Silber, Platin und Palladium: Bei den Weißmetallen wartet eine Jahrhundertchance
Wie heißt die Nummer eins der Edelmetalle? Die meisten Edelmetallfans dürften auf diese Frage wohl, wie aus der Pistole geschossen, eine Antwort parat haben: Gold gilt seit Jahrtausenden als die Königin unter den seltenen und edlen Metallen. Doch bei einem Blick auf die Edelmetallpreise im Februar 2019 könnte der Eindruck entstehen, dass Gold nur noch die zweite Geige spielt – denn ein Metall lag zu Monatsbeginn rund 60 US-Dollar oberhalb des Preises für eine Feinunze Gold: Palladium ist der Investment-Gewinner des Jahres 2018 und ist auch in das Jahr 2019 blendend gestartet. Viele Analysten erwarten weitere Rekorde – doch was steckt hinter dem Boom der Weißmetalle?
Frei nach dem Motto „Wer streut, rutscht nicht“ empfiehlt pro aurum seinen Kunden seit der Gründung des Unternehmens eine Streuung des Investmentvermögens. Und damit im Depot keine Absturzgefahr besteht, sollte nicht nur ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Edelmetallen und anderen Anlageklassen bestehen (die pro aurum Hausmeinung geht von einem Edelmetallanteil von mindestens 20 Prozent des liquiden Anlagevermögens aus), sondern der Edelmetallanteil sollte auch aufgeteilt werden: Auf Sicherheit bedachte Anleger sollten etwa 80 Prozent ihres Edelmetallvermögens in Gold halten, der Rest sollte mit Silber ergänzt werden. Je nach Risikoaffinität, so die Lehrbuchmeinung, kann der 20-Prozent-Anteil von Silber auch teilweise um andere Weißmetalle erweitert werden.
Apropos „Weißmetalle“ – hierbei handelt es sich um den umgangssprachlichen Begriff für die Edelmetalle, welche sich im Periodensystem der Elemente in der sogenannten „Platingruppe“ befinden. Unter dem Sammelbegriff werden zu Anlagezwecken insbesondere Silber, Platin und Palladium zusammengefasst. Es gibt noch weitere Platinmetalle, welche jedoch zu Anlagezwecken keine ernstzunehmende Rolle spielen. Und während Silber bei Edelmetallanlegern äußerst beliebt ist, haben sogar Platin und Palladium bis heute einen Exotenstatus.
Die Zurückhaltung der deutschen Edelmetall-Fans gegenüber den Weißmetallen hat einen praktischen Grund: Platin und Palladium werden ausnahmslos mit der vollen Mehrwertsteuer von 19 Prozent belegt. Und dieser Aufschlag schreckt die meisten Investoren ab. Allerdings gibt es eine clevere Alternative: Wer Silber, Platin oder Palladium über das Zollfreilager von pro aurum handelt, kann die Mehrwertsteuer völlig legal umschiffen, solange die Ware nicht physisch ausgeliefert wird. Denn mit der Lagerung in dieser besonderen Verwahrform profitieren die Weißmetalle von einer zollrechtlichen Sonderregelung – und Transaktionen über das Zollfreilager sind jederzeit bequem von zu Hause aus über das Internet möglich.
Insbesondere die Entwicklung von Palladium hat gezeigt, dass im Bereich der Weißmetalle die Wertsteigerung deutlich oberhalb von 19 Prozent liegen kann. Der Palladiumpreis ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert – der Vergleich über zehn Jahre ist geradezu unglaublich: Das Tief lag bei 191 US-Dollar pro Feinunze, das Hoch wurde jüngst bei 1.386 US-Dollar markiert. Diese extreme Preisentwicklung macht die Attraktivität der Weißmetalle deutlich: Die Ausschläge nach oben, aber auch nach unten sind bei Silber, Platin und Palladium üblicherweise deutlich stärker ausgeprägt als bei Gold. Besonders deutlich wird dies bei Platin – die traditionelle Nummer drei der Edelmetalle hat gegenüber Palladium den Kürzeren gezogen und ist in den vergangenen zehn Jahren von 1.901 US-Dollar auf rund 800 US-Dollar abgestürzt. Und auch Silber hat eine Achterbahnfahrt hinter sich – nach einem Hoch bei rund 48,50 US-Dollar pro Feinunze und einem Tief bei 11,89 US-Dollar ist Silber inzwischen bei knapp 16 US-Dollar angekommen.
Die Zahlen wirken auf den ersten Blick wie ein großes Scheitern der Weißmetalle, tatsächlich jedoch erwarten Edelmetall-Experten insbesondere in diesem Segment eine Jahrhundertchance: Insbesondere bei Platin, welches sich nahe des Allzeittiefs befindet, ist kaum noch Luft nach unten. Parallel erwarten Beobachter bei Palladium eine Überhitzung – es könnte also sein, dass die Stunde von Platin eher früher als später schlägt. Und parallel entwickelt sich Silber, auch als „großer Bruder des Goldes“ bezeichnet, solide. Das weiße Metall ist ein beliebter Einstieg in die aufregende Welt des Edelmetall-Investments und hat in der Vergangenheit sogar Gold outperformt. Wenn also, so wie es im Frühjahr 2019 aussieht, die Edelmetallhausse an Fahrt gewinnt, sollten Anleger auch einen gewissen Anteil an Platin, Palladium und Silber im Depot halten.
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