Neujahrsmünze aus Österreich: Numismatik würdigt Klassik
Was haben Münzen und Musik gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel – doch in Wien wurde am Montagabend wieder deutlich, dass die Numismatik und die Klassik eine faszinierende Symbiose eingehen. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass eine weltberühmte Anlagemünze und ein weltberühmtes Orchester aus Wien denselben Namen tragen. Die Münze Österreich und die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien sind durch eine enge Partnerschaft verbunden, in deren Rahmen zahlreiche Münzen entstanden sind. Nun widmet die Münze Österreich ihre Neujahrsmünze für das Jahr 2020 dem Wiener Musikverein – und lud gemeinsam mit den Musikfreunden an den Ort, an dem die Wiener Philharmoniker zuhause sind.
Im Rahmen einer Feierstunde präsentierte Mag. Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich, die Erstprägungen. Die Münzen werden aus Kupfer zum Nennwert abgegeben und aus Silber in einer ansprechenden Blisterverpackung verkauft. Auf der Münze ist der ewig junge Apollo abgebildet, der fester Bestandteil der architektonischen Pracht des Musikvereinsgebäudes ist. Zur feierlichen Präsentation konnte Starsich zahlreiche Gäste begrüßen, darunter den früheren Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny, pro aurum Geschäftsführer Mirko Schmidt sowie zwei Kunden von pro aurum, welche beim Gewinnspiel eine Reise nach Wien gewonnen hatten und eigens aus Norddeutschland angereist waren.
Generaldirektor Starsich bringt Neujahrsmünzen höchstpersönlich in Umlauf
Starsich verriet während seines Festvortrags, dass er sogar gelegentlich mit Neujahrsmünzen bezahlt – und oft trifft er dabei auf andere Münzenfreunde, die sich darüber freuen, dass sie ausgerechnet eine Sammlermünze im Umlauf bekommen und in ihre Kollektion aufnehmen. Weil die Kupfermünzen in Österreich jedoch üblicherweise nicht im Umlauf zu finden sind, muss sich Gerhard Starsich jedoch auch gelegentlich auf Nachfragen nach dem Motto “Sind die echt?” einstellen. Als Chef der Münze Österreich kann Generaldirektor Starsich seinem Gegenüber die Echtheit jedoch glaubhaft versichern.
In seiner Keynote entführte Dr. Joachim Reiber, Chefredakteur der Zeitschrift “Musikfreunde”, seine Zuhörer in die Geschichte des Musikvereins, mit dem engagierte Laien in Wien im Jahr 1870 erstmals ein zentrales Forum bekamen, nachdem sie zuvor über die ganze Stadt an diversen Spielorten verteilt waren. Der Historiker ging auf den Bau des Musikvereinsgebäudes ein, der in nur zweieinhalb Jahren abgeschlossen wurde – und der “Klang des Glücks” (so der Titel der Neujahrsmünze) ließe sich nach Darstellung des Historikers nahtlos auf die Akustik im Großen Saal des Wiener Musikvereins übertragen – denn damals war an wissenschaftliche Disziplinen wie “Akustik” noch nicht zu denken und der Weltklasse-Klang des Konzertsaals ist in der Rückschau ein “goldrichtiger” Zufall.
Chef der Münze Österreich stellt klar: Bei uns ist das Gold echt
In Anspielung auf viele umgangssprachliche Bezüge zwischen den Welten der Münzen und der Musik – man denke nur an das Wortspiel der “klingenden Münze” würdigte Reiber die Neujahrsmünze: “Sie hat einen Nennwert, aber der wahre Wert, den sie als Sammlerstück hat, ist deutlich höher.” Auf einen Unterschied zwischen dem Wiener Musikverein und der Münze Österreich wies Reiber allerdings hin: Die goldene Verkleidung der Konzertsäle ist tatsächlich nicht echt. Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich, ließ sich daraufhin eine süffisante Bemerkung nicht nehmen: “Bei uns ist das Gold echt”, unterstrich er augenzwinkernd.
Die Neujahrsmünze ist im Onlineshop der Münze Österreich zu bekommen.
Bildrechte: © pro aurum / SWI