Die Jahrhundertkrise bietet auch eine Jahrhundertchance
Auch wenn das Mantra der blühenden Wirtschaft Tag für Tag dem Publikum – quasi in einer Dauerschleife – breit präsentiert wird, ändert dies jedoch nichts an der historisch einmalig globalen Verschuldungskrise, welche sich über unseren Planeten ausgebreitet hat. Mit 215 Billionen US-Dollar entsprechen die weltweiten Gesamtschulden aktuell 325 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Dies ist mehr als am Hoch der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Wirtschaft wächst nominal nur mehr auf Pump, initiiert durch historisch einmalig niedrige Zinsen. Auch Deutschland, das Zugpferd der Europäischen Union, ist, wie fast alle anderen EWWU-Länder auch, aktuell nicht in der Lage – mit einer expliziten Staatsverschuldung von etwa 2 Billionen Euro (implizite Verschuldung zirka 6 Billionen Euro) – den Maastricht-Vertrag, mit der gesamtwirtschaftlichen Schuldenstandsquote von maximal 60 Prozent der Wirtschaftsleistung, zu erfüllen. Die deutsche Schuldenquote beträgt aktuell knapp 70 (!) Prozent (siehe hierzu den exponentiellen Verlauf des Schuldenstands in Abbildung 1).
Im Januar 2016 generierten die Goldminen ein Jahrhunderttief
Will man die Goldminenentwicklung innerhalb des langfristig historischen Kontexts einordnen, so muss man den Barron’s Gold Mining Index (BGMI) verwenden (siehe hierzu die Bewertung der Goldminen in US-Dollar in Abb. 2). Dessen Daten reichen bis zur Weltwirtschaftskrise des letzten Jahrhunderts zurück. Bei der “realen” Betrachtung des Goldminenindex (siehe hierzu die Bewertung der Goldminen in Unzen Gold in Abb. 3) kam es 1942, bei einem Wert von 0,47 Unzen Gold, zu einem Allzeittief im vergangenen Jahrhundert.
Im Januar 2016, am Ende der zyklischen Rohstoff-Baisse, „kapitulierte“ der Goldminensektor dann mit einer Bewertung von 0,22 Unzen Gold, was ein signifikant zyklisches Tief darstellte. Von da an stiegen die Goldminen, in nur sechs Monaten, um knapp 200 Prozent, um anschließend – bis zum heutigen Stand – zu konsolidieren. Aktuell liegt die Bewertung des BGMI bei 0,37 Unzen Gold, was noch immer eine Notierung unter dem vorherigen Jahrhunderttief aus dem Jahr 1942 darstellt. Normalerweise bewegt sich das BGMI-GOLD-Ratio (Goldminen in Unzen Gold bewertet), seit nun mehr 80 Jahren, zwischen dem Wert von 1 (Goldminen gegenüber dem Goldpreis unterbewertet) und dem von 2 (Goldminen gegenüber dem Goldpreis überbewertet).
Bei der Gold-Kapitulation im Januar 2016 erreichte das Ratio einen Extremwert von 0,22, signifikant unterhalb des vergangenen Jahrhunderttiefs vom April 1942 (siehe hierzu bitte die grünen Kreise in Abbildung 3). Solche epochalen Unterbewertungen der Edelmetallaktien kommen anscheinend nur einmal pro Jahrhundert vor und im Jahr 2016 war dies das letzte Mal der Fall.
Während der Goldpreis 50 Prozent über seinem alten All-Time-High aus dem Jahr 1980 notiert, liegen die Goldminen noch immer mehr als 50 Prozent unter ihrem Allzeithoch aus jenem Jahr (siehe hierzu Abbildung 4). Nach Beendigung der aktuellen Konsolidierung und gleichzeitiger Vollendung der mittelfristigen Bodenformation, sollte man sich auf eine fulminante Aufholjagd der Minen gegenüber dem Goldpreis einstellen, so wie dies zuletzt nach dem Jahrtausendwechsel stattfand. Die aktuelle Anomalie zwischen den beiden Kursverläufen ist noch um einiges größer als dies im Jahr 2000 der Fall war. Während der Aktien-, Immobilien- und besonders der Anleihemarkt epochale Blasenbildungen aufweisen, stellen der Rohstoffsektor, und hier besonders die Edelmetallaktien, eine klar eindeutige Antiblase dar (siehe hierzu die stärkste Baisse der Goldaktien aller Zeiten von 04/2011 bis 01/2016 in Abbildung 5)!
“Sie können viel tun, um sich zu schützen. Steigen Sie die Pyramide runter;
werden Sie liquide…Die beste Anlage von allem, sei es in der Inflation oder Deflation,
wird das Gold am Fundament der Pyramide sein.
Akkumulieren Sie davon so viel sie können, entweder das was über der Erde liegt, wie z.B. Münzen oder Barren, oder das, was in der Erde liegt, wie Minenaktien.”
John Exter (ehem. Vize-Präsident der FED von New York)