auf eine Wertsteigerung auf dem Sammlermarkt hoffen, denn die äußerst geringen Auflagen rechtfertigen eigentlich einen deutlich höheren Sammlerwert.
In der Rückschau geben die Auflagezahlen einen guten Überblick über die Nachfrage nach Platin in den Neunziger Jahren: Während in den beiden ersten Jahren noch über 200.000 Stück in den vier verschiedenen Stückelungen geprägt wurden, sank die Auflage ab Beginn der Neunziger Jahre immer weiter bis zum Jahr 2000, als die Serie eingestellt wurde. Offenbar hat vor allem die Einführung des „American Platinum Eagle“ als neue Platin-Anlagemünze zu einer massiven Abnahme der Nachfrage nach Perth-Mint-Produkten aus den USA gesorgt. Zudem stieg der Platin-Preis gegen Ende der Neunziger Jahre und verdoppelte sich allein zwischen 1999 und 2000, sodass die Münzen aus damaliger Sicht für viele Investoren nicht mehr erschwinglich waren. Die geringe Auflage in Verbindung mit dem hohen Preis sowie den hohen Produktionskosten für die Herstellung neuer Prägestempel sorgte dafür, dass die Perth Mint das Produkt schließlich aus ihrem Sortiment nahm. Insgesamt sind in allen Stückelungen rund eine Million Platin-Koalas hergestellt worden.
Der Koala ist in Platin und Silber eines der beliebtesten Tiermotive der Welt auf Investmentmünzen. Das australische Beuteltier ist hauptsächlich im südöstlichen und östlichen Australien beheimatet und kann eine Größe von bis zu einem Meter sowie ein Gewicht von fünf bis fünfzehn Kilogramm erreichen. Markant sind das bräunliche bis silbergraue Fell und die Klauen, welche das Tier zum Klettern und Greifen von Zweigen nutzt. Koalas ernähren sich fast ausschließlich von Eukalyptusblättern. Weil Koalas fast den ganzen Tag schlafen, sind sie vor allem als gemütliche und gutmütige Tiere bekannt.
Die australische Platin-Serie ist nicht nur wegen ihrer Auflage und ihrer Preisgestaltung, sondern auch wegen der prächtigen Gestaltung einen näheren Blick wert. Während 1988 und 1989 noch ein Koala von vorne gezeigt wurde, ist 1990 eine Koala-Mutter zu sehen, welche ihr Junges auf dem Rücken trägt und über einen Eukalyptuszweig klettert. 1991 saß der Koalabär in typischer Pose im Eukalyptus-Baum. Danach waren im Jahr 1994 und 1996 jeweils zwei Tiere zu sehen, in allen anderen Jahrgängen ist der Koala allein auf der Münze dargestellt. Die Komposition des Münzbildes erinnert an die frühen Kookaburra-Münzen der Neunziger Jahre: Das Tiermotiv wurde glänzend geprägt und vor einen matten Hintergrund gesetzt, der Münzrand ist glänzend ausgearbeitet mit einer matten Umschrift mit der Serienbezeichnung “Australian Koala”.
Bildrechte: Perth Mint