Barrenhersteller aus der Schweiz: Gegossenes und geprägtes Gold aus den Alpen
Die Schweiz ist wie kaum ein anderes Land zum Synonym für Wohlstand, Finanzmarktstabilität und Gold geworden. Zu diesem Ruf tragen zweifelsohne auch die traditionsreichen Goldbarrenhersteller bei, die in der Schweiz beheimatet sind. Sie tragen die Herkunftsbezeichnung “Suisse” in alle Welt und vermarkten ihre Produkte als einen “sicheren Hafen”, so wie auch die Schweiz als “sicherer Hafen” gilt.
Zu den bekanntesten Namen aus der Schweiz zählt die PAMP SA. Die Abkürzung steht für “Produits Artistiques Métaux Précieux”, was sinngemäß so viel wie “Künstlerische Produkte” und “Edelmetalle” bedeutet. Das Unternehmen wurde im Jahr 1977 im Tessin gegründet und stellt Edelmetallbarren in Gold, Silber, Platin und Palladium her und setzt dabei auf hochwertige Verarbeitung und prächtige Motive – beispielsweise sind auf PAMP-Barren die antike Göttin Fortuna mit Füllhorn oder eine Rose zu sehen.
In Deutschland besonders begehrt sind zudem die Produkte der Valcambi SA, die ebenfalls im Tessin ihren Sitz hat und bereits seit 1961 operiert. Jahrzehntelang gehörte Valcambi zur Credit Suisse, sodass das Banklogo auf vielen historischen Barren u sehen ist. Seit 2015 gehört das Unternehmen zu einem indischen Edelmetallkonzern. Neben gegossenen und geprägten Barren bietet Valcambi auch die so genannten “Tafelbarren” an. Bei dem “CombiBar” handelt es sich um einen 100-Gramm-Barren, der aus 100 zusammenhängenden Ein-Gramm-Goldplatten besteht. Je nach Bedarf können einzelne dieser Mini-Barren abgebrochen und beispielsweise als Tauschmittel eingesetzt werden.
Bei Schweizer Edelmetallproduzenten denken die meisten Anleger hierzulande wohl an die Argor-Heraeus SA, die im Jahr 1951 ihren Betrieb aufnahm. Bei dem Namen “Argor” handelt es sich um ein Kunstwort aus “Argent” und “Or”, den französischen Begriffen für “Gold” und “Silber”. Bereits seit 1961 gehört das Unternehmen zur London Bullion Market Association und ist bis heute einer der wenigen Referenzhersteller der LBMA. Argor-Heraeus ist für viele Innovationen im Bereich der Barrenproduktion verantwortlich, so wurde beispielsweise im Jahr 1994 unter dem Markennamen “kinebar®” eine Goldbarren-Serie mit einem Sicherheitsmerkmal in Form eines Hologramms vorgestellt.
Neben diesen Herstellern gibt es noch weitere Goldproduzenten, beispielsweise die Cendres + Metaux Holding sowie Metalor. Grundsätzlich spielt es für Anleger keine Rolle, von welchem der genannten Hersteller ein Goldbarren kommt – alle renommierten Schweizer Edelmetallfabrikanten unterliegen den strengen Regeln der London Bullion Market Association sowie der ebenfalls strengen Finanzmarktaufsicht in der Schweiz. Alle haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu High-Tech-Unternehmen entwickelt, die mit modernen Prägetechniken sowie neuen Sicherheitsfeatures auf sich aufmerksam machen. So gibt beispielsweise Heraeus seine Barren inzwischen in eingeschweißten Hartplastikhüllen heraus, die Seriennummer lässt sich jederzeit über eine Online-Datenbank überprüfen. Allerdings erfreuen sich nicht nur die Neuheiten aus der Schweiz großer Beliebtheit, historische Goldbarren aus der Schweiz haben sich zu gesuchten Sammlerstücken entwickelt.
Bildrechte: © vladk213 / Fotolia