Goldminenaktien: Ein exzellentes Sachwertinvestment
Beschleicht Sie auch ein ungutes Gefühl, wenn Sie an die weltweit explodierenden Geldmengen und Schuldenberge denken? Während Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere ihren Wert vollständig verlieren können, vergessen viele Anleger, dass dieses Schicksal auch Währungen heimsuchen kann. Ob bzw. was man in Zukunft (insbesondere auf lange Sicht) für einen Euro erhalten wird, weiß kein Mensch. Die seit 2002 eingeführte Gemeinschaftswährung basiert, wie jede andere Währung auch, in erster Linie auf dem Vertrauen, dass der Tausch von Waren und Dienstleistungen sowie seine Wertaufbewahrung – abzüglich der Inflation – auch in Zukunft mehr oder weniger gut funktionieren werden.
Goldminen fungieren als perfektes Sachwertinvestment
Sowohl Aktien als auch Gold gelten in der Finanzwelt als Investment mit Sachwertcharakter. Während man bei Aktien einen bestimmten Anteil am Wert eines Unternehmens besitzt, können die Besitzer von Goldbarren bzw. -münzen einen intrinsischen (innewohnenden) Wert in den Händen halten. Dessen Preis kann zwar mitunter heftig schwanken, einen Totalverlust hat er seit seiner Existenz allerdings noch nie erlitten. Vor diesem Hintergrund könnte man ein Investment in Goldminenaktien als „Sachwertinvestment2“ bezeichnen. Doch bevor Anleger ein Investment in diese Branche wagen, sollten sie sich über deren Besonderheiten unbedingt bewusst sein.
Dass der geschäftliche Erfolg einer Goldmine in hohem Maße von der Entwicklung des Goldpreises abhängt, dürfte jedem klar sein. Die Rechnung ist denkbar einfach: Mit steigendem Goldpreis wachsen in der Regel auch die Umsätze des Unternehmens, falls keine Förderausfälle auftreten. Unternehmerische Risiken wie Streiks sowie höhere Gewalt in Form von Überschwemmungen oder Erdbeben können jedoch eine bis dato ergiebige Mine sehr schnell vor große Probleme stellen. Aber auch steigende Zinsen, wie sie derzeit vor allem in den USA zu beobachten sind, können besonders die Rentabilität hoch verschuldeter Firmen stark belasten. Aus einer Tonne Gestein lassen sich nämlich in der Regel nur wenige Gramm Gold gewinnen. Damit eine Goldmine rentabel arbeitet, sollten möglichst zwei Bedingungen erfüllt sein: eine hohe Goldkonzentration des Gesteins sowie ein gutes Kostenmanagement. Wie in jedem anderen Unternehmen wirkt sich aber auch die Qualität des Managements positiv wie negativ auf die Aktienperformance aus. Nur ein Beispiel: Bis Anfang September 2018 erzielte die Newmont-Mining-Aktie gegenüber Barrick Gold auf Zwölfmonatssicht eine Outperformance von 25 Prozentpunkten. Dieses Auswahlproblem kann dadurch gelöst werden, dass man sich für ein möglichst stark diversifiziertes Investment in die Goldminenbranche entscheidet.
Hebelwirkung und erhöhtes Kursrisiko
Bei Goldminen kann man eine Kennzahl als besonders wichtig einstufen: die Förderkosten pro Feinunze. Um einen Gewinn zu erzielen, sollte dieser Wert den Goldpreis möglichst deutlich unterschreiten. Allerdings sollte man dabei stets beachten, dass sich diese Förderkosten im Jahresverlauf in Abhängigkeit von den Preisen für Energie, Löhne und Kapital verändern können. Grundsätzlich kann man allerdings behaupten, dass ein steigender Goldpreis auf Goldminen eine positive Hebelwirkung nach sich zieht. Sollten zum Beispiel bei einer Goldmine pro Feinunze Förderkosten in Höhe von 1.100 Dollar anfallen, würde sie bei einem unterstellten Goldpreis von 1.200 Dollar somit 100 Dollar pro Feinunze verdienen. Ein von 1.200 auf 1.300 Dollar gestiegener Goldpreis (+8,3 Prozent) würde die Rentabilität dieser Mine deutlich erhöhen. Der Gewinn pro Feinunze würde sich nämlich von 100 auf 200 Dollar pro geförderter Feinunze verdoppeln.
Zugleich greift bei Goldmineninvestments aber noch eine weitere Hebelwirkung. In der Vergangenheit konnte man beim Performancevergleich von Gold und Goldminen folgendes feststellen: Immer dann, wenn der Goldpreis eine längere Phase der Stärke gezeigt hat, haben sich die Minenwerte deutlich besser entwickelt als das gelbe Edelmetall. Die beiden Fünfjahrescharts des Goldpreises pro Feinunze und des NYSE Arca Gold Bugs (Goldminenindex) liefern hierfür den besten Beweis (siehe Chart). Man spricht auch von einem „Hebel“ auf den Goldpreis – die Gewinne können somit jene, die aus einem Investment in physisches Edelmetall resultieren, um ein Vielfaches übersteigen. Doch aufgepasst: Diese Hebelwirkung kann auch bei einem fallenden Goldpreis „zuschlagen“ und Goldminen dadurch stärker nach unten drücken.
Goldminenaktien volatiler als der Goldpreis
Da Goldminen nicht nur von der Entwicklung des Goldpreises abhängig sind, sondern zusätzlich den oben bereits erwähnten unternehmensspezifischen Risiken ausgesetzt sind, schwanken deren Kurse erheblich stärker als der Goldpreis. Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Bei einem Goldmineninvestment steht den erhöhten Kursgewinnchancen ein entsprechend höheres Verlustrisiko als beim Goldkauf gegenüber. Der Terminbörsenbetreiber Chicago Board Options Exchange hat entsprechende Volatilitätsindizes auf die beiden Anlageklassen entwickelt und berechnet diese fortlaufend. So wies der Goldvolatilitätsindex (GVZ) im September 2018 mit elf Prozent einen deutlich niedrigeren Wert als sein Pendant auf den Gold-Miners-Volatilitätsindex (VXGDX), der bei 28 Prozent notierte.
Die Analyse und Bewertung von Goldminenunternehmen inklusive der Identifikation der besten Titel dürfte für die meisten Privatanleger relativ schwierig sein. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlgriff sollte daher auf keinen Fall unterschätzt werden. Dieses Risiko lässt sich jedoch relativ leicht vermindern. Wer in mehrere Goldminentitel investiert, reduziert durch die Diversifikation sein Verlustrisiko erheblich.
Brancheninvestment via ETF oder Fonds
Wer in die Goldminenbranche investieren möchte, kann auf zwei Alternativen zugreifen: auf sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), die in der Regel einen Index nachbilden und deshalb als passives Investment gelten, oder auf altbewährte Investmentfonds, die gemäß vordefinierter Richtlinien von Fondsmanagern aktiv verwaltet werden. Beide gelten aus rechtlicher Sicht als Sondervermögen und wären daher vor einem Konkurs des Anbieters geschützt. Bei ETFs sollten Anleger jedoch Swap-basierte Konstruktionen meiden, weil solche Varianten nicht Aktien, sondern das Zahlungsversprechen einer Bank enthalten. Und da auch bei Goldminen der Krisen- bzw. Vermögensschutz eine wichtige Rolle spielt, sollte auf solche Experimente verzichtet werden.
Der von pro aurum im Februar 2010 aufgelegte „pro aurum ValueFlex“ (ISIN: DE 000 A0Y EQY 6) ist völlig frei von solchen „Stolperfallen“. Dieser Fonds ist als „Mischfonds“ konzipiert und zeichnet sich dadurch aus, dass er neben Edelmetallaktien auch Gold in physischer Form enthält und so einen intelligenten Mix zwischen der Stabilität und Sicherheit von Münzen und Barren sowie den dynamischen Entwicklungschancen der Minenaktien ermöglicht.
Detaillierte Informationen zur Strategie des Fonds finden Sie hier.
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