Forsa-Umfrage im Auftrag von pro aurum: Gold wieder auf der Pole-Position
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag von pro aurum im Mai 2020 zum zehnten Mal unter mehr als 1.000 Bundesbürger in einer repräsentativen Umfrage ermittelt, welcher Geldanlage sie bei einer Laufzeit von mindestens drei Jahren die besten Perspektiven einräumen. And the winner is: Gold.
Gold deutlich aussichtsreicher als Aktien
Unter sämtlichen zur Auswahl gestellten Anlageklassen wurde „Gold“ (31 Prozent) mit großem Abstand vor „Aktien“ (25 Prozent) am häufigsten genannt. Zur Erinnerung: Im Jahr zuvor war die Reihenfolge genau umgekehrt. In der Anlegergunst besonders stark verloren hat hingegen die Kategorie „Fondsanteile“, die von 12 Prozent (2019: 16 Prozent) der Umfrageteilnehmer als aussichtsreichste Anlageklasse eingestuft wurde. Etwas überraschend fiel der Anstieg bei „Fest- bzw. Termingeld“ auf 4 Prozent (Vorjahr: 3 Prozent) aus. Wieder einmal landeten „Anleihen“ auf dem letzten Platz. Nachdem im vergangenen Jahr immerhin 3 Prozent dieser Investmentalternative die besten Gewinnperspektiven zugetraut hatten, erodierte dieser Wert 2020 auf nur noch ein Prozent – schlimmer geht`s (fast) nimmer. Nicht minder interessant: Die Verunsicherung unter den Befragten, die sich für keine der fünf Anlagealternativen entschieden haben, hat sich in diesem Jahr von 24 auf 27 Prozent signifikant verstärkt.
Bundesbürger setzen (noch) andere Prioritäten
Auch in diesem Jahr haben die Meinungsforscher nachgefragt, wo die Befragten ihr Geld tatsächlich investiert haben. Wieder einmal landete Gold und Silber unter diesem Aspekt eher im Mittelfeld, schließlich gaben lediglich 11 Prozent (2019: 13 Prozent) an, Gold bzw. Silber zu besitzen. Den physischen Besitz von Goldbarren bzw. -münzen attestierten 8 Prozent der Befragten (Vorjahr: 11 Prozent), während bei Silberbarren bzw. -münzen ein leichter Anstieg von 4 auf 5 Prozent registriert worden war. Die höchste Besitzquote wurde mit 28 Prozent bei Immobilien genannt, gefolgt von Bausparverträgen und Lebensversicherungen mit jeweils 27 Prozent. Stark verbreitet sind aber auch Tagesgeldkonten (26 Prozent) und Fondsanteile (23 Prozent). Trotz Corona-Crash hat sich die Aktienquote der Bundesbürger auf 16 Prozent (2019: 15 Prozent) verbessert. Signifikant stärker investiert als im Vorjahr sind die Deutschen überraschenderweise in Fest- bzw. Termingeld, wo es gegenüber dem Vorjahreswert einen Anstieg von 13 auf 15 Prozent zu vermelden und nach wie vor in erster Linie negative Realzinsen zu erzielen gab.
Keine große Rolle spielten unter den Befragten – wie in den Jahren zuvor – Besitztümer wie zum Beispiel Antiquitäten (3 Prozent), Anleihen (3 Prozent), Zertifikate (3 Prozent) oder Kunstgegenstände (2 Prozent). Als ziemlich besorgniserregend ist allerdings der Umstand zu werten, dass 27 Prozent der Bundesbürger keine der insgesamt 14 genannten Geldanlagen besitzen – in Zeiten wie diesen dürfte dies in einigen deutschen Haushalten für schlaflose Nächte sorgen.
Bundesbürger bestätigen Gold vorteilhafte Eigenschaften
Auch in diesem Jahr wurde die Meinung der Befragten bezüglich vier Thesen zum Thema „Gold als Geldanlage“ eingeholt. Gegenüber 2019 haben von vier Statements drei an Zuspruch gewonnen. Die Ansicht, dass „Gold eine gute Ergänzung zu anderen Geldanlagen“ sei, wird von 76 Prozent der Befragten (Vorjahr: 75 Prozent) vertreten. Auch die Behauptung „Gold ist eine sichere Geldanlage“ wurde von 71 Prozent als zutreffend eingestuft und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von 70 Prozent ebenfalls leicht erhöht. Deutliche Abstriche gab es allerdings beim Statement „Gold ist eine geeignete Geldanlage für risikoscheue Anleger“ zu beobachten. Hier war nämlich ein markanter Rückgang von 61 auf 54 Prozent registriert worden. Am stärksten bergauf ging es indes mit der Unterstützung der folgenden Aussage: „Gold ist zur Zeit eine lohnende Anlage, weil die Kurse steigen werden“. Hier legte die Quote des Zuspruchs auf Jahressicht von 42 auf 50 Prozent zu. Fazit: Mit Zustimmungsquoten zwischen 50 und 76 Prozent werden die positiven Attribute des Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutzes von über der Hälfte der Bundesbürger auf eindrucksvolle Weise bestätigt.
Robert Hartmann, Gründer von pro aurum:
Die Edelmetalle haben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie das getan, was sie in einer Krise tun sollten: Sie haben deutlich an Wert zugelegt und dadurch die Verluste anderer Anlageklassen in den Portfolios der Anleger etwas abgefedert. Angesichts der weltweit rekordhohen Nachfrage nach Gold und Silber in Form von Münzen und Barren, aber auch in Form von ETFs, hat es mich ein wenig überrascht, dass nur rund jeder zehnte befragte Anleger tatsächlich Edelmetalle im Besitz hat. Hier ist also noch viel Potenzial.
Der seit Jahren vorherrschende Anlagenotstand spiegelt sich vor allem in der negativen Erwartungshaltung gegenüber Anleihen wieder, denen nur 1 Prozent der Deutschen eine gute Zukunft zutrauen. Anleihen sind mit Abstand diejenige Anlageklasse mit dem größten Handels- und Bestandsvolumen weltweit. Und wenn die Privatanleger hier nicht investieren, müssen sie auf andere Assetklassen ausweichen. In Zeiten der Corona-Krise ist das für viele Menschen eine sehr schwierige Aufgabe. Am besten übersteht man schwierige Phasen mit einem breit diversifizierten Portfolio, das möglichst alle Anlageklassen beinhaltet. Das sind neben zinstragenden Wertpapieren, Aktien und Immobilien eben auch Gold und Silber.
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