Goldreport 04/2017: Wechselhaftes Wetter am Goldmarkt
Weil sich vor allem die geopolitischen Krisen in Syrien und Nordkorea im April erheblich zugespitzt hatten, hievten verunsicherte Investoren den Krisenschutz Gold in der ersten Aprilhälfte über dessen 200-Tage-Linie in Richtung 1.300 Dollar und damit auf das höchste Niveau seit fünf Monaten.
Der nach dem Einsatz von Giftgas erfolgte US-Raketenangriff auf eine syrische Militärbasis und die kriegerische Rhetorik zwischen Nordkorea und den USA haben zu einer massiven Kapitalflucht in den sicheren Hafen Gold geführt. Beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares machte sich dies im April in einem Anstieg der gehaltenen Goldmenge von 832,32 auf 854,25 Tonnen (plus 21,93 Tonnen) bemerkbar (Stand: 27. April). Auch hierzulande floss verstärkt Geld in Gold. Unter privaten wie institutionellen Anlegern gilt Xetra-Gold als besonders beliebtes „Finanzvehikel“, um in Gold zu investieren. Xetra-Gold überzeugt vor allem dadurch, dass der Löwenanteil des investierten Kapitals in physischem Gold hinterlegt wird, ein Lieferanspruch für die jeweilige Goldmenge besteht, steuerfreie Kursgewinne bei einer Haltedauer von mindestens einem Jahr möglich sind und die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs ausgesprochen niedrig ausfällt. Im April hat sich dessen Goldbestand von 162,85 auf 165,09 Tonnen (plus 2,24 Tonnen) erhöht. Seit dem Jahreswechsel belaufen sich die Zuflüsse sogar auf 47,49 Tonnen.
Dämpfer für Gold nach Präsidentenwahl in Frankreich
Nachdem bereits die Niederländer mit ihrer Abstimmung das Pro-Europa-Lager gestärkt haben, deutete auch der erste Urnengang zur Wahl des französischen Präsidenten auf eine ähnliche Tendenz hin. Weil der parteilose und Europa-Befürworter Emmanuel Macron erheblich mehr Stimmen erhielt als die Europa-Gegnerin Marie Le Pen, wird an den Finanzmärkten nun darauf spekuliert, dass sich Macron bei der entscheidenden Stichwahl am 7. Mai als Sieger durchsetzen wird. Damit wäre die Gefahr eines weiteren EU-Austritts (durch Frankreich) erst einmal vom Tisch. Nichtsdestotrotz muss die Wahl noch gewonnen werden, schließlich war sowohl der Brexit als auch der Wahlsieg von Donald Trump von Wahlforschern und Investoren im Vorfeld der Abstimmungen für unwahrscheinlich gehalten worden.
Für Robert Hartmann, Gründer und Geschäftsführer von pro aurum, war vor allem die Reaktion der Finanzmärkte auf den Wahlausgang in Frankreich interessant. Während der Euro gegen alle wichtigen Währungen markant zulegte und die Börsen auf neue Rekordhochs schossen, mussten Edelmetalle dagegen Federn lassen. Edelmetallprofi Hartmann weist darauf hin, dass sich mittlerweile nahezu alle wichtigen Personen der Parteienlandschaft für den links-liberalen Kandidaten Macron ausgesprochen haben. Für Hartmann steht daher fest, dass dieser bei der Stichwahl am 7. Mai wohl das Rennen machen wird.
Starkes Wachstum beim globalen Schuldenberg
Doch der Goldpreis hängt nicht ausschließlich von der allgemeinen politischen Entwicklung Europas, sondern auch von der globalen Geldpolitik ab. In Japan, Europa und in den USA belief sich im vierten Quartal 2016 das jährliche Wachstum der Wirtschaft auf 1,6 Prozent, 1,7 Prozent bzw. 2,1 Prozent. Dieses alles andere als üppige Plus wurde allerdings teuer erkauft und kann angesichts des wachsenden Schuldenbergs vor allem als kreditfinanziert bezeichnet werden. Laut einer aktuellen Studie des Institute of International Finance (IIF), dem Branchenverband von fast 500 Banken aus 70 Ländern, haben sich die weltweiten Schulden von Staaten, Unternehmen und Haushalten Ende 2016 auf 215,5 Billionen Dollar belaufen und damit die globale Wirtschaftsleistung um mehr als das Dreifache übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Schuldenzuwachs von 6,7 Prozent.
