Gold-Silber-Ratio auf Mehrmonatstief
Auf dem Edelmetallmarkt kann von Langeweile keine Rede sein: Nachdem im Jahr 2020 vor allem der Goldpreis den Turbo eingelegt hatte, stehen in diesem Jahr stattdessen Silber und Platin im Mittelpunkt. Dagegen zeigt sich Gold trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der kontinuierlichen Ausweitung der Geldmenge derzeit überraschend schwach. Diese Entwicklungen haben jüngst dazu geführt, dass bei einem wichtigen Edelmetall-Indikator eine deutliche Trendwende festzustellen ist: Das Gold-Silber-Ratio ist auf ein mehrmonatiges Tief gefallen.
Rund um die Bewertung des Gold-Silber-Ratios gibt es in der Fachwelt derzeit unterschiedliche Auffassungen: Grundsätzlich wird angenommen, dass bei einem Wert zwischen 40 und 80 eine Überbewertung oder Unterbewertung eines Metalls nur wenig ausgeprägt ist. Der historische Durchschnitt liegt bei rund 60 und an diesen Wert gleicht sich das Gold-Silber-Ratio aktuell wieder an. Bei einem Ratio von 80 oder höher gehen die meisten Marktbeobachter von einer Unterbewertung von Silber gegenüber Gold aus; erst bei einem Wert von unter 40 gilt Silber im Vergleich zu Gold als überbewertet.
Das passierte im vergangenen Jahr: Mitte Februar 2020 bekam man für den Gegenwert einer Feinunze Gold etwa 85 Unzen Silber. Ein Monat später schoss der Wert in die Höhe, auf über 120. Damals war infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie der Silberpreis überproportional stark eingebrochen. Damals hatte pro aurum chancenorientierten Kunden empfohlen Silber überzugewichten. Anschließend setzte die Trendwende ein: Das Gold-Silber-Ratio nahm kontinuierlich ab und beträgt aktuell knapp 65. Die Erklärung hierfür: Während der Goldpreis seit mehreren Monaten kontinuierlich abnimmt, ist Silber deutlich angestiegen.
Eine gute Orientierung für Edelmetall-Investoren bietet unsere pro aurum Hausmeinung. Wir empfehlen sicherheitsorientierten Anlegern, zwischen fünf und 25 Prozent des Gesamtvermögens in Gold zu investieren. Chancenorientierten Anlegern raten wir, neben Gold auch in Silber zu investieren. Auch wenn langfristig die Zeichen auf einen deutlich höheren Silberpreis stehen, kann es zwischendurch immer wieder zu Rückschlägen kommen. Und wenn die Notenbanken, so wie es aktuell absehbar ist, die Märkte weiter mit billigem Geld fluten, dann wird nicht nur Silber profitieren, sondern vor allem der ultimative Inflationsschutz Gold. Der Anlagehorizont bei physischen Edelmetallen sollte jedoch grundsätzlich langfristig, also mindestens fünf Jahre sein.
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