Mini-Silbermünzen als Investment-Chance: Was spricht für halbe Unzen?
Das Maß aller Dinge in der Welt der Edelmetall-Anlagemünzen ist die Unze: Genau 31,1034768 Gramm soll sie rechnerisch auf die Waage bringen. Die gängigen Bullionprägungen sind standardmäßig in dieser Gewichtseinheit zu haben. Doch manche Silberkäufer fragen – frei nach der Lieblingsfrage eines jeden Metzgermeisters: “Darf’s auch etwas weniger sein?” Oder mit anderen Worten: Kleine Silberanlagemünzen mit Gewichtseinheiten unterhalb der Unze stehen hoch im Kurs.
Während die gängigen Silber-Bullion-Produkte wie der Maple Leaf aus Kanada, der American Eagle aus den USA oder der Wiener Philharmoniker aus Österreich ausschließlich als Ein-Unzen-Standardprägung verfügbar sind, haben sich einzelne Prägestätten auf die Nachfrage nach Mini-Silbermünzen eingestellt: Die Perth Mint stellt ihre beliebten Lunar-Silbermünzen sowie die Koala und Kookaburra Bullion-Produkte auch mit einem Gewicht von einer halben Unze her. Beliebt ist zudem die „Arche Noah“ aus Armenien als halbe Unze.
Dass kleine Silbermünzen auf dem Markt für Anlageprodukte nicht allzu verbreitet sind, hat einen praktischen Grund: Die Prägekosten fallen bei diesen kleinen Stückelungen überproportional stark ins Gewicht, zudem sind die Prägestempel mit den Motiven im Miniaturformat deutlich stärker als ihre “großen Brüder” anfällig für Verschleiß. Bei dem historisch niedrigen Preis für Silber schlagen die Prägekosten somit stärker zu Buche und im Vergleich zu einer Feinunze liegt der Grammpreis bei kleinen Silbermünzen deutlich höher.
Diesen Aufschlag zahlen die meisten Anleger jedoch gerne, denn sie bekommen dafür eine Münze, die im Falle einer Währungskrise auch als Tauschmittel eingesetzt werden kann. Zudem werden die Mini-Varianten von Lunar, Koala und Co. meist in deutlich geringeren Auflagen als ihre großen Vorbilder geprägt und haben dadurch eine Wertsteigerungschance über den reinen Metallwert hinaus. Und nicht zuletzt sind die kleinen Münzen mit den gestochen scharfen Motiven einfach prächtig anzusehen.
Die kleinen Silberanlagemünzen verdienen also in jedem Falle mehr Aufmerksamkeit und sollten zumindest in überschaubarem Rahmen in keinem Edelmetallportfolio fehlen – genauso wie die großen Varianten von Koala, Kookaburra und Co. Grundsätzlich gilt: Je größer das Edelmetallprodukt, desto geringer fallen die fixen Prägekosten ins Gewicht – und desto mehr Silber bekommen Anleger für ihr Geld. Zudem sind die XXL-Münzen praktisch zu verstauen, anstelle von hunderten Kleinmünzen ist das angelegte Geld in wenigen Silberprodukten gespeichert.
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