Gold: Eine Erfolgsgeschichte mit einem „Track Record“ von 5.000 Jahren
Die Weltwirtschaft wird von einem Handelskrieg erschüttert, in Deutschland fliegt beinahe die Regierung auseinander und die Inflation schießt weit über die Zielwerte der Notenbanken heraus – und trotzdem scheint sich niemand für Gold zu interessieren, das gelbe Metall stand zuletzt wieder etwas stärker unter Druck.
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Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Fondsboutique Solvecon, warnt im Interview mit dem Onlineportal „finanzen.net“ vor unnötiger Panik in Anbetracht der jüngsten Preis-Schwäche: „Gerade bei zurückgehenden Goldpreisen sehen wir nach wie vor eine starke Nachfrage aus dem asiatischen Raum. Insofern liegt es sicherlich nicht an den physischen Märkten, dass der Goldmarkt nicht anspringt“, erklärt Hellmeyer. Er macht deutlich, dass der physische Markt nicht der Preisgeber für die Edelmetallmärkte sei, sondern die New York Commodities Exchange – und diese befindet sich in der Hand weniger Banken, welche die Futuremärkte bestimmen. Folker Hellmeyer lässt sich davon allerdings nicht beirren: „Es ist wichtig, einen gewissen Goldanteil im Portfolio zu haben“, bekräftigt Hellmeyer und berichtet, dass er auch bei Solvecon für die aktiv gemanagten Fonds eine Absicherung über Gold pflegt. Hellmeyer unterstreicht: „Gold ist am Ende die einzig wahre Währung. Das Edelmetall hat einen Track Record von 5.000 Jahren.“ Auf diese Erfolgsgeschichte setzt auch Hellmeyer – und viele „smarte“ Zentralbanken aus China, Russland und anderen Nationen, wie Folker Hellmeyer klarstellt.
Im Gespräch mit „finanzen.net“ geht Folker Hellmeyer auch auf die aktuellen Unsicherheiten an den Finanzmärkten ein. Der Asylstreit habe das Vertrauen in europäische Finanzwerte bereits stark untergraben, allerdings sei der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt das wichtigere Thema: „An dem Feuer, mit dem Washington spielt, könnten sich die USA am Ende selbst verbrennen. Denn die Folgen dieser Handelskonflikte werden schlussendlich von den US-Verbrauchern getragen werden müssen. Die Zölle wirken wie eine Konsumsteuer“, warnt Hellmeyer. Auch die Beseitigung von Vereinbarungen und Verträgen sorgt dafür, dass der Ruf der USA im Hinblick auf „Verlässlichkeit und Vertragstreue“ massiven Schaden nimmt. Hellmeyer erwartet daher auch keine schnellere Gangart bei Zinsanhebungen. Beim Blick auf die Aktienmärkte mahnt Folker Hellmeyer, der grundsätzlich als Verfechter von soliden Unternehmensanteilen als Investmentklasse gilt, zur Vorsicht: „Wir haben in den USA eine sportliche Bewertung gegenüber einer konservativen Bewertung beispielsweise im DAX“, analysiert Hellmeyer.