Epochale Nahrungs-, Energie- und Geldkrise ante portas?
Am 21. August 2022 erschien auf The Economic Collapse Blog ein Artikel mit dem Titel „A Major Food Crisis Coming in 2023?“. Hierin konnte man u.a. lesen:
“…We are being warned that food prices in the U.S. are going to go absolutely haywire after the election in November. I am taking such warnings very seriously, and I believe that you should too. Global officials have been telling us over and over again that we are heading into an unprecedented global food crisis, and I have been writing about this again and again in recent weeks. But so far, the vast majority of the population doesn’t seem to be taking this seriously. Agricultural production is going to be way below expectations all over the planet in 2022, and that means that there will be far less food to go around in 2023…”
In Bezug zur kommenden Nahrungskrise publizierten wir am 02.02.2021 unter dem Titel: „Fehlt das Brot im Haus, kehrt der Frieden aus! Rohstoffpreisexplosionen und Bürgerkriege ante portas?“ folgendes:
„…Sie [Superverschuldungs-Krisen] tauchen typischerweise alle 50 bis 75 Jahre auf und enden ausnahmslos mit einem großen negativen Ereignis, sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch. Der vorherige Schulden-Superzyklus erreichte sein Finale mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die jetzige Super-Verschuldungskrise nahm seinen Anfang am Ende dieses verheerenden Krieges. Wir befinden uns nun bereits 75 Jahre im aktuellen Super-Zyklus, das heißt, wir befinden uns eindeutig im finalen Stadium, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder nicht friedlich enden wird. Wir weisen auf das kommende Ende des aktuellen “Drei-Generationen-Zyklus” (Schulden-Superzyklus) bereits seit nunmehr knapp 20 Jahren hin. Auch im Monatskommentar 10/2017 warnten wir bereits vor der kommenden letzten Blase im aktuellen Zyklus, der der Rohstoffpreise. Diese Blase wird dann letztendlich zur Explosion der Konsumentenpreise und somit auch zum “Mangel an Brot” führen…“ (siehe hierzu den Superverschuldungszyklus visualisiert anhand der langfristigen Rohstoffpreis- und Kriegszyklik in Abbildung 1).
Abb. 1: Rohstoffpreisentwicklung in USD von 1770 bis 2014 Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
In Bezug zur kommenden Energiekrise publizierten wir am 04.10.2021 unter dem Titel: „Energie-Sektor bricht seinen 13-jährigen Abwärtstrend und beendet somit die Aufwärmphase der kommenden historisch einmaligen Preisexplosion!“ folgendes:
„…Es vergeht derzeit kein Tag, wo nicht massenmedial über “explodierende” Strom-, Gas- oder Benzinpreise berichtet wird. Betrachtet man in Abbildung 1 den S&P GSCI Energy Index, welcher Erdöl-, Heizöl-, Gas- und Benzinpreis-Futures beinhaltet, so sollte jedoch jedem schnell klar werden, dass die bisherige Entwicklung erst die Aufwärmphase einer kommenden historisch einmaligen Preisexplosion darstellt. Bis zu seinem Allzeithoch im Jahr 2008 fehlen dem Rohstoff-Index noch +600 (!) Prozent! Der Ölpreis transformiert die “Asset-Price-Inflation” hin zur “Consumer-Price-Inflation”. Die Preissteigerung, ob bei Finanz- oder bei Konsumgütern, stellt immer nur die Wirkung der Inflation dar. Ursache der Geldentwertung ist ausnahmslos Überschussliquidität im Wirtschaftssystem: Inflation ist “Geldmengenwachstum pro Produktionseinheit”, Preissteigerungen ergeben sich daraus als Folge! Betrachtet man hierzu, als Vorlauf zur Rohstoffpreisentwicklung, das annualisierte Wachstum des US-Geldmengenaggregats M1 in Abbildung 2, so visualisiert sich doch sehr deutlich, wohin die Reise gehen wird. Mit einem jährlichen Wachstum von knapp 100 (!) Prozent, welches das höchste in der US-Geschichte seit der letzten US-Hyperinflation (Einführung des “Greenbacks” während des US-Sezessionskrieges) darstellt, stehen die Weichen eindeutig auf Inflations- und somit auf Rohstoffpreisexplosion (“Global Weimar” mit dem US-Dollar als “Weltleitwährung” lässt grüßen)…“
