Goldpreis in US-Dollar nimmt Kurs aufs Allzeithoch
Die Geldschwemme der Notenbanken, geopolitische Risiken wie beispielsweise der Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt – und nun auch noch eine zweite Corona-Welle: Das zweite Halbjahr 2020 dürfte von Unsicherheiten geprägt sein, so wie bereits die zurückliegenden Monate an den Finanzmärkten von Turbulenzen dominiert wurden.
Der Goldpreis profitiert von dieser Unsicherheit und hat ein neues Jahreshoch erreicht. Am Mittwoch kletterte Gold auf fast 1.780 US-Dollar, dies entspricht dem höchsten Stand seit Oktober 2012. Nun steht ein Test der runden Marke von 1.800 US-Dollar bevor.
Wann fällt der Goldrekord von 1.921 US-Dollar?
Das große Ziel für viele Marktbeobachter liegt jedoch noch ein paar Schritte entfernt: Der Goldpreis könnte noch in diesem Jahr das Allzeithoch von 1.921 US-Dollar erreichen. Dieses datiert aus dem Jahr 2011.
In den vergangenen Wochen hatte der Goldpreis in einer engen Handelsspanne zwischen den Marken von 1.760 US-Dollar und 1.680 US-Dollar gependelt. Das Marktgeschehen wurde von vielen Experten dahingehend interpretiert, dass ein charttechnischer Boden ausgebildet werden sollte. Die enge Trading-Range wurde nun nach oben verlassen. Dass kurz danach eine Konsolidierung einsetzte, hat keine negativen Auswirkungen auf den stabilen Aufwärtstrend des Goldpreises.
Viele gute Gründe für steigenden Goldpreis
Für den steigenden Goldpreis sind nach Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zahlreiche Aspekte ausschlaggebend. Insbesondere der niedrige US-Dollar hat dazu geführt, dass Gold in Währungen außerhalb des Dollar-Raumes günstiger wird. Außerdem greifen offenbar immer mehr Anleger dem Krisenmetall, weil sie davon ausgehen, dass die Corona-Pandemie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben könnte.
Besorgniserregend ist die Entwicklung insbesondere in den vereinigten Staaten von Amerika sowie in Lateinamerika. Hier steigen die Infektionszahlen nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung rasant an.
Niedrige Zinsen befeuern den Krisenschutz Gold
Langfristig dürfte vor allem die Aussicht auf niedrige Zinsen und die Gefahr einer steigenden Inflation dazu führen, dass Gold charttechnisch unterstützt bleibt. Denn die Zentralbanken pumpen massive Liquidität in die Märkte und entwerten so die Währungen.
Die vielfältigen Krisenherde machen sich auch in der Nachfrage bemerkbar, welche bei Edelmetallhändlern zu beobachten ist: “Im ersten Quartal des laufenden Jahres hatte sich die Goldnachfrage bei pro aurum aufgrund der Corona-Krise mehr als verdoppelt – wir verkauften in diesem Zeitraum mehr als zehn Tonnen Goldbarren und -münzen“, heißt es in einer Stellungnahme von pro aurum für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
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