LBMA-Preisprognose für 2021: Silber stiehlt allen anderen Edelmetallen die Show
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen – dieses geflügelte Wort trifft ganz besonders auf das Edelmetall-Investment zu. Wohl kaum ein Marktbeobachter hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie absehen können, als die London Bullion Market Association (LBMA) im vergangenen Jahr zu ihrem beliebten Vorhersage-Wettstreit aufrief. Mit Spannung wurden zu Beginn des Jahres die Prognosen für 2021 erwartet – und die Experten am Londoner Goldmarkt legen sich fest: Sie gehen von zweistelligen Zuwachsraten für den Marktpreis der vier wichtigsten Edelmetalle im Jahr 2021 aus.
Laut einem Bericht des Onlineportals „kitco.com“ haben 38 Marktanalysten an der diesjährigen Prognoseumfrage teilgenommen. Der Goldpreis soll demnach durchschnittlich bei 1.973,80 US-Dollar pro Unze liegen. Die LBMA erwartet für Gold eine hohe Volatilität, die Experten nennen eine Preisspanne von 1.192 US-Dollar: Während ein deutscher Experte mit einem Jahrestief von 1,488.00 US-Dollar die pessimistischste Prognose abgegeben hat, liegt ein weiterer Kollege aus Deutschland mit einem prognostizierten Jahreshoch von 2,680.00 US-Dollar an der Spitze der Vorhersagen. Die einzelnen Prognosen liegen teilweise massiv auseinander – sie machen aber deutlich, dass sich die LBMA-Händler auf Überraschungen sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite vorbereiten sollten.
In diesem Jahr steht beim „LBMA Price Forecast Report“ vor allem Silber im Mittelpunkt. Die Edelmetallanalysten erwarten, dass der Silberpreis in diesem Jahr durchschnittlich 28,50 US-Dollar pro Unze betragen wird: „Silber ist zweifelsohne der Star der Show“, formuliert die LBMA. Es wird prognostiziert, dass Silber im Jahr 2021 das Metall mit der besten Performance sein wird. Allerdings nennen die Händler am Londoner Goldmarkt mögliche Preise zwischen 16,51 und 55,00 US-Dollar. „Es sieht so aus, als ob Silber im Jahr 2021 eine echte Achterbahnfahrt erleben wird“, resümiert die LBMA.
Überraschung bei Platin
Auch bei den Platinmetallen bahnt sich eine Überraschung an: Für Platin gehen die Experten im Durchschnitt von einem Wertzuwachs von rund 28 Prozent aus, bei Palladium sollen es „nur“ elf Prozent werden. „Die Analysten sagen voraus, dass es in diesem Jahr das Metall mit der schlechtesten Performance sein wird“, sagte die LMBA.
Unterm Strich stellt die LBMA dem Edelmetallmarkt ein erfreuliches Zeugnis aus. Vor allem die niedrigen bis negativen Zinssätze würden positiven Rückenwind für Gold, Silber und Platin sowie Palladium darstellen. Zudem werde ein schwächerer US-Dollar höhere Edelmetallpreise unterstützen. Auch die extrem akkommodierende Geldpolitik der Federal Reserve wird als Stützpfeiler verstanden.
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