Börsen-Stratege Dirk Müller setzt weiter auf Gold als Krisen-Währung
Das chaotische Referendum in Katalonien, die Nachwehen der Bundestagswahl, dazu fast täglich neue Tiefschläge des US-amerikanischen Präsidenten – es steht ein rauer Herbst bevor an den Finanzmärkten. Zwar herrscht dort bis heute noch Partystimmung. Doch Dirk Müller, der ansonsten als ausgesprochener Aktienfreund bekannt ist, zieht ein deutliches Fazit: „Die Finanzmarkt-Risiken sprechen klar für Gold.“
Im Gespräch mit „finanzen.net“ (hier können Sie das komplette Interview lesen) geht der Anlage-Experte auf die derzeitige Großwetterlage an den Finanzmärkten ein. Er erinnert daran, dass die großen Probleme noch lange nicht beseitigt sind: Die gewaltige Schieflage im chinesischen Finanzsektor, die angespannte Situation zwischen Iran und Saudi-Arabien, das Problem der extremen Verschuldung der Staatshaushalte und die Blase an den Anleihemärkten sind nur vier von unzähligen Problemen. Trotzdem hält Dirk Müller es für realistisch, dass die Börsen-Ampel weiter auf Grün steht. Denn zumindest laut offizieller Lesart seien die großen Krisenherde wie Nordkorea derzeit ruhiggestellt.
Keine schnelle Zinswende
Eine deutliche Absage erteilt Dirk Müller den Fantasien einer schnellen Zinswende. Er nimmt an, dass 2018 eher eine Zinssenkung als eine weitere Erhöhung bevorsteht. Somit sei auch das altbekannte Argument gegen Gold entkräftet. Müller glaubt, dass der langfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen worden ist. „Das stimmt mich positiv, dass wir es dieses Mal mit einer nachhaltigen Trendumkehr zu tun haben könnten“, erklärt Müller. Er weist darauf hin, dass Gold die Hürde von 1.300 Dollar dauerhaft hinter sich lassen muss. Er warnt vor dem Einfluss großer Investoren, welche blitzschnell auf die Verkaufsseite wechseln könnten. Langfristig sei die Zinsentwicklung in Verbindung mit den vielen Finanzmarkt- und geopolitischen Risiken jedoch ein klares Argument für Gold.
Hier können Sie sich die aktuelle pro aurum TV Ausgabe zum Thema “Gold-Fälschungen” anschauen: