Folker Hellmeyer sieht kaum Rückschlagspotenzial für Gold
Aktien sind sein Tagesgeschäft – doch bei der Zusammenstellung eines idealen Fonds spielt Gold für Folker Hellmeyer eine wichtige Rolle. „Gold ist ultimatives Geld, denn es ist zentralbank- und regierungsunabhängiges Geld“, erklärt Hellmeyer und erinnert an die vielen anderen krisengeschüttelten Währungen, beispielsweise von Argentinien, Türkei oder Venezuela. „Im letzten Jahr haben die smarten Zentralbanken, unter ihnen die russische und chinesische Zentralbank, weiter Gold als Reserve aufgebaut“, berichtet Folker Hellmeyer im Gespräch mit dem Onlineportal „Gold.de“.
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Hellmeyer ist als Finanzmarkt-Kommentator bei n-tv bekannt und nach einer Tätigkeit als Chefvolkswirt bei der Bremer Landesbank inzwischen bei der „Solvecon Invest“ als oberster Analyst tätig. Als Fondsmanager greift Hellmeyer auch auf Gold zurück und integriert es mit etwa zehn Prozent in seine gemanagten Fonds.
Im Interview gibt Folker Hellmeyer eine Prognose für die weitere Entwicklung des Goldpreises. Er erwartet, dass Gold bis Ende 2019 bei 1.380 USD pro Unze stehen könnte. Hellmeyer versteht den jüngsten Anstieg des Goldpreises als Ausdruck einer Reaktion auf den Verlust an Dynamik in der Weltwirtschaft – Unternehmen und Finanzmärkte seien im Krisenmodus.
Hellmeyer betont die Bedeutung der US-Handelspolitik, welche die USA ultimativ isolieren würde: „Das ist ein weiterer Katalysator der Abwendung von den USA und vom Dollar. Gold ist dabei eine natürliche Alternative.“ Hellmeyer sieht daher auch kaum Rückschlagpotential für Edelmetalle und erwartet latentes Aufwärtspotential über die kommenden Monate und Jahre hinweg.
Im Gespräch mit „Gold.de“ geht Folker Hellmeyer auf einige zusätzliche Aspekte ein, welche den Goldpreis künftig bewegen könnten und ansonsten nicht prominent diskutiert werden. So werde beispielsweise das westliche Anlegerverhalten, welches Edelmetalle unterproportional berücksichtigt, künftig nicht mehr tragfähig sein. Aufstrebende Länder werden verstärkt den Goldpreis bestimmen, beispielsweise Russland und China, aber auch kleinere Länder wie Kasachstan. Inzwischen würden sogar konkurrierende Futures-Märkte in China mit physischer Belieferung etabliert – diese könnten sich zu einem echten „Game Changer“ gegenüber dem klassischen Futures-Handel entwickeln, der von vielen Marktbeobachtern als Verzerrung oder gar Manipulation des Goldpreises verstanden wird. An eine goldgedeckte Währung glaubt Hellmeyer unterdessen nicht.
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