Obwohl sich Gold seit Jahrtausenden als globale Währung bewährt hat, gehen die Meinungen hinsichtlich der Perspektiven des gelben Edelmetalls weit auseinander. Grundsätzlich sollten Anleger Gold als eine wichtige Vermögens- bzw. Portfoliokomponente betrachten, die vor Inflation und diversen anderen Krisen schützen kann.
Sachwerte wie Gold und Silber sind ein Must-have
Für Robert Hartmann, Gründer und Geschäftsführer von pro aurum, gibt es bei der Vermögensanlage einen goldenen Merksatz, den Anleger unbedingt verinnerlichen sollten: „Wer streut, rutscht nicht.“ Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies: Wer Geld auf lange Sicht erfolgreich anlegen will, sollte es auf mehrere Anlageklassen verteilen. Unter Kapitalmarktexperten werden Investments meist in die Anlageklassen Aktien (international), Renten (international), Immobilien, Liquidität (Cash) und Edelmetalle eingeteilt. Bargeld, Bankguthaben sowie Tages- und Festgeld decken den kurzfristigen Geldbedarf und stellen eine besonders wichtige Vermögenskomponente dar, die sich vor allem durch ihre erhöhte Liquidität auszeichnet.
Das Thema haben wir auch in dieser Ausgabe von pro aurum TV behandelt, schauen Sie gerne rein:
Als extrem wichtige Eigenschaft von Gold und Silber sieht Robert Hartmann vor allem deren Sachwertcharakter. Im Gegensatz zu Geld, Anleihen oder Aktien sind Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen nämlich nicht beliebig vermehrbar und beinhalten kein Zahlungsversprechen eines Dritten. Das heißt: Beide Edelmetalle haben kein Ausfallrisiko. Dadurch wird ein Totalverlust praktisch ausgeschlossen.
Wichtig zu wissen: Bei physischen Edelmetallen sollte der Anlagehorizont von langfristiger Natur sein und mehr als fünf Jahre betragen. Angesichts explodierender Schulden von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten rät pro aurum grundsätzlich dazu, Geldvermögen in Sachwerte umzuschichten.
Warum Investments in Sachwerte sinnvoll sind
Trotz oder gerade wegen der relativ hohen Preise für Aktien, Anleihen und Immobilien sollte sich jeder Anleger darüber bewusst sein, dass wir derzeit ausgesprochen unsichere Zeiten durchleben. Einige Kapitalmarktexperten bezeichnen die gegenwärtige Marktphase sogar als „Everything Bubble“, in der fast jede Anlageklasse einen Blasencharakter aufweist. Staatliche Organisationen wie die Notenbanken machen keinen Hehl daraus, dass sie ein starkes Interesse an einer höheren Inflation haben. Dadurch ließen sich nämlich die Schuldenberge sukzessive entwerten. In Deutschland erhalten Anleger bereits seit Jahren für angespartes Geldvermögen keine angemessenen Zinsen. Selbst bei langlaufenden Staatsanleihen unterschreiten die erzielbaren Renditen die Inflation deutlich.
Diese negativen Realzinsen führen zu einer systematischen Enteignung deutscher Sparer. Robert Hartmann geht davon aus, dass letztendlich die Sparer die Verlierer dieser ungesunden Entwicklung sein werden. Also vor allem verantwortungsbewusste Menschen, die bei der Altersvorsorge auf Lebensversicherungen setzen, via Sparpläne den Kauf einer Immobilie beabsichtigen oder Rücklagen für die Zukunft ihrer Kinder bilden. Für Edelmetallexperte Hartmann ist aufgrund der negativen Realzinsen, der aufgeblähten Geldmenge und der globalen Verschuldungsproblematik der Nährboden für einen langfristigen Aufwärtstrend der nicht beliebig vermehrbaren Sachwerte wie Gold und Silber bereitet. Hartmann rät deshalb Investoren, fünf bis 25 Prozent, je nach Anlegertyp, des Gesamtvermögens in Edelmetalle zu investieren. Außerdem empfiehlt er verantwortungsbewussten Investoren, sich von dem Ziel „Performance um jeden Preis“ zu verabschieden. Stattdessen sollte man größeren Wert auf „Vermögensschutz und Kaufkrafterhalt“ legen.
Welcher Anlegertyp sind Sie?
Um diese Frage zu beantworten, sollte sich jeder Anleger Gedanken über seine Risikoneigung bzw. Risikobereitschaft machen. Vor diesem Hintergrund bietet sich bei Edelmetallinvestments eine Einteilung in drei Anlagestrategien an. Erstens: Sicherheitsorientierte Investoren zielen auf eine konservative Strategie ab, bei der Substanzerhaltung und die Sicherheit der Anlage höchste Priorität haben. Zweitens: Wachstumsorientierte Anleger verfolgen eine risikobewusste Strategie. Dabei stehen höheren Erwartungen entsprechend höhere Risiken gegenüber. Drittens: Chancenorientierte Geldanleger zielen auf eine spekulative Strategie ab. Dabei müssen hohe Ertragschancen mit hohen Risiken „bezahlt“ werden. Aufgrund der höheren Kursschwankungsintensität weist Silber ein höheres Risiko als Gold auf. Konkret empfiehlt pro aurum, die Edelmetallquote folgendermaßen aufzuteilen: Der sicherheitsorientierte Anlegertyp sollte zu 100 Prozent auf Gold vertrauen, während bei der wachstumsorientierten Variante zu einer Aufteilung von 80 Prozent Gold und 20 Prozent Silber geraten wird. Bei einer chancenorientierten Strategie bietet sich hingegen eine Quote von 70 Prozent Gold und 30 Prozent Silber an.