Löst Italien die nächste große Krise aus?
Liebe Leser,
die Europäische Zentralbank hält mit ihrer Euroverteidigung um jeden Preis einen gigantischen Umverteilungsprozess in Gang. Unter der Überschrift „Skandalöse geldpolitische Umverteilung und ihre Folgen“ habe ich diesen Prozess in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausgiebig analysiert. In Kombination mit meiner Themenschwerpunkt-Ausgabe „Quo vadis Europäische Union – Freiheit oder Knechtschaft?“ wird hier alles gesagt, was Sie zur EU und zum Euro wirklich wissen müssen, auch um die Vorgänge in Italien besser einordnen zu können.
Reaktion auf eine ungerechte Politik
Die unsoziale Politik der EZB erzeugt wenige Gewinner und viele Verlierer in allen Ländern Europas, sogar in Deutschland. Letztere sind mit diesem Ergebnis völlig zu Recht unzufrieden. Mehr und mehr artikulieren sie diese Unzufriedenheit, indem sie dem politischen Establishment die kalte Schulter zeigen.
Überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Sobald sich mit dem Slogan „Raus aus der Währungsunion“ Wahlen gewinnen lassen, wird es auch Parteien geben, die damit in den Wahlkampf ziehen – und vielleicht sogar gewinnen. Das habe ich bereits vor einigen Jahren geschrieben, als immer deutlicher sichtbar wurde, dass die Europäische Währungsunion – im Unterschied zur EU Freihandelszone – nicht funktioniert.
Italien hat diesen kritischen Punkt jetzt erreicht
Die italienische Bevölkerung scheint den kritischen Punkt jetzt zu erreichen, an dem sie den Austritt Italiens aus der Währungsunion erzwingen will. Wie die letzten Tage bewiesen haben, wird das Establishment alles tun, um den Status quo zu verteidigen und die Gläubiger des hoch verschuldeten Landes vor Verlusten zu bewahren.
Wie lange das gelingen kann, ist völlig ungewiss. Aber eines steht jetzt schon fest: Italien hat das Potenzial, eine große europäische Krise auszulösen. Mit der Einführung des Euro hat sich Europa völlig unnötig in diese prekäre Lage manövriert. Und die ultra-laxe Geldpolitik der vergangenen Jahre hat dafür gesorgt, dass die Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen nicht etwa beseitigt oder wenigstens reduziert wurden, sondern ganz im Gegenteil erheblich zugenommen haben.
Ihr Geld ist in Gefahr
Entsprechend groß sind jetzt die Unsicherheiten und Risiken für die europäische Wirtschaft und die europäischen Finanzmärkte, allen voran für Deutschland. Denn Deutschland hat bei einem Austritt Italiens aus der Währungsunion inzwischen am meisten zu verlieren. Durch die Anleihenkäufe der EZB und das Target 2-Verrechnungssystem der europäischen Zentralbanken würden der Bundeshaushalt und damit der deutsche Steuerzahler dreistellige Milliardenbeträge verlieren.
Darüber hinaus zeigt der Kursverlauf des DAX eine mächtige Topformation. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart. Die rechte Schulter dieser Formation hat ihren Zenit jetzt überschritten.
DAX, 2016 bis 2018
Passend zu den Vorgängen in Italien und der protektionistischen Politik Donald Trumps, die dem Exportweltmeister Deutschland schadet, signalisiert diese Entwicklung turbulente Zeiten für die deutsche Börse.
Gute Chancen bieten andere Regionen
In dieser von großer Unsicherheit gekennzeichneten Lage tun Sie als Anleger gut daran, Ihren Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus zu richten. Welche Regionen und Sektoren jetzt attraktive Chance-Risiko-Verhältnisse aufweisen und welche Aktien Sie jetzt kaufen sollten, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren. Jetzt 30 Tage kostenlos testen.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende,
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Nicht nur bei den Edelmetallen gibt es starke Kaufsignale, die Sie unbedingt kennen sollten.
P.P.S.: Sie wollen Woche für Woche über die Börse sowie Wirtschaft informiert werden und den kostenlosen Claus Vogt Marktkommentar direkt in Ihr Postfach bekommen, dann melden Sie sich hier ganz einfach mit Ihrer E-Mail an.
Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und konträren Börsenbriefs Krisensicher Investieren.
2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch “Das Greenspan Dossier” und die „Inflationsfalle“. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.
Bildrechte: Fotolia © beeboys