Abb. 2: Annualisiertes Wachstum der US-Geldmengenaggregate M1, M2 und M3 von 01/03 bis 08/22 Quelle: www.shadowstats.com
In Bezug zur kommenden Geldkrise publizierten wir am 02.08.2021 unter dem Titel: „50 Jahre fehlende Golddeckung als Ursache für 50 Jahre strukturelle Inflation führte letztendlich zu 50 Jahren monetärer Illusion (“Papiergeld-Matrix”)“ folgendes:
„…Bis August 1971 war der US-Dollar Gold gedeckt. Seitdem ist die US-Währung an nichts mehr gekoppelt. Man sollte unbedingt beachten, dass der US-Dollar vor 1971 nichts mehr mit dem US-Dollar nach 1971 zu tun hat. Mit der Abschaffung des Gold-Devisen-Standards haben wir seit diesem Zeitpunkt eine strukturelle Dauerinflation in allen Währungen weltweit. Schließlich werden Geldeinheiten als Standard für aufgeschobene Zahlungen bei langfristigen Geschäften, wie Darlehen, verwendet. Das Problem, das sich daraus ergibt, ist, dass je nach der Betrachtung des Geldes, ob ungedecktes Papiergeld (“monetäre Illusion” seit 1971) oder Gold (wie vor 1971), man zu unterschiedlichen Messergebnissen kommt. Betrachtet den weltgrößten Aktienmarkt S&P 500 im historischen Kontext, nicht nominal in USD (siehe hierzu schwarze Linie in Abb. 3), sondern real in Unzen GOLD (siehe hierzu rote Linie in Abb. 3), so visualisiert sich relativ schnell, dass dieser seit seinem vorletzten säkularen Hoch im Jahr 1966 (2,9 Unzen GOLD) aktuell mit 0,5 Unzen oder mit 17 Prozent im Minus liegt. Seit seinem letzten säkularen Hoch im Jahr 2000 (5,4 Unzen GOLD), als wir eine strategische Verkaufsempfehlung für den Standardaktienmarkt im März 2000 publizierten, liegt dieser Aktienindex aktuell (2,4 Unzen GOLD) real mit 3 Unzen oder 55 Prozent im Minus!
Abb. 3: S&P 500 in USD (schwarz) und in oz GOLD (rot) von 01/1871 bis 08/2022 Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
Betrachtet man die Geschichte als Lehrmeister, so ergibt sich eine reale Zielbewertung des S&P 500, am Ende dieses im Jahr 2000 begonnenen makroökonomischen Winters, von unter 0,2 Unzen GOLD. Dies bedeutet vom aktuellen Niveau real (in Unzen GOLD bewertet) nochmals einen Verlust von mehr als 90 (!) Prozent, unabhängig davon, wie sich der US-Aktienindex nominal (in USD entwickelt) entwickelt. Auch beim DAX sieht die real strategische Situation (säkulares Hoch im März 2000 bei 28 Unzen GOLD) aktuell (10 Unzen GOLD) nicht besser aus.
Das reale (in GOLD bewertete) Allzeithoch der Weltwirtschaft und somit des Weltaktienmarktes war im Jahr 2000. Seitdem befinden wir uns säkular – mit zyklischen Unterbrechungen (zuletzt 2011 bis 2018) – in einer realen Kontraktion, die in diesem Jahrzehnt extrem schmerzhaft enden wird. Nominal (in ungedeckten Papierwährungen bewertet) kreieren die Zentralbanken, seit dem Jahrtausendwechsel, die größte monetäre Illusion der Geschichte (John Maynard Keynes: “… Der [Inflations-]Prozess umkrallt all die versteckten Kräfte von wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten auf die Seite der Zerstörung, und macht es auf eine Art und Weise, dass nicht ein Mann unter einer Million fähig ist, dies zu diagnostizieren.”). Missachtet man die Makrozyklik und die Konzeption des Geldes mit seinen drei Geldfunktionen (WICHTIG: nur reale Bewertung zählt), so wird man gezwungen werden, die Geschichte seiner Vorfahren (“Drei-Generationen-Zyklik”) zu wiederholen…“
Hier finden Sie den gesamten Marktkommentar als PDF zum Download
Bild von Peter H auf Pixabay
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