Fiskus nimmt Xetra-Gold ins Visier: Schluss mit der Steuerbefreiung?
Nach der Absenkung der Bargeldgrenze stehen offenbar neue staatliche Repressionen gegenüber Edelmetall-Investoren bevor: Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, sollen Einkünfte aus so genanntem „Xetra-Gold“ künftig versteuert werden. Bislang galt das Papiergold als Anlagealternative zu Münzen und Barren – doch der Steuervorteil, der bislang bei Xetra-Gold galt, dürfte schon bald der Vergangenheit angehören, wie beispielsweise die Tagesschau berichtet (https://boerse.ard.de/anlageformen/rohstoffe/steuer-auf-xetra-gold100.html).
Bei Xetra-Gold und anderen Anlageprodukten wie beispielsweise „Euwax-Gold“ legen Investoren ihr Geld in so genannte Inhaberschuldverschreibungen an, die durch physisches Gold gedeckt sind. Der Besitzer der Schuldverschreibungen kann sich sein Gold ausliefern lassen, auch wenn dies in den meisten Fällen nicht passiert.
Bislang konnten Anleger die Gewinne aus dem Weiterverkauf ihrer Gold-Papiere steuerfrei einstreichen, wenn sie das Xetra-Gold mindestens ein Jahr besessen hatten. Denn der Investor hat das Gold – zumindest indirekt – in physischer Form erworben. Die Bundesregierung will einem Bericht des Anlegermagazins „Der Aktionär“ (https://www.deraktionaer.de/artikel/gold-rohstoffe/xetra-gold-bald-nicht-mehr-steuerfrei-20204530.html) zufolge jedoch diesen Steuervorteil aufheben. Die Abgeltungssteuer soll fällig werden, weil die geschuldete Sachleistung (also die Auslieferung von Gold) einer Zahlung gleichkommt.
Künftig müssten Besitzer von Xetra-Gold also Wertzuwächse beim Goldpreis versteuern, wenn der Gesamtertrag die Freigrenze von 801 Euro pro Anleger übersteigt. Aus diesem Grund empfehlen mehrere Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Xetra-Gold-Papiere bis zum Ende des Jahres steuerfrei über die Börse zu veräußern und stattdessen physisches Gold zu erwerben. Denn hier bleiben die Gewinne auch weiterhin steuerfrei.
Xetra-Gold stand zuletzt – wie auch physisches Gold in Form von Münzen und Barren – bei Anlegern in Deutschland hoch im Kurs. Rund 221 Tonnen Gold lagern inzwischen in den Tresoren der Emittenten. Für zusätzliches Interesse an Gold als Anlageform sorgt eine anhaltende Edelmetallrallye, welche Gold auf ein neues Allzeithoch in US-Dollar katapultierte.
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