Darum lohnen sich XXL-Bullionprodukte
Stellen Sie sich vor, jemand würde an der Supermarktkasse in Australien seinen Einkauf mit einer einzigen Münze bezahlen, die so groß ist wie ein Teller und ein Kilogramm wiegt. Geht nicht, gibt’s nicht? Weit gefehlt: Die Perth Mint aus Australien ist seit vielen Jahren mit XXL-Silbermünzen auf dem Markt für Investmentprodukte präsent. Und die Silberlinge haben wie ihre „kleinen“ Vorbilder zu einer Unze auch einen Nennwert: Für 30 Australische Dollar könnte man mit einer Kilomünze in Australien tatsächlich Waren im Geschäft erhalten. Der Silberwert ist allerdings deutlich höher: Im Juni 2018 lag er bei 765 Australischen Dollar oder umgerechnet rund 500 Euro.
Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Scherzartikel, manche Edelmetall-Anleger nennen sie liebevoll „die schönsten Briefbeschwerer der Welt“ – doch die XXL-Silbermünzen, die pro aurum im Sortiment hat, sind viel mehr, als „nur“ schön anzusehen: Sie haben sich für viele Investoren zu einer unkomplizierten Möglichkeit entwickelt, größere Mengen in Silber anzulegen. Und sie werden von immer mehr Sammlern nachgefragt, weil die Auflagen deutlich unter den Vergleichsexemplaren in der Standardausführung zu einer Unze liegen.
Das wichtigste Argument für „XXL-Silber“ ist allerdings der Preis: Weil bei der Prägung einer Münze zu einem Kilogramm der Aufwand für die Prägung im Vergleich zur Herstellung von 32 Münzen zu einer Unze, die rechnerisch ungefähr dem Gegenwert eines Kilos entsprechen, deutlich geringer ausfällt, ist der Preis pro Gramm bei einer Kilomünze Silber auch niedriger. Oder mit anderen Worten: Mit einer Kilomünze erhalten Anleger mehr Silber für ihr Geld.
Vorteile von XXL-Münzen
Zudem gibt es einige Details, welche von Silber-Fans für die großen Silbermünzen ins Feld geführt werden: Die Lagerung mehrerer Kilomünzen ist deutlich unkomplizierter als bei hunderten oder gar tausenden Unzen. Der Bestand lässt sich leichter überprüfen und transportieren. Und die Motive kommen auf der größeren Fläche der Münze deutlich plastischer zur Geltung, sie werden für die Produktion der Kilomünzen auf Grundlage einer Unze aufwendig „hochgerechnet“. Dadurch werden Details sichtbarer, die auf einer Standard-Silberunze nur unter der Lupe zu erkennen sind.
In der Welt der Silbermünzen ist die Perth Mint die unangefochtene Weltmarktführerin für XXL-Münzen: Sie hält von ihren drei wichtigsten Silberprodukten, also dem Koala, dem Kookaburra sowie dem Lunar, auch Varianten zu einem Kilogramm bereit. Wer etwas weniger Geld investieren möchte, kann zudem auf Ausgaben zu fünf und zehn Unzen zurückgreifen. Daneben gibt es beispielsweise vom China Panda auch Varianten zu 150 sowie 1.000 Gramm. Die meisten Prägestätten wie beispielsweise die Münze Österreich, die US Mint oder die Royal Canadian Mint verzichten bislang auf Kilo-Münzen, allerdings sind in den letzten Jahre verstärkt Silberanlagemünzen zu zehn Unzen (z. B. der „Magnificent Maple Leaf“ aus Kanada oder die „Queen’s Beasts“ aus Großbritannien) auf den Markt gekommen.
Künftig dürfte jedoch noch ein weiterer Aspekt, der bislang von Sammlern und Anlegern in Deutschland noch wenig Beachtung findet, stärker in den Mittelpunkt rücken: Die Auflagen der Kilomünzen aus Australien liegen deutlich unter dem Niveau der Standardmünzen zu einer Unze. Dies liegt zwar an der geringeren Nachfrage, doch weil die XXL-Münzen je nach aktuellem Auftragsvolumen geprägt wurden, sind Münzen aus nachfrageschwachen Jahrgängen heutzutage nur noch schwer zu bekommen. Und sogar die neuen Ausgaben sind moderne Raritäten: Der Jahrgang 2017 der beliebten Lunar-Serie bringt es auf nur 15.757 Stück im Vergleich zu 300.000 Stück bei der Ein-Unzen-Standardausführung. Hier schlummert ein Wertentwicklungspotenzial, welches deutlich über den reinen Silberpreis hinausgeht.