Wichtig zu wissen: Sowohl bei Staaten als auch bei Banken beläuft sich die Schuldenquote auf über 80 Prozent des BIP. Zur Erinnerung: In der Eurozone schreiben die sogenannten Maastricht-Regeln eine maximale Schuldenquote von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor. Aber selbst Deutschland überschreitet derzeit mit über 68 Prozent diese Grenze, fungiert in der Eurozone damit dennoch als wichtigster Stabilitätsanker. Privatanleger sollten aber eine andere Ankerwährung auf keinen Fall vergessen: Gold. Dessen globales Angebot kann ausschließlich durch den massiven Einsatz von Arbeit, Energie und Kapital und nicht durch das Anwerfen der Druckerpresse erhöht werden, was bei der Goldmenge zwangsläufig zu deutlich geringeren Steigerungsraten führt.
Besonders ungeniert machte in den vergangenen Jahren unter anderem die Europäische Zentralbank Schulden. In Kürze werden sich die kumulierten Anleihekäufe der EZB auf über 1,5 Billionen Euro belaufen. Anfang des Monats wurde zudem gemeldet, dass die Bilanzsumme der Notenbank mittlerweile über die Marke von vier Billionen Euro geklettert ist. Früher galten Staatsanleihen bester Bonität unter Anlegern als Möglichkeit, risikolos Zinsen zu erzielen. Heute muss man solche Investments wohl eher als zinsloses Risiko einstufen.
Robert Hartmann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Notenbanken immer noch im Krisenmodus fahren, obwohl sich die Wirtschaft seit dem Beginn der Finanzkrise global erholt hat. Weltweit drucken Notenbanken monatlich umgerechnet 200 Milliarden Dollar, um Staatsanleihen zu kaufen. Die EZB, die Bank of England und Chinas Zentralbank sind bei den Liquiditätsinjektionen ganz vorne dabei. Die amerikanische Notenbank Fed kauft hingegen nur noch Anleihen oder MBS-Papiere, wenn solche in ihrem bestehenden Portfolio auslaufen bzw. wenn Zinskupons von Anleihen im Portfolio fällig werden. Unterm Strich bedeutet dies, dass Wirtschaftswachstum mit immer höheren Schulden generiert wird. Deshalb sagt Edelmetallprofi Hartmann: „Dieses Modell ist nicht nachhaltig und muss am Ende scheitern. Der Zeitpunkt des Endes dieser Schuldenorgie ist nicht vorhersehbar. Schwindet der Glaube der Menschen, dass die Notenbanken das Finanzsystem auf diese Art und Weise aufrechterhalten können, so steht dessen Ende mehr oder weniger kurz bevor.“
Bezüglich der weiteren Perspektiven des Goldpreises erinnert Robert Hartmann daran, dass Gold trotz der mittlerweile fünfjährigen Korrekturphase seit der Jahrtausendwende jede andere Anlageklasse hinter sich gelassen hat. Ohnehin sollte man Gold und Silber eher als Währungen betrachten, die mit Euro, Dollar und Co. konkurrieren. Das heißt: Vergrößert sich die Menge der Papierwährungen schneller als die der Edelmetalle, muss der Kurs von Gold und Silber steigen. Manchmal laufen die Kurse der Edelmetalle etwas vor und manchmal hinkt die Preisentwicklung hinterher – was unserer Meinung seit 2014 zu beobachten ist. Für Hartmann steht fest: „Es ist derzeit kein schnelles Ende des Gelddruckens abzusehen. Die Nominalzinsen werden auf Jahre niedrig bleiben und die Realzinsen – also der um die Inflation bereinigte Nominalzins – wird um die Nulllinie pendeln oder gar negativ bleiben. Ergo: Der Goldpreis muss mittel- bis langfristig steigen.“
Leicht nachlassendes Interesse im April
Im ersten Quartal lief bei pro aurum das Geschäft extrem gut, wobei sich der Januar als absoluter Rekordmonat erwiesen hat. Damals wurden knapp 4,4 Tonnen Gold verkauft, wobei die Umsätze über alle Kundensegmente hinweg, also mit Privatkunden, Edelmetallhändlern, Banken und Vermögensberatern, gestiegen sind. Wie bereits 2016 erwiesen sich als wichtigste Umsatztreiber bei den Goldbarren die Gewichtseinheiten 50 und 100 Gramm und bei den Goldmünzen die Unzen Krügerrand, australisches Känguru und Maple Leaf. Auf neun Käufe von Kunden kam ein Verkaufsauftrag. Trotz der ab Mitte April zu beobachtenden nachgebenden Edelmetallkurse sind die Umsätze nun tendenziell rückläufig. Die Grundstimmung an den Aktienmärkten ist gut. Dagegen trübten sich die Charts bei Gold und Silber ein und die Anleger scheinen auf weitere Rückgänge zu warten, um sich dann wieder zu engagieren.
In eigener Sache: Wer sich für das Thema „Vermögenssicherung mit Edelmetallinvestments“ interessiert, kann sich am 13. Mai und am 10. Juni im pro aurum Goldhaus darüber informieren. Jürgen Birner, Filialdirektor der pro aurum KG München, wird Sie im Rahmen eines ungefähr einstündigen Vortrags darüber informieren, warum Sie Ihr Geldvermögen reduzieren und Ihr Sachvermögen erhöhen sollten. Hier finden Sie weitere Details zu der kostenlosen Veranstaltung.
Drei Fragen an die Privatkunden von pro aurum
An der Stimmungsumfrage von pro aurum beteiligten sich im April rund 427 Personen (März: 390) beteiligt. Das auf und Ab des Goldpreises hat im April dazu geführt, dass der Anteil der Anleger mit abwartender Haltung erneut gestiegen ist. Deren Quote erhöhte sich nämlich im Berichtszeitraum von 55,8 auf 62,5 Prozent. Unter den Anlegern mit Kauflaune war im Gegenzug ein Rückgang von 44,2 auf 37,5 Prozent registriert worden.
Bei der Frage nach der Bewertung der aktuellen Edelmetallpreise überwiegt weiterhin die Ansicht, dass derzeit eine Unterbewertung vorherrscht. Allerdings war hier im April ein Rückgang der Quote von 69,9 auf 61,4 Prozent der Befragten zu beobachten. Kräftig bergauf ging es beim Anteil derjenigen, die Edelmetalle als fair bewertet einstufen, wo ein Plus von 22,6 auf 29,0 Prozent zu Buche schlug, während 9,6 Prozent der Befragten (Vormonat: 7,5 Prozent) bei Edelmetallen gegenwärtig eine Überbewertung sehen.
Befragt nach der Preisentwicklung der Edelmetalle im kommenden Quartal rechnet eine Mehrheit von 44,7 Prozent (März: 42,9 Prozent) mit einem Seitwärtstrend. Steigende Edelmetallpreise prognostizierten im April 36,3 Prozent der Befragten, nach 44,9 Prozent Im Monat zuvor. Wieder einmal geht eine Minderheit von fallenden Edelmetallpreisen aus, wenngleich deren Prozentsatz im April von 12,2 Prozent auf 19,0 Prozent deutlich zugelegt hat.
Chartanalyse von pro aurum-Partner Uwe Bergold: Goldaktien mit enormem Aufholpotenzial auf Gold
Vergleicht man die Goldpreisentwicklung mit der Entwicklung der Goldaktien, so visualisiert sich mittelfristig enormes Aufholpotenzial für die Minen. Während der Goldpreis (in EUR) sein säkulares Hoch aus dem Jahr 1980 um zirka 100 Prozent überschritten hat, liegen die Goldaktien (in EUR) noch etwa 50 Prozent unter diesem. Seit dem strategisch langfristigen Tief zur Jahrtausendwende kam es zu drei zyklisch mittelfristigen Tiefs im Edelmetallsektor. Dies war in den Jahren 2005, 2008 und 2016. Vergleicht man die Länge der vergangenen säkularen Baisse (1980 bis 2000) mit der aktuell andauernden Hausse (2000 bis heute), so zeigt sich, dass das Tief im Jahr 2016 mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte zyklische Tief innerhalb dieser aktuellen säkularen Hausse war. Alle Finalbewegungen der strategischen Haussen in den vergangenen 300 Jahren nahmen immer erratische Züge an – sei es bei Aktien oder bei Gold und Rohstoffen. Zum Beispiel stieg der Goldpreis im letzten säkularen Finale, von 1976 bis 1980, um über 700 Prozent. Keinkapitalisierte Goldaktien stiegen im selben Zeitraum um über 100.000 (!) Prozent. Betrachtet man nun den aktuellen Spread zwischen Gold und Goldaktien, dann zeigt sich auch hier für die kommenden Jahre enormes Renditepotenzial für den Gold- und Goldminensektor!
„Der Standardschutz gegen das Desaster ist in der Geschichte immer nur Gold gewesen. Gold in jeder Form, die ihr Land Ihnen erlaubt, als Barren,Münzen oder Aktien.“
Dr. Harry D. Schultz
Innovatives Investmentkonzept im Rahmen der Makroökonomischen Zyklik
Wir decken mit unseren drei Investmentfonds (Internationale Mischfonds), während der strategischen Gold-& Hausse, alle Segmente der Edelmetall- und Rohstoffaktien ab:
– pro aurum ValueFlex (WKN: A0Y EQY)
Schwerpunkt: Gold, Large-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
– GR Noah (WKN: 979 953)
Schwerpunkt: Mid-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
– GR Dynamik (WKN: A0H 0W9)
Schwerpunkt: Small-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
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