Maple Leaf aus Kanada: Die unangefochtene Nummer eins in Silber – noch vor dem Krügerrand
Während auf dem Markt für Gold-Anlagemünzen der Krügerrand aus Südafrika die unangefochtene Nummer eins ist, steht der Springbock im Produktsegment der Silbermünzen im Schatten einer anderen Bullion-Prägung: Seit 1988 ist der Maple Leaf aus Kanada die beliebteste Silberanlagemünze. Die Kanadier haben die Nachfrage nach einem silbernen Pendant zum Krügerrand frühzeitig erkannt und ihre Anlagemünze in Silber entwickelt, als Südafrika aufgrund der Apartheid-Politik international isoliert war. Dieser Vorsprung zahlt sich bis heute für die Royal Canadian Mint aus.
Der Maple Leaf aus Kanada überzeugt durch schlichte Eleganz und eine Prägequalität, die weltweit ihresgleichen sucht. Kaum eine andere Anlagemünze wurde in den vergangenen Jahren so konsequent gegen Fälschungen geschützt wie das Ahornblatt. Die Kanadier spendierten ihrer Anlagemünze im Jahr 2014 eine grafische Überarbeitung – seitdem ist eine radikale Linienstruktur in den Hintergrund des Münzmotives integriert. Die Linien sind so fein gestaltet, dass es Fälschern bisher nicht gelungen ist, dieses Sicherheitsmerkmal originalgetreu nachzuahmen.
Neben der Neugestaltung des Hintergrundes hat die Royal Canadian Mint in den vergangenen Jahren mehrere zusätzliche Sicherheitsmerkmale entwickelt. Dazu zählt beispielsweise die sogenannte Bullion-DNA-Technologie. Hierbei werden die Prägewerkzeuge in der Münzprägestätte fotografiert und in eine Datenbank aufgenommen. Mit einem speziellen Lesegerät werden diese Daten mit einer Münze, bei der die Echtheit überprüft werden soll, abgeglichen. Das Gerät ist in der Lage, kleinste Besonderheiten auf dem Prägestempel zu erkennen und auf einer entsprechenden Münze aufzuspüren. So lässt sich für jede Maple-Leaf-Münze zweifelsfrei feststellen, ob sie in der Münzfabrik in Ottawa das Licht der numismatischen Welt erblickt hat.
Der Maple Leaf aus Kanada hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in Silber, sondern auch in Gold und sogar in Platin und Palladium einen festen Platz auf dem Markt erkämpft. Das Ahornblatt ist eines der wenigen Motive, das in allen vier Edelmetallen erhältlich sind. Zwar erfolgt die Prägung der Ausführungen in Platin und Palladium nicht durchgehend und stets in äußerst geringer Auflage, doch wer heutzutage physisches Edelmetall in Form von Platin oder Palladium kaufen will, kommt um den Maple Leaf nicht mehr herum.
Mit dem Ahornblatt hat die Royal Canadian Mint einen numismatischen Botschafter in die Welt der Anlagemünzen entsendet, der inzwischen ähnlich bekannt ist wie der Krügerrand mit dem Springbock aus Südafrika. Und die Kanadier haben mit der mehrfachen Überarbeitung der Gestaltung ihrer Anlagemünze gezeigt, dass sie auch im Hinblick auf die Münzprägung zur absoluten Weltklasse gehören. Dieses Image hat die Royal Canadian Mint seit vielen Jahren nicht nur wegen ihrer Anlageprodukte, sondern auch wegen der aufwendig gestalteten Sammlermünzen gepflegt. Hiermit zeigt Kanada jedes Jahr aufs Neue, welche Spezialeffekte heutzutage auf Münzen gebracht werden können und warum Münzen auch als „Kunstwerke im Hosentaschenformat“ bezeichnet werden.
Für den Maple Leaf spricht neben der Fälschungssicherheit und der rechtlichen Gestaltung noch ein weiteres Argument. Weil Kanada außerhalb der Europäischen Union liegt, können die Silberanlagemünzen mit dem Ahornblatt differenzbesteuert verkauft werden. Hierbei handelt es sich um eine besondere Besteuerungsform, bei der lediglich die Handelsmarge und nicht der gesamte Preis der Münze besteuert wird. Der Preisvorteil einer differenzbesteuerten Münze gegenüber einer regelbesteuerten Münze liegt bei etwa zwei Euro pro Unze. Es ist also unbedingt ratsam, bei physischen Edelmetall-Investments in Silber auf eine mögliche Differenzbesteuerung zu achten. Mit dieser völlig legalen Möglichkeit erhalten Anleger das meiste Silber für ihr Geld.
Bildquelle: ©AdobeStock.com; ©Royal Canadian Mint