Fälschungsgefahr bei Gold und Silber: So enttarnen Sie eine Münz-Mogelpackung sofort
Wenn es um die Aufklärung schwerster Verbrechen wie Mord geht, erhalten Ermittler oft die entscheidenden Hinweise aus einer Informationsquelle, die mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist: Die DNA enthält das Erbgut des Menschen und ist ein unverwechselbare Dokumentation seiner Herkunft. Aber wussten Sie, dass auch manche Edelmetall-Anlagemünzen eine DNA haben? Dank einer Erfindung der Royal Canadian Mint hilft eine ganz besondere DNA inzwischen bei der Kriminalitätsbekämpfung, genauer gesagt: Der Fälschungserkennung.
Die “Bullion DNA” aus Kanada ist nur ein Beispiel für die modernen Methoden, mit denen Münzprägestätten ihre Produkte sicherer machen. Und die Erfindung der Kanadier zeigt, dass die Münzprägung inzwischen ein Hightech-Geschäft ist, welches ohne ständige Forschung und Weiterentwicklung nicht zukunftsfähig wäre. Und die Royal Canadian Mint hat mit ihrer “digital non-destructive activation” (DNA) dafür gesorgt, dass neue Anlagemünzen mit dem Maple Leaf ein höchstes Maß an Sicherheit bieten.
Die Erfindung aus Kanada funktioniert auf den ersten Blick denkbar einfach: In ein spezielles Messgerät wird ein Maple Leaf in Gold (ab 2014) oder Silber (ab 2015) eingelegt. In dem Gerät befindet sich eine hochauflösende Kamera, welche eine Aufnahme der Oberfläche der Münze und insbesondere des kleinen Sicherheitszeichens (auf dem Maple Leaf ist ein winziges Ahornblatt mit der Jahreszahl eingeprägt) nimmt und in Echtzeit mit einer Bilddatenbank der Royal Canadian Mint abgleicht. Denn bei der Prägung mit verschiedenen Prägestempel entstehen minimale Unterschiede auf der Oberfläche der Münze, welche durch eine Software erkannt werden können – es lässt sich also zweifelsfrei feststellen, wann die Münze in der Royal Canadian Mint das Licht der Edelmetallwelt erblickt hat.
Die Royal Canadian Mint hat ohne Zweifel eine Vorreiterrolle bei der Fälschungsbekämpfung eingenommen und ihren Maple Leaf mit zusätzlichen Gestaltungselementen wie den radialen Linien im Hintergrund zu einer der sichersten Münzen gemacht. Doch die Mitbewerber aus den USA, Australien und Europa schlafen nicht. Ihre Strategie: Die Motive auf den Bullionmünzen müssen noch detailreicher werden, damit sie von Fälschern aus Fernost nicht mit billigen Maschinen plump nachgebildet werden können.
Während Fälschungen klassischer Sammlermünzen kein neues Thema sind, haben sich windige Geschäftemacher in den vergangenen Jahren verstärkt auf Anlagemünzen spezialisiert. Für Experten sind die Fälschungen der gängigen Anlagemünzen wie Koala, Kookaburra oder American Eagle sehr leicht zu erkennen, denn offenbar lässt sich die hohe Qualität moderner Bullionprägungen nur schwer erreichen. Privatanleger sollten genau hinsehen, wenn sie Edelmetalle außerhalb des etablierten Edelmetallhandels kaufen. Grobe Konturen, verschwommene Details oder merkwürdige Verfärbungen deuten darauf hin, dass mit einer vermeintlichen Edelmetallmünze etwas nicht stimmt. Wachsamkeit gehört zu einem erfolgreichen Edelmetall-Investment zwingend dazu – und im Zweifel sollten Anleger auf merkwürdige Schnäppchen in Internetauktionen verzichten und lieber ein paar Euro mehr beim seriösen Händler ausgeben. Denn Unternehmen wie pro aurum sorgen mit modernsten Prüfmethoden dafür, dass kein einziger “Fake” in den Handel gelangt.
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