Gold: Beliebt und dennoch unterrepräsentiert
Mittlerweile hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von pro aurum zum neunten Mal bei Bundesbürgern in einer repräsentativen Umfrage nachgefragt, welcher Geldanlage sie bei einer Laufzeit von mindestens drei Jahren den höchsten Gewinn zutrauen. Wie in jedem Jahr erkundigten sich die Meinungsforscher aber auch, in welchen Geldanlagen die Befragten tatsächlich investiert sind und wie sie Gold als Geldanlageform generell bewerten.
Gold – von Aktien knapp geschlagen
In diesem Jahr wurden Goldinvestments unter sämtlichen Anlageklassen erstmals nicht die besten Renditeaussichten in Aussicht gestellt. Das gelbe Edelmetall kam nämlich auf eine Quote von 26 Prozent und lag damit knapp hinter der Anlageform „Aktien“ (28 Prozent). Signifikant verbessert hat sich mit einem Anstieg von 12 auf 16 Prozent die Kategorie „Fondsanteile“, während bei „Fest- bzw. Termingeld“ ein Rückgang von 6 auf 3 Prozent registriert worden war. Wie gewohnt landeten „Anleihen“ auf dem letzten Platz. Mit lediglich 3 Prozent teilten sie Ihr Schicksal in diesem Jahr allerdings mit Fest- bzw. Termingeldern.
Edelmetallquote der Bundesbürger strebt nach oben
Auch in diesem Jahr standen den Befragten insgesamt 14 Geldanlageformen zur Auswahl. Das Wichtigste vorweg: Zum dritten Mal in Folge hat sich mit Blick auf den Besitz von Goldbarren oder -münzen die Quote erhöht. Diesmal war ein Anstieg von 10 auf den Rekordwert von 11 Prozent gemeldet worden, während bei Silberbarren bzw. -münzen ein Rückgang von 6 auf 4 Prozent zu beklagen war. Einen Rekordwert von 13 Prozent (2018: 12 Prozent) gab es bei der Quote derer zu vermelden, die sowohl Gold als auch Silber in physischer Form (netto: Gold/Silber) besitzen.
Am häufigsten wurde allerdings der Besitz von Immobilien bzw. Bausparverträgen (beide 28 Prozent) genannt, gefolgt von Lebensversicherungen (27 Prozent). Auch Tagesgeldkonten (24 Prozent) und Fondsanteile (24 Prozent) sind unter den Umfrageteilnehmern stark verbreitet, während die Anlageklasse mit dem vermeintlich höchsten Gewinnpotenzial – nämlich Aktien – auf einen Wert von lediglich 15 Prozent kommt. Trotz niedriger Zinsen weist „Fest bzw. Termingeld“ mit 13 Prozent eine relativ hohe Besitzquote aus. Fazit: Sowohl Gold als auch Aktien sind in den Depots der Anleger eher unterrepräsentiert – trotz bester Perspektiven.
Gold macht als Geldanlage weiterhin Sinn
Auch in diesem Jahr konnten die Befragten vier Aussagen zum Thema „Gold als Geldanlage“ bestätigen oder ablehnen. Zwei Statements haben an Zuspruch leicht gewonnen und zwei verloren. Bei der Aussage „Gold ist eine gute Ergänzung zu anderen Geldanlagen“ hat sich zum Beispiel die Quote von 71 auf 75 Prozent verbessert. Die These „Gold ist eine geeignete Geldanlage für risikoscheue Anleger“ verzeichnete ein leichtes Plus von 60 auf 61 Prozent. Eine stimmungstechnisch leicht negative Tendenz war hingegen beim Statement „Gold ist eine sichere Geldanlage“ registriert worden, was sich in einem Rückgang von 72 auf 70 Prozent bemerkbar gemacht hat. Ebenfalls an Zuspruch verloren hat die Aussage „Gold ist zur Zeit eine lohnende Anlage, weil die Kurse steigen werden“. Dies kam in einem Minus von 45 auf 42 Prozent zum Ausdruck.
Für Robert Hartmann, Gründer und Gesellschafter bei pro aurum, zeigt die diesjährige Forsa-Umfrage, dass eine absolute Minderheit der Deutschen in Gold und Aktien investiert ist. Dennoch trauen die Menschen hierzulande beiden Anlageklassen zukünftig die beste Wertentwicklung zu. Er sagt: „ Für mich ist das ein klarer Widerspruch. Es wird wahrscheinlich noch einige Jahre dauern, aber die Deutschen werden die zinstragenden Anlagen, in denen sie derzeit noch mehrheitlich investiert sind, zunehmend kritischer hinterfragen.“
In den vergangenen Wochen haben die Börsen deutlich nachgegeben und dem Goldpreis auf Euro-Basis zu einem Zweijahreshoch verholfen. Auch Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der Fed sorgten bei Gold für zusätzlichen Rückenwind. Edelmetallexperte Hartmann weist darauf hin, dass in den Filialen von pro aurum wieder einmal folgendes Verhalten zu beobachten ist: Auf der einen Seite interessieren sich viele Neukunden wegen der gestiegenen Preise derzeit verstärkt für ein Edelmetallinvestment. Auf der anderen Seite glauben viele Bestandskunden, dass die Aufwärtsbewegung des Goldpreises zu stark war und es wieder zwangsläufig zu einer Korrektur kommen müsse. Diese Kunden sind daher eher auf der Verkäuferseite anzutreffen. Hartmann ist darüber nicht unglücklich und erklärt: „Beide Entwicklungen haben positive Auswirkungen auf unser Geschäft, denn die deutlich steigende Nachfrage können wir zum Teil aus den Kundenankäufen decken, was die Marge deutlich stärkt.“
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