Fondsmanager Uwe Bergold: Edelmetalle eröffnen eine riesige Chance
Seit vielen Jahren bietet pro aurum – neben dem Handel von Edelmetallen – eine extrem vielschichtige Palette unterschiedlichster Dienstleistungen. Mit dem Investmentfonds pro aurum ValueFlex kann man zugleich in Minengesellschaften und physische Edelmetalle investieren. Mit Fondsmanager Uwe Bergold führten wir im September ein Interview.
Herr Bergold, können Sie unseren Lesern bitte die aktuelle Struktur des pro aurum ValueFlex grob erläutern und die besonders stark gewichteten Segmente kurz erwähnen?
Uwe Bergold: Derzeit basiert ein Zehntel des Fonds auf physischem Gold, welches bei pro aurum in München gelagert wird. Ungefähr 15 Prozent sind über Aktien aus dem Bereich Industriemetalle mit Schwerpunkt Kupfer und Nickel abgebildet, während 15 Prozent des Fondsvolumens dem Silberminensektor zuzurechnen sind. Der Rest wird über Goldminengesellschaften aus dem Large- und Mid-Cap-Bereich abgedeckt.
Haben die Minenwerte nach dem brutalen Ausverkauf seit 2011 nunmehr einen tragfähigen Boden erreicht?
Für mich deutet alles darauf hin. Nach dem Anfang 2016 erfolgten Ausbruch nach oben mit Kursgewinnen von in der Spitze mehr als 280 Prozent gab es zwar eine heftige Korrektur mit Bodenbildungscharakter. Ich rechne aber nun mit einem klaren Ausbruch nach oben, was dann als Komplettierung der Bodenformation anzusehen wäre. Selbiges gilt übrigens auch für den Rohstoffsektor und den Bereich der Industriemetallunternehmen.
Warum hinken die Goldminen der Entwicklung des Goldpreises so massiv hinterher?
Da bin ich überfragt. Für mich ist das unbegründbar. Es gibt absolut keine fundamentalen Gründe für diese Entwicklung. Dadurch ergibt sich für Anleger aufgrund des existierenden Nachholpotenzials eine riesige Chance.
Welchen Aktien trauen Sie derzeit besonders viel zu, Gold- oder Silberminen?
Mit Blick auf die nächsten drei bis vier Jahre sind beide Sektoren kaufenswert. Ich gehe aber davon aus, dass sich die Silberminen-Aktien besser entwickeln werden als die Goldminenwerte. Diese Unterbewertung lässt sich auch auf das derzeit relativ hohe Gold-/Silber-Ratio zurückführen, welches auf eine relative Unterbewertung von Silber hindeutet. In der Vergangenheit war es stets so, dass sich während einer Edelmetallhausse sowohl der Silberpreis als auch Silberminen besser als ihre goldenen Pendants entwickelt haben. Ich empfehle allerdings dennoch eine gesunde Mischung aus beiden Sektoren.
Wie schätzen Sie die Perspektiven des Goldminenindex NYSE Arca Gold BUGS ein? Welches Kursziel trauen Sie ihm auf lange Sicht zu?
Grundsätzlich kann man eine Hausse in drei Wellen einteilen. Die erste dient der Bodenbildung und dürfte meiner Meinung nach spätestens im vierten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Die zweite Welle wird den Goldminenindex dann in Richtung Allzeithoch bei 638 Punkten führen. Ein markantes Überwinden dieser Hürde würde dann die dritte Welle darstellen und das Finale der Edelmetallhausse einläuten.
Angesichts explodierender Geldmengen und Schulden machen Investments in Sachwerte wie Rohstoff- bzw. Edelmetallaktien sowie physische Edelmetalle mehr denn je Sinn. Wie viel Prozent des liquiden Vermögens sollten Anleger Ihrer Meinung nach in die genannten Sektoren investieren?
In Lehrbüchern wird häufig zu Mindestquoten von fünf bis zehn Prozent Edelmetalle geraten. Ich würde diesen Mindestwert mit 25 Prozent deutlich höher ansetzen. Es gibt zahlreiche Studien, die nahelegen, dass ein Portfolio erst ab dieser Quote effizient diversifiziert ist. Viele Anleger machen meiner Meinung nach den Fehler, dass sie bei Edelmetallinvestments vor allem die spekulative Komponente beachten und die damit verbundene Minderung des Risikos bzw. Steigerung der Effizienz häufig vergessen.
Also sollte man den pro aurum Valueflex trotz der starken Kursschwankungen weniger als Risikoinvestment, sondern als Versicherungsschutz betrachten?
Im Grunde genommen schon. Ich kenne keinen Fonds in Europa, dessen Strategie sich an der makroökonomischen Zyklik orientiert. Die Besonderheit des pro aurum ValueFlex besteht darin, dass er nicht gezwungen ist, in Edelmetalle oder Minenaktien zu investieren. Sobald unsere direkten bzw. indirekten Edelmetallinvestments überbewertet und Standardaktien unterbewertet sind, werden wir Umschichtungen in Blue Chips vornehmen. Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Dies geschieht frühestens am Ende dieser Dekade.
WKN/ISIN: A0YEQY/DE000A0YEQY6
Ertragsverwendung: Thesaurierung
Fondswährung: Euro
Ausgabeaufschlag: 5 %
Management-Fee: 1,85 % p. a.
Depotbankgebühren: 0,10 % p. a.
Performance-Fee: 1/10 der Rendite, die 7 % p. a. übersteigt
Mindestanlagesumme: 500 Euro
Sparplanfähig: ab 50 Euro
Entnahmeplan: ab 125 Euro
Kapitalanlagegesellschaft: Universal-Investment-Gesellschaft mbH
Depotbank: Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
Beratungsgesellschaft: GR Asset Management GmbH
Internet: www.proaurum-valueflex.de