Mit den innovativen Polymer-Gedenkmünzen der „Klimazonen“-Serie hat sich die Bundesrepublik Deutschland eindrucksvoll in die „Champions League“ der Numismatik zurückgemeldet und in diesem Jahr den Münz-Oscar „Coin of the Year“ gewonnen – doch in einem anderen numismatischen Feld hat Deutschland bis heute Nachholbedarf: Es gibt weiterhin keine Prägung aus Deutschland. Während Länder wie Österreich, Großbritannien und zuletzt sogar Tschechien eigene Gold- und Silberunzen für Anleger herstellen, bleibt ein Bullion-Produkt mit einem deutschen Symbol wie dem Brandenburger Tor eine Zukunftsvision.
Allerdings wird bei dem oft gehörten Wunsch nach einem deutschen Mitbewerber für Wiener Philharmoniker, Britannia oder den tschechischen Löwen vergessen, dass Deutschland längst eine spannende Edelmetall-Alternative etabliert hat: Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland in Gold zählen genauso wie die klassischen Anlage-Unzen aus aller Welt zum Produktsortiment von pro aurum und werden von immer mehr Investoren als Alternative zu Maple Leaf, American Eagle und Co. verstanden.
Die Goldmünzen durchlaufen aufwendigen Entwicklungsprozess
Für Pluspunkte sorgt nicht nur der Umstand, dass die Goldmünzen aus Deutschland wie auch ihre Bullion-Brüder in der Gewichtseinheit „Unze“ geprägt werden. Gegen einen leichten Aufpreis auf den reinen Metallwert einer halben Unze erhalten Investoren eine Goldprägung mit geringer Auflage und Weltklassegestaltung. Die Goldmünzen durchlaufen den aufwendigen Entwicklungsprozess, der für alle deutschen Gedenkmünzen üblich ist. Hergestellt werden die Goldprägungen in den fünf deutschen Prägestätten, die auch die deutschen Euro-Umlaufmünzen herstellen: Berlin, Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe und München.
Die Geschichte der goldenen Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland begann kurz vor dem Ende der Ära der deutschen Mark mit einer Überraschung: Nachdem jahrzehntelang BRD-Münzen in Gold völlig undenkbar waren, wurde im Jahr 2001 bekannt, dass eine goldene Abschiedsmark geprägt werden solle. Die „Goldmark“ hatte ein Gewicht von zwölf Gramm Feingold und wurde mit einer Auflage von einer Million Stück geprägt. Die Gedenkprägung sorgte für einen Run auf Banken und Sparkassen, auch numismatische Neulinge sicherten sich ein Exemplar und sorgten dafür, dass die goldene Abschiedsmark schnell ausverkauft war.
Dieser Überraschungserfolg ermutigte die Verantwortlichen im Bundesfinanzministerium offenbar dazu, Gold endlich als ebenso selbstverständliches Material wie Silber für Gedenkmünzen einzusetzen. Im Jahr 2002 wurde die Einführung des Euro mit einer 100-Euro-Goldmünze (1/2 Unze Gold) gewürdigt, daneben wurde zum bisher einzigen Mal eine 200–Euro-Goldmünze (1 Unze Gold) geprägt. Und das Interesse der Bevölkerung nahm noch weiter zu – insbesondere die 200-Euro-Goldmünze zählt zu den gesuchtesten deutschen Münzen überhaupt.
Bei Investoren sind die halben Unzen beliebt
Seit 2003 prägt die Bundesrepublik Deutschland jedes Jahr neue Gedenkmünzen in Gold – die Serie mit 100-Euro-Goldmünzen ist bedeutenden UNESCO-Welterbestätten gewidmet, daneben sind inzwischen auch Mini-Goldmünzen zu 1/8 Unze und einem Nennwert von 20 Euro und jüngst auch 50-Euro-Goldmünzen mit einem Gewicht von 1/4 Unze auf den Markt gekommen. Doch bei Investoren sind weiterhin die halben Unzen beliebt, weil manche Jahrgänge bis heute nah am reinen Metallpreis gehandelt werden. Bei vielen Ausgaben der Serie hat sich jedoch inzwischen ein Sammlerwert jenseits des reinen Goldpreises gebildet – für Anleger bieten die Münzen somit eine doppelte Wertentwicklungs-Chance. Wer also demnächst einen dreistelligen Betrag in Gold investieren will und neben einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis auch auf die künstlerische Gestaltung seiner Goldschätze besonderen Wert legt, sollte sich die deutschen Goldmünzen etwas genauer ansehen.
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