Liebe Leser,
Stanley Fischer, seines Zeichens ehemaliger israelischer Zentralbankpräsident, ehemaliger Vizepräsident der Weltbank und ehemaliger Vizedirektor des Internationalen Währungsfonds, wurde 2014 von Barack Obama zum Vizechef der US-Zentralbank Fed ernannt. Jetzt, Anfang September 2017, hat der 73-jährige Fischer überraschend seinen Rücktritt von diesem einflussreichen Amt bekannt gegeben.
Mit Fischers Rücktritt erhöht sich die Anzahl der Fed-Gouverneursposten, die demnächst neu besetzt werden müssen, auf fünf. Darunter befindet sich auch der Posten von Fed-Präsidentin Janet Yellen, deren vierjährige Amtsperiode im Januar 2018 endet. Laut US-Analystin Diane Swonk von DC Economics stehe damit bei der Fed das umfangreichste Stühlerücken seit 1936 an.
Das Machtzentrum der Fed wird neu besetzt
Dazu müssen Sie wissen, dass es insgesamt nur sieben Fed-Gouverneursposten gibt. Sie sind alle stimmberechtigt im wichtigsten geldpolitischen Entscheidungsgremium der USA, dem Offenmarktausschuss. Dieser besteht aus 12 stimmberechtigten Mitgliedern: den sieben Fed-Gouverneuren, zu denen auch die Fed-Präsidentin gehört, dem Präsidenten der New York Fed sowie vier weiteren regionalen Fed-Präsidenten.
Alle wichtigen geldpolitischen Entscheidungen über die Höhe der Zinsen oder den Umfang der seit einigen Jahren in Mode gekommenen Anleihenkäufe der Zentralbank werden von diesem Komitee getroffen. Es bildet also das Machtzentrum der Geldpolitik, die ihren Machtanspruch in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet hat.
Trump darf jetzt wichtige geldpolitische Weichen stellen
Aus dieser ungewöhnlichen Konstellation ergibt sich für US-Präsident Trump die sehr seltene Gelegenheit, an einer der wichtigsten Schaltstellen der Macht klare und langfristig wirkende personalpolitische Zeichen zu setzen. Er darf gleich fünf der sieben wichtigsten geldpolitischen Pöstchen neu besetzen.
An dieser Stelle kann Trump ganz nach Belieben Einfluss nehmen und langfristige Weichen stellen, ohne dabei irgendeine Gesetzesvorlage durch den Kongress bringen zu müssen. Während seines Wahlkampfs trat Trump als großer Kritiker der Fed und ihrer Präsidentin Janet Yellen auf. Er äußerte sich sogar mehrmals sehr positiv über den Goldstandard als Währungssystem, und zu seinem Beraterstab gehörten ausgesprochene Zentralbank-Skeptiker.
Trump wir nach Goldmans Pfeife tanzen
Diese Positionierung habe ich in meinem Editorial in der Dezember 2016-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren bereits als reines Wahlkampfgetöse abgetan und die Prognose gewagt, Trump wolle in Wirklichkeit ganz bewusst hohe Inflationsraten erzeugen oder sei zumindest bereit, sie in Kauf zu nehmen. Seine Sympathien für den Goldstandard würden in Zukunft keine Rolle mehr spielen.
Ich habe natürlich keine Ahnung, wie Trump die Vakanzen bei der Fed füllen wird und sehe auch keinen Sinn darin, mich an der Spekulation darüber zu beteiligen. Denn wichtig ist einzig und allein, welche personalpolitischen Entscheidungen er letztendlich treffen wird. Hier bietet sich ihm eine einzigartige Chance, seiner vollmundigen Ankündigung, den Sumpf in Washington trocken zu legen, Taten folgen zu lassen.
Jetzt muss Trump zeigen, wofür er wirklich steht. Meine Prognose lautet: Trump wird sich auch in dieser Frage als Schaf im Wolfspelz entpuppen und auf die von Goldman Sachs vertretene Linie einschwenken.
Bilanzsumme der Fed in Mrd. $, 2008 bis 2017
Die Fed sitzt in der Falle: Eine Normalisierung der Geldpolitik wird eine gewaltige Krise auslösen, während eine Fortsetzung zu großen ökonomischen Fehlentwicklungen führt und die Altersvorsorge nahezu unmöglich macht.
Quelle: St. Louis Fed
Der neue Fed-Präsident erbt ein Riesenproblem
Wie auch immer die neue Zusammensetzung des Offenmarktausschusses aussehen wird, Tatsache ist, dass die Fed – ebenso wie die EZB und die Bank of Japan – schon jetzt in der Falle sitzt. Die Nullzinspolitik der vergangenen Jahre hat in Kombination mit den gigantischen Anleihenkaufprogrammen eine ökonomische Zeitbombe geschaffen, eine umfassende kreditfinanzierte Spekulationsblase, deren Platzen gravierende Folgen haben wird.
Tatsächlich sind die Fehlentwicklungen des laufenden Zyklus noch größer und umfassender als in den Jahren 1929, 2000 und 2007. Denn dieses Mal sind Aktien, Immobilien und Anleihen gleichzeitig betroffen, und das nahezu weltweit. Die Details dazu und was das für Sie als Anleger bedeutet, lesen Sie in meiner aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „So wichtig ist die fundamentale Bewertung – Hohe Überbewertung garantiert langfristige Vermögensverluste“. Wappnen Sie sich jetzt, und positionieren Sie sich entsprechend. Die Investments mit dem zurzeit besten Chance-Risiko-Verhältnis erfahren Sie in Krisensicher Investieren – hier 30 Tage kostenlos testen.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende,
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Zu dem gleichen Ergebnis kommt übrigens kein Geringerer als die Anlegerlegende Jim Rogers. Er sagt: „Die nächste Krise wird die heftigste Ihres Lebens“. Sichern Sie sich rechtzeitig!
Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und konträren Börsenbriefs Krisensicher Investieren.
2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch “Das Greenspan Dossier” und die „Inflationsfalle“. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.
Zum Autor:
Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle, The Global Debt Trap, jeweils gemeinsam mit Roland Leuschel).
Claus Vogt hat den Beginn einer langfristigen Goldhausse bereits 2001 exakt beim Tiefstkurs von 255 $ vorhergesagt. Gemeinsam mit Roland Leuschel hat er in den Jahren 2000 und 2007 nicht nur rechtzeitig vor dem Platzen der Spekulationsblasen an den weltweiten Aktien- und Immobilienmärkten gewarnt, sondern auch jetzt wieder die aktuelle Krise 2017 prognostiziert. Aktuell untermauern 34 Argumente den Beginn der von Claus Vogt prognostizierten Goldpreis-Rallye. Er ist überzeugt, dass sich Ihnen gerade bei den Goldminenaktien in 2017 atemberaubende Chancen bieten.
Gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt er den Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN. Lesen Sie in der aktuellen Themenschwerpunkt-Ausgabe „Spekulationsblasen gestern und heute“ von KRISENSICHER INVESTIEREN, dem Börsenbrief, der Ihr Vermögen schützt und bewahrt, folgende Themen: „Wird diese Blase niemals platzen?“, „Die Epoche der Spekulationsblasen beginnt: Japan Ende der 1980er Jahre“, „Was Sie über Spekulationsblasen wissen müssen“, „Amerika bestimmt den Wirtschaftszyklus und die Finanzmärkte Europas“ sowie „Dieses Mal scheint alles ganz, ganz anders zu sein“.
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