Exoten und Raritäten: Diese Goldmünzen-Geheimtipps sollten Sie sich näher ansehen
Immer mehr Deutsche werden zu Fans des modernen Edelmetall-Investments, nicht zuletzt wegen der unkomplizierten Abwicklung dieser Wertanlage: Es gibt eine breite Palette an genormten Anlagemünzen, welche nach dem Kauf sofort mitgenommen und im heimischen Tresor oder in einem Schließfach verstaut werden können. Die Preisangabe im Onlineshop von pro aurum wird in Abhängigkeit des Weltmarktpreises für das Edelmetall ständig aktualisiert. Die Unze hat sich zum Maß aller Dinge in der Welt des modernen Edelmetall-Investments entwickelt, fast alle Produzenten von Bullionmünzen setzen auf diese Gewichtseinheit. So weit, so gut.
Wer sich im Internetshop eines seriösen Edelmetallhändlers wie pro aurum genauer umsieht, wird allerdings feststellen, dass die Preise für die gängigen Anlagemünzen leicht variieren. Während Prägungen wie der „Krügerrand“ aus Südafrika oder der „Maple Leaf“ aus Kanada besonders günstig sind, wird für einzelne Produkte wie beispielsweise den Lunar aus Australien ein leichter Aufschlag fällig. Auf den ersten Blick mag dies merkwürdig erscheinen, immerhin enthalten beide Münzen die gleiche Menge Gold.
Die minimalen Preisunterschiede bei den wichtigsten Gold-Anlagemünzen lassen sich allerdings leicht erklären. So unterhalten viele Edelmetallhändler mit einzelnen Prägestätten enge Beziehungen und können leichte Mengenrabatte vereinbaren, welche sie an die Kunden weitergeben. Zudem verfolgen die Prägestätten durchaus unterschiedliche Strategien bei der Vermarktung ihrer Goldmünzen: Während manche ausschließlich den Investment-Markt im Blick haben, zielen andere auch auf Sammler ab.
Die Exoten
Zwar entfällt ein Großteil des Umsatzes, den Edelmetallhändler wie pro aurum mit modernen Anlagemünzen machen, auf den Krügerrand aus Südafrika, den Maple Leaf aus Kanada sowie den Wiener Philharmoniker aus Österreich. Doch daneben gibt es zahlreiche andere Bullionmünzen zu entdecken, welche in vielen Edelmetall-Depots zu finden sind. Diese Münzen wurden ebenfalls als reine Anlage-Produkte konzipiert, stehen aber aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Auflage oder der Transportkosten in der zweiten Reihe der beliebtesten Anlagemünzen. Sie werden meist im Vergleich zu den Anlage-Klassikern mit einem leichten Aufschlag von fünf bis zehn Euro pro Feinunze verkauft.
- Großbritannien hat sich mit der Britannia für ihre Bullionmünzen ein äußerst geschichtsträchtiges Motiv ausgewählt: Die weibliche Personifikation des Landes steht für die Geschichte von Großbritannien als Seefahrer-Nation
- Mexiko stellt mit der Siegesgöttin „Libertad“ den Freiheitskampf der stolzen Nation in den Mittelpunkt. In Gold wird die Münze bereits seit 1981 geprägt und zählt somit zu den ältesten Anlagemünzen der Welt. Die Auflage der Libertad-Goldmünzen schwankte den vergangenen Jahren stark und erreichten zwischenzeitlich Tiefstwerte.
- Die USA sind mit gleich zwei symbolträchtigen Motiven auf dem Edelmetall-Markt aktiv, neben dem „American Eagle“ prägt die United States Mint auch den „American Buffalo“.
- Australien zählt mit dem Känguru zu den Geheimtipps unter den Bullion-Exoten. Bereits seit 1987 prägen die Australier goldene Anlagemünzen, zuerst mit einem Gold-Nugget als Motiv und inzwischen mit dem legendären Känguru. Das Motiv dieser Münze wird jedes Jahr erneuert und die Goldprägungen werden standardmäßig in einer hochwertigen Hartplastikkapsel ausgeliefert.
Die Raritäten
Für viele Edelmetall-Anleger ist der Kauf eines Investment-Produkts der erste Schritt in die Welt der Münzen und möglicherweise auch der Einstieg in ein faszinierendes Hobby: Einige Anlagemünzen eignen sich auch als Sammlerstücke. Sie sind üblicherweise streng limitiert und werden mit aufwändigen Prägeverfahren hergestellt, welche ohne Probleme an typische Sammlerqualitäten wie „Polierte Platte“ heranreichen. Diese Weltklassequalität hat allerdings ihren Preis, sodass diese Münzen normalerweise mit einem Aufschlag auf den reinen Goldwert im zweistelligen Bereich verkauft werden:
- Panda (China): Bereits seit 1982 ist China mit einer eigenen Anlageprägung in Gold auf dem Markt aktiv. Die Panda-Münzen waren aufgrund ihrer prächtigen Gestaltung und dem jährlichen Motivwechsel seit jeher auch bei Sammlern beliebt. Zudem sorgt die starke Nachfrage aus China auf dem internationalen Markt dafür, dass seit einigen Jahren seltene Jahrgänge auch hierzulande zu hohen Preisen von chinesischen Anlegern zurückgekauft werden. Seit 2016 werden die Panda-Münzen nicht mehr mit Unzen-Gewichten, sondern mit runden Gramm-Werten geprägt.
- Lunar (Australien): Wenn eine Münzenserie bereits zum dritten Mal aufgelegt wird, ist dies ein verlässlicher Hinweis darauf, dass es sich bei dieser Prägereihe um einen Erfolg handeln muss. Und tatsächlich wird die Luna-Serie aus Australien ab 2020 in eine dritte Runde geschickt. Mit einer Auflage von nur 30.000 Stück pro Jahrgang zählen die Gold-Lunare zu den seltensten Anlagemünzen der Welt.
- African Wildlife (Somalia): wer sich für exotische Münzmotive interessiert, kommt um den Elefanten aus Somalia nicht herum. Bei der Serie handelt es sich um eine sogenannte Agenturprägung, welche im Auftrag eines deutschen Münzenhändlers produziert wird. Die fantasievolle Gestaltung und hochwertige Prägung, welche ebenfalls in Deutschland erfolgt, rechtfertigt einen leichten Preisaufschlag. Und viele der zurückliegenden Jahrgänge werden inzwischen zu Preisen gehandelt, welche jenseits des aktuellen Goldpreises rangieren.
- Call of the Wild (Kanada): Neben dem Ahornblatt versucht die kanadische Münzprägestätte „Royal Canadian Mint“ immer wieder, die kanadische Flora und Fauna auf Edelmetallmünzen zu verewigen. Die Tiere der kanadischen Wildnis sind Gegenstand einer Goldmünzenserie, welche die gleichen Eigenschaften der Standard Anlagemünzen aus Kanada aufweist, aber streng limitiert sind und in einem hochwertigen Blister ausgeliefert werden.
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