Beim Goldkauf gibt es keine „echten“ Schnäppchen
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Qualität des Edelmetallhandel enorm schnell und weit entwickelt. Zahlreiche seriöse Edelmetallhändler wie pro aurum ermöglichen den Kauf von Gold, Silber, Platin und Palladium via Internet sowie Niederlassungen in ganz Deutschland so unkompliziert wie nie zuvor. Diesen guten Ruf der Branche nutzen leider dubiose technikaffine Kriminelle aus und erstellen „Onlineshops“, in denen Gold zu Schnäppchenpreisen angeboten wird. Doch aufgepasst: Wer sein Geld dorthin überweist, wird weder die Ware noch die Zahlung jemals wiedersehen.
Fliegt ein solcher „Fake-Shop“ auf, ist es meist zu spät und die Empörung groß. In solchen Betrugsfällen wurden aber stets fundamentale Warnsignale missachtet: Denn Gold lässt sich unter seriösen Bedingungen nicht als „Schnäppchen“ verkaufen. Vollmundige Versprechungen, die 30 Prozent Discount anpreisen, sind angesichts der Preisgestaltung moderner Edelmetallprodukte schlichtweg unmöglich. Man kann daher davon ausgehen, dass der Verkäufer gar nicht vorhat, die versprochene Ware zu liefern.
Normalerweise beziehen seriöse Edelmetallhändler wie pro aurum einen Großteil ihrer Ware direkt von den Prägeanstalten, wo die Edelmetall-Anlagemünzen hocheffizient in standardisierten Verfahren und ohne teuren „Schnickschnack“ geprägt werden. Daher gibt es bei den beliebtesten und am stärksten gehandelten Investmentmünzen wie dem Krügerrand oder dem Maple Leaf aus Kostengründen keine Motivwechsel. Dadurch konnte die Produktion besonders stark rationalisiert werden, wodurch solche Münzen mit äußerst geringen Prägeaufschlägen an die Händler geliefert werden können.
1 Unze Gold Krügerrand im pro aurum Shop verfügbar
“Mit der 1 Unze Krügerrand Goldmünze aus Südafrika erwerben Sie den Pionier der klassischen Kapitalanlagemünze. Die Produktion der Unzen begann im Jahr 1967 bei der Rand Refinery in Germiston, nahe Johannesburg…”
Für jeden Edelmetallhändler hat dies vor allem eines zur Folge: Die Gewinnmargen beim Handel von Gold & Co. sind extrem gering. Während in anderen Branchen Gewinnspannen von zehn oder zwanzig Prozent möglich sind, bleibt bei pro aurum abzüglich aller Kosten meist nur noch eine Marge von etwa einem Prozent übrig. Schnäppchen im zweistelligen Prozentbereich sind daher unmöglich. Gelegentlich gibt es zwar auch bei pro aurum Sonderangebote, diese sind allerdings extrem knapp kalkuliert und führen lediglich zu Nachlässen von einem bis zwei Prozent.
Fake-Shops sind absolut keine Seltenheit
Die goldenen Regeln der Preisgestaltung für Edelmetallprodukte werden bei „Fake-Shops“, welche leider regelmäßig auftauchen, völlig außer Acht gelassen. Eine dieser Regeln heißt zum Beispiel: Je kleiner der Goldbarren oder die Münze, desto höher fällt der prozentuale Aufschlag auf den reinen Materialwert aus. Dies sollte leicht nachvollziehbar sein, schließlich ist für einen 100-Gramm-Barren nur ein Prägevorgang nötig, während bei zwei 50-Gramm-Barren die Prägemaschine zweimal tätig werden muss, zwei Handgriffe des Maschinenbedieners nötig sind, zwei Hartplastikhüllen verwendet werden und so weiter. Deshalb kosteten bei pro aurum im Juli 2019 die 50-Gramm-Barren von Umicore rund 2.038 Euro pro Stück (also 40,76 Euro pro Gramm), während der 100-Gramm-Barren für 4.065 Euro pro Stück (also 40,65 Euro pro Gramm) zu haben war.
Dieses Beispiel zeigt auf, wie knapp physische Edelmetallprodukte kalkuliert sind, schließlich weicht der Preis pro Gramm in beiden Fällen nur minimal ab. Sobald in einem Webshop der 100-Gramm-Barren für 3.000 Euro und der 50-Gramm-Barren für 1.500 Euro angeboten wird, sollten auf jeden Fall die Alarmglocken läuten. Ein Preisvorteil von über 20 Prozent ist im Edelmetallgeschäft für ein und dasselbe Produkt ein Ding der Unmöglichkeit.
Kapital- und kostenintensives Geschäft
Seriöser Edelmetallhandel ist nämlich ein kapital- und kostenintensives Geschäft. Es fallen Vertriebskosten, Marketingausgaben, Lagerungsgebühren und Versicherungspolicen an, was über eine äußerst geringe Marge finanziert wird. Goldgeschenke kann sich daher kein Händler leisten. Goldanleger, die diese Marktregel nicht beachten und auf Schnäppchenjagd gehen, werden eher früher als später draufzahlen.
Doch die Betrugsgefahr ist nicht auf das Internet begrenzt. Auch im Alltag gibt es goldene Fallen, welche Investoren meist teuer zu stehen kommen. Gefälschte Goldprodukte wurden bspw. schon immer besonders gern an Urlaubsorten oder Autobahnraststätten angeboten. Dort setzen die Betrüger auf das Überraschungsmoment und preisen ihre Ware zum Supersonderpreis an. Meist wird versucht, die glänzenden Ketten inklusive einer traurigen Geschichte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um billige Fälschungen. Selbst der eingestanzte Stempel (die Punze), der eigentlich den Edelmetallgehalt dokumentieren soll, ist selbstverständlich falsch. Im Polizeijargon wird ein solcher Betrug auch als „Autobahngold“ bezeichnet.
Unser Tipp: Ein Edelmetallkauf sollte – online wie offline – gut überlegt sein und nicht unter Zeitdruck stattfinden. Im Urlaub steht Ihnen nämlich, anders als im „Goldhaus“ oder einer anderen Niederlassung von pro aurum, kein seriöser Experte bzw. Verkäufer gegenüber. Damit das Goldinvestment nicht zu einem Verlustgeschäft wird, sollte man aber auf diesen auf keinen Fall verzichten.
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