Münzen für Millionen: Die Numismatik stellt Bitcoin und Co. in den Schatten
Die Finanzwelt kommt aus dem Jubeln und Feiern nicht mehr heraus, nachdem der Bitcoin auf über 60.000 US-Dollar und der DAX auf über 15.000 Punkte gestiegen ist. Rekordwerte werden jedoch nicht nur in der Welt der Kryptowährungen und Aktien erzielt, in einer ganz besonderen Nische gab es in den vergangenen Monaten fast wöchentlich neue Superlative zu vermelden: Der Markt für historische Sammlermünzen boomt. Die großen Münzauktionen der traditionsreichen Auktionshäuser finden in Zeiten von Corona online statt – und dass Bietergefechte derzeit nicht vor Ort möglich sind, tut der Euphorie keinen Abbruch.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde gerade erst ein numismatischer Traum versteigert: Die „Paramount Collection“ mit Münzen von der Antike bis heute aus aller Welt in Top-Erhaltung erzielte insgesamt rund 41 Millionen US-Dollar – der größte Gesamterlös bei einer einzelnen Münzenauktion in der Geschichte der Numismatik. Eine russische Probemünze wurde Anfang April bei US-Auktionshaus „Stack’s Bowers“ für rund 2,4 Millionen US-Dollar verkauft, der Schätzpreis lag bei 400.000 bis 600.000 US-Dollar. Zuvor wurde für einen Gold-Sovereign aus dem Jahr 1937 ein neuer Rekordpreis von 2,28 Millionen US-Dollar erzielt – mehr wurde für eine britische Münze bislang nie zuvor gezahlt.
Die Rekorde machen deutlich: Das Münzensammeln ist viel mehr als ein schöngeistiges Hobby. Längst stehen historische Sammlermünzen in einer Reihe mit anderen Investment-Raritäten wie Oldtimern, Wein oder Whiskey. Und der Markt für Sammlermünzen ist inzwischen alles andere als eine Nische: Über das Internet bieten Millionen Sammler mit und treiben die Preise in die Höhe. Insbesondere aus Asien und den USA strömen reiche Numismatiker auf den Markt, die bei Bietergefechten innerhalb weniger Minuten den Schätzpreis einer Münze um ein Vielfaches überschreiten.
Bei pro aurum ist die Numismatik seit jeher fester Bestandteil des Angebotsspektrums. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass viele Edelmetall-Investoren auch Münzensammler sind – oder es werden, wenn sie neben den modernen Anlagemünzen auch die eine oder andere historische Rarität entdecken. Das Stimmungsbild bei pro aurum ist eindeutig – die meisten Kunden stehen auf der Käuferseite: „Aktuell müssen wir uns der Herausforderung stellen, dass viele verkaufswillige Sammler das Schaltergeschäft wegen der uns auferlegten Corona Schutzmaßnahmen vorerst nicht wahrnehmen möchten“, berichtet Sven Jacobsohn aus der pro aurum Numismatik.
Im Onlineshop der pro aurum Numismatik finden Sammler alles, was das Numismatiker-Herz begehrt – also vor allem Münzen aus Deutschland, Europa und der Welt in Gold und Silber. Numismatische Dauerbrenner wie das Deutsche Kaiserreich, Münzen mit dem Bildnis von Queen Elizabeth II. oder russische Münzen sind ebenso vertreten wie exotische Sammelgebiete – beispielsweise historische Goldbarren.
Bei der Auswahl einer numismatischen Rarität gilt die Grundregel: „Klasse statt Masse.“ Dies zeigte sich auch zuletzt bei den Rekordgeboten in den USA – die Preise für Münzen schießen in schwindelerregende Höhe, wenn die Erhaltung überdurchschnittlich ist und die Münze ein Alleinstellungsmerkmal hat. So handelte es sich bei der Goldmünze aus dem Jahr 1937, die über zwei Millionen Dollar erzielt hat, um eine Probe-Münze. Dass diese Rarität, die immerhin mehr als 80 Jahre alt ist, in feinster Polierte Platte erhalten war, sorgte für zusätzliches Interesse.
Die Erhaltungsskala in der Numismatik reicht von „sehr schön“ über „vorzüglich“ bis „Stempelglanz“ – die letztgenannte Kategorie ist das Ziel eines jeden anspruchsvollen Sammlers. Eine solche Münze hat ihren natürlichen Prägeglanz nicht verloren und weist keinerlei Beschädigungen auf, lediglich feinste Spuren aus dem Prägeprozess werden toleriert. In Einzelfällen sind aber auch Münzen in „sehr schön“ äußerst begehrt – beispielsweise, wenn sie aus einem seltenen Jahrgang entstammen oder ein exotisches Münzzeichen aufweisen.
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