Der Silberpreis und seine Besonderheiten
Wenn in der Finanzwelt über den Silberpreis diskutiert wird, dreht es sich meist um den in Dollar angegebenen Preis für eine Feinunze. Bei physischen Silberinvestments sind Anleger jedoch gezwungen, zu differenzieren.
Wegen Mehrwertsteuerpflicht etwas komplizierter
Augen auf beim Silberkauf! Weil der Kauf von Silber in Form von Barren oder Münzen – im Gegensatz zu Kapitalanlagegold – der Mehrwertsteuerpflicht unterliegt, sollte man vor dem Kauf die daraus resultierenden Konsequenzen stets im Hinterkopf behalten. Und weil in Deutschland die steuerliche Praxis alles andere als einfach gestaltet wird, sollten vor dem Kauf von Silber die unterschiedlichen Optionen überprüft werden.
Option 1: Wer „nagelneue“ Silbermünzen erwerben möchte, die im Euroraum hergestellt wurden, sollte Folgendes auf keinen Fall außer Acht lassen: Seit 2014 fällt bei dieser Kategorie von Silber der erhöhte Mehrwertsteuersatz (aktuell: 16 Prozent) an. Außerdem gilt: Silberbarren unterliegen stets dem erhöhten Steuersatz. Höhere Steuern führen dann zu höheren Preisen für die jeweiligen Produkte.
Option 2: Bei „gebrauchten“ Silbermünzen oder „nagelneuen“ Silbermünzen, die außerhalb der Eurozone hergestellt wurden, dürfen Edelmetallhändler eine (völlig legale) steuerliche Sonderregel anwenden – die sogenannte Differenzbesteuerungsmethode. Sie bietet den Vorteil, dass der Edelmetallhändler auf importierte Silbermünzen eine niedrigere Einfuhrumsatzsteuer entrichtet und der erhöhte Mehrwertsteuersatz (aktuell: 16 Prozent) lediglich auf die Differenz zwischen dem Ankaufspreis und dem Verkaufspreis berechnet wird. Solche Münzen sind gegenüber „vollversteuerten“ Exemplaren deutlich günstiger zu haben.
Option 3: Beim Kauf von Silber über unser Schweizer Zollfreilager müssen Anleger keine Mehrwertsteuer entrichten (gilt auch für Platin und Palladium). Einzige Bedingung: Die Edelmetalle dürfen das Lager nicht verlassen. Werden die Silbermünzen oder -barren ausgeliefert oder persönlich abgeholt, greift die Mehrwertsteuerpflicht.
Praxistipp: Mehr Silber für Ihr Geld
Aufgrund der Mehrwertsteuerproblematik fällt bei Silberbarren und -münzen die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis deutlich höher aus als bei Gold. Das heißt: Bei einem physischen Goldinvestment können Anleger leichter die Gewinnzone erreichen, als dies bei Silber aufgrund des steuerbedingt „verteuerten“ Verkaufspreises der Fall ist.
Wer möglichst viel Silber für sein Geld erhalten möchte, sollte bei einem Barren oder einer Münze vor dem Kauf stets ermitteln, wie viel Euro für ein Gramm oder eine Unze Silber zu bezahlen ist. Die bei Gold gültige Regel, dass schwergewichtige Barren besonders attraktive Preise pro Gramm bzw. Unze ermöglichen, trifft bei Silber aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung nur bedingt zu. Überraschenderweise bieten vor allem differenzbesteuerte Silbermünzen mit einem Feingewicht von einer Unze besonders wettbewerbsfähige Preise. Weltberühmte und stark gefragte Exemplare aus Südafrika („Krügerrand“), Kanada („Maple Leaf“), Australien („Känguru“) oder den USA („American Eagle“) sollten daher bei einem Preisvergleich auf keinen Fall vergessen werden. Dank hoher Stückzahlen können sie nämlich besonders kostengünstig produziert werden und bieten den Käufern daher mehr Silber für ihr Geld. Gut zu wissen: In regelmäßigen Abständen bietet pro aurum im Zuge von Sonderaktionen auf bestimmte Exemplare zusätzliche Preisvorteile.
Last, but not least: Am meisten Silber erhalten Anleger für ihr Geld, wenn sie via Zollfreilager 15-Kilogramm-Barren erwerben. Bei diesen Schwergewichten fallen die Preise pro Gramm bzw. Unze besonders attraktiv aus. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.proaurum.ch.
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