Die meisten Bundesländer sind längst in die Sommerferien gestartet, in den nächsten Tagen folgen Baden-Württemberg und Bayern – und so mancher Münzensammler fragt sich bei der Urlaubsplanung, wie sich zwischen Entspannung am Strand oder Freizeitparkbesuch mit dem Nachwuchs noch Zeit für sein Hobby finden lässt. Für alle, die noch kurzfristig ein Reiseziel suchen, bei dem es auch numismatisch etwas zu sehen gibt, haben wir ein paar Last-minute-Reiseziele zusammengestellt.
Ein beliebtes Urlaubsziel – auch für numismatisch interessierte Zeitgenossen – ist Wien. Die Donaumetropole begeistert nicht nur durch ihre glanzvolle Architektur, sondern auch durch mehrere Münz-Sehenswürdigkeiten: Die Münze Österreich residiert am Heumarkt und betreibt einen gut sortierten Shop mit allen aktuellen Sammler- sowie Anlagemünzen und passendem Informationsmaterial. Zwar bietet die Münze Österreich keine Führungen durch ihre Produktionsanlagen an, doch der Shop ist für Münzfans immer einen Besuch wert.
Wer sich für historische Münzen interessiert, sollte dem Kunsthistorischen Museum in Wien mindestens einen halben Tag in der Reiseplanung einräumen: Das Münzkabinett zählt zu den berühmtesten Sammlungen der Welt und befindet sich innerhalb des Museums. Herzstück der Ausstellung ist die kaiserlich-habsburgische Sammlung, das älteste Inventarstück datiert nach Angaben des KHM aus dem Jahr 1547. Ein Bruchteil der rund 600.000 Exemplare wird ausgestellt, neben der Geschichte und Entwicklung der Medaille sowie der Geschichte des Münz- und Papiergeldes ist ein Saal wechselnden Sonderausstellungen gewidmet, zuletzt zur Münz- und Medaillenprägung unter der legendären Erzherzogin Maria Theresia.
Münzensammler müssen allerdings nicht in die Ferne schweifen, um ihr Hobby auch im Urlaub mit neuen Eindrücken zu beflügeln: In Deutschland hat sich das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank zu einem beliebten Treffpunkt für Numismatiker entwickelt. Und bis Ende September widmet das Geldmuseum eine Sonderausstellung einem ganz besonderen Thema, welches insbesondere für Edelmetall-Investoren von hohem Interesse sein dürfte: „Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank“ lautet der Titel der Sonderschau, welche die Geschichte der deutschen Goldreserven nachzeichnet. Sehenswert ist jedoch auch die Dauerausstellung, welche sich neben Bar- und Buchgeld auch mit der Geldpolitik und Geld in aller Welt beschäftigt.
Gegen ein verlängertes Wochenende in London hat die ganze Familie sicher nichts einzuwenden – und womöglich lassen sich auch die Familienmitglieder, die sich eigentlich nicht für Münzen interessieren, für eine Tagestour ins Londoner Umland begeistern: Drei Autostunden von der britischen Hauptstadt entfernt liegt die „Royal Mint Experience“ – eine interaktive Ausstellung der britischen Prägestätte mit einem seltenen Einblick in die Prägestätte. Hinter Panzerglas können die Besucher direkt miterleben, wie Geld produziert wird – und zwar am laufenden Band, millionenfach pro Stunde, für Großbritannien und diverse andere Länder aus aller Welt. Die Ausstellung enthält viele spielerische Elemente, sodass sie auch für Kinder nicht langweilig wird. Und ganz nebenbei ist die „Royal Mint Experience“ auch ein guter Anlass, um das malerische Wales zu erkunden.
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