Gold-Wiesnbier-Ratio: Ein Prosit, ein Prosit, dem Kaufkrafterhalt
Anfang Oktober 2019 dreht sich in München traditionell alles ums Gold – allerdings nicht um das Edelmetall, sondern um eine goldfarbene Flüssigkeit: Zum Oktoberfest sind wieder hunderttausende Gäste aus aller Welt gekommen, um eine Maß (oder zwei, oder drei) des beliebten Oktoberfestbieres zu genießen, zu feiern und zu schunkeln.
Das Volksfest ist allerdings nicht nur ein willkommener Anlass für Frohsinn und Gemütlichkeit, sondern auch für eine nüchterne Analyse: Die Autoren des renommierten „In Gold We Trust“-Reports berechnen alljährlich das so genannte „Gold/Wiesnbier“-Ratio. Die Incrementum AG ist eine unabhängige Anlage- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein.
Hohe Oktoberfest-Inflation auch 2019
Mit dem „Gold-Wiesnbier“-Vergleich wird angegeben, wieviele Maß Bier mit einer Unze Gold gekauft werden können. Und diese Kennziffer ist nicht nur ein Indikator für den Anstieg des Goldpreises, sondern auch für die Funktion von Gold als Inflationsschutz.
Wie bereits im Newsroom von pro aurum berichtet, hat der Wiesnbierpreis im Jahr 2019 erneut angezogen und hat um 2,6 Prozent zugelegt. Dieser Wert liegt unterhalb der langfristigen Inflationsrate für Bier auf dem Volksfest von 3,9 Prozent pro Jahr seit 1950, aber oberhalb der offiziell vermeldeten Inflationsrate für das dritte Quartat 2019.
In diesem Jahr bekämen Anleger mehr Bier für ihr Gold
Durch den sprunghaft gestiegenen Goldpreis könnten Edelmetallanleger in diesem Jahr 2019 deutlich mehr gefüllte Bierkrüge kaufen als noch im Vorjahr. Während es 2018 noch 93 Maß für eine Feinunze Gold gegeben hätte, sind es im Jahr 2019 rund 115 Maß. Die „Bierkaufkraft“ liegt demnach deutlich über dem langfristigen Mittelwert von 89 Maß Bier.
Besonders aufschlußreich für die Bewertung der Kaufkraft von Papiergeld und physischem Gold ist ein direkter Vergleich des Bierpreises in Euro und Gold. Hier wird deutlich, dass die Kaufkraft des Euro (beziehungsweise der Deutschen Mark als Vorgänger) auf dem Oktoberfest seit 1950 kontinuierlich abgenommen hat, während sich die Kaufkraft von Gold auf einem gleichbleibenden Niveau gehalten hat. Inzwischen ist der Bierpreis in Gold sogar niedriger als zu Beginn des Betrachungszeitraumes.
Die Autoren der „In Gold We Trust“-Studie aus dem Hause Incrementum resümieren: „Gold schützt vor dem fortwährenden Kaufkraftverlust des Papiergeldes – oder in Wiesn-Terminologie ausgedrückt: vor trockenen Kehlen.“ Und während in den Festzelten auch in diesem Jahr vor allem der Gemütlichkeit zugeprostet wird, möchte der geneigte Edelmetall-Anleger und Wiesn-Besucher ergänzen: „Ein Prosit, ein Prosit, dem Kaufkrafterhalt.“
Bildrechte: pexels.com /©Pixabay