pro aurum in Hamburg: Goldhandel an der Geburtsstätte der Hansestadt
Wer mit der U-Bahn-Linie 2 durch Hamburg in Richtung des Hafens fährt oder mit dem Auto den Rödingsmarkt passiert, wird den Standort von pro aurum wohl nur durch Zufall entdecken: Der breite Boulevard, welcher zu den wichtigsten Nord-Süd-Achsen der Millionenstadt zählt, lässt in Verbindung mit dem wuchtigen Hochbahn-Viadukt die kleine Seitenstraße mit dem Namen „Großer Burstah“ wie einen Schleichweg erscheinen – zumal sie nach nur 300 Metern wieder vorbei ist und in eine andere Straße übergeht. Auch die Passagiere der Busse, welcher regelmäßig an der Niederlassung von pro aurum vorbeirauscht, dürften die goldene Fassade nur flüchtig wahrnehmen.
Nicht erst im Zeitalter der Mobilität ist die Straße „Großer Burstah“ zu einer pulsierenden Verkehrsader und einem rastlosen Ort geworden: Die Geschichte der Straße geht zurück auf das 13. Jahrhundert, bereits in dieser Zeit wurde der „Große Burstah“ als eine der zentralen Hauptstraßen der aufstrebenden Hansestadt genutzt. Archäologen gehen davon aus, dass an derselben Stelle bereits im 11. Jahrhundert ein Handelsweg angelegt wurde. Im Mittelalter ist wohl der bis heute gebräuchliche Name entstanden, welcher aus einem Streit zwischen Bauern und Bierbrauern entstanden sei soll und auf Plattdeutsch „Bauer, bleib stehen!“ bedeutet, also „Bur stah!“.
Der Standort von pro aurum in Hamburg befindet sich nicht nur im Herzen der Hansestadt, es handelt sich zudem um einen geschichtsträchtigen Ort, an dem seit jeher mit wertvollen Gütern gehandelt wurde: Während des Kaiserreichs entwickelte sich die Straße zum Geburtsort einer der berühmtesten Warenhäuser der Welt, als Hermann Tietz im Jahr 1897 sein Warenhaus-Imperium gründete und mit den Initialen seines Vor- und Nachnamens als „Hertie“ berühmt machte. Und lange davor galt die Straße „Großer Burstah“ als eine der besten Adressen von Hamburg, nicht zuletzt wegen der direkten Nachbarschaft zum Rathaus. Und nur wenige Schritte weiter befindet sich die Neue Börse, die am Adolphsplatz im Jahr 1837 errichtet wurde.
Der gute Ruf dieser Adresse geht zurück auf die Zeit nach dem Großen Brand von 1842, als die Straße fast vollständig neu aufgebaut und verbreitert wurde und Kontorgebäude sowie Geschäftshäuser beherbergte. In direkter Nachbarschaft der Niederlassung von pro aurum befindet sich unter anderem der Burstahhof – das Gebäude zählt zu den ältesten in Hamburg erhaltenen Kontorhäusern und wurde um das Jahr 1888 herum errichtet. In diesem Stadtteil wird der Glanz von Hamburg als Hansestadt und Handelsplatz deutlich – und die goldfarbene Fassade von pro aurum, welche an die Außenhaut des Goldhauses in München erinnert, fügt sich nahtlos in das historische Ambiente ein.
Der Sitz von pro aurum befindet sich mitten im historischen Herzen der Hansestadt: Das Nikolai-Quartier wird auf „hamburg.de“ als „Wiege der Stadt“ bezeichnet, denn hier, am westlichen Alsterufer, entstand im 8. Jahrhundert eine Handels- und Marktsiedlung namens „Hammaburg“. Am Großen Burstah wurde die Alster im Jahr 1124 zum ersten Mal aufgestaut, um eine Kornmühle betreiben zu können. Und wer von der pro aurum Niederlassung nur etwa 300 Meter südlich spaziert, befindet sich in der Deichstraße an einem weiteren historischen Ort: Hier nahm der verheerende “Große Brand von 1842” seinen Anfang und fraß sich in Windeseile durch das Nikolaiviertel und erfasste in weniger als 24 Stunden auch das alte Rathaus.