In Krisenzeiten spielen Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin eine wichtige Rolle als Indikator für wirtschaftliche Unsicherheit und instabile politische Verhältnisse. „Die vergangenen beiden Jahrzehnte haben gezeigt, dass das Vertrauen in Institutionen und traditionelle Geldanlagen wie Bankguthaben abgenommen hat“, betont Alexander Köhne, Vertriebschef von pro aurum. Trotz der Zinssteigerungen hätten viele Anleger immer noch mit realen Verlusten zu kämpfen, da die Zinsen unter den Inflationsraten liegen. „Viele Menschen suchen daher nach Anlageoptionen, die langfristig werthaltig sind und ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln“, betont Köhne. Edelmetalle würden aufgrund ihres kulturübergreifenden Vertrauens als sicherer Hafen und Wertspeicher für das Vermögen angesehen.

Die Entscheidung über die Anlage des privaten Vermögens hängt nach Einschätzung des Edelmetall-Experten von vielen individuellen Faktoren ab. Es wird empfohlen, neben einer gewissen Liquidität für Investitionen im Eigenheim, vor allem Sachwertinvestitionen zu berücksichtigen. Dazu gehören Immobilien, Aktien, Fonds/ETFs und auch Edelmetalle. Abhängig von der Vermögenszusammensetzung und Lebenssituation der Kunden wird ein Anteil von fünf bis 25 Prozent für Edelmetalle empfohlen. In jedem Fall sollte jeder eine „eiserne Reserve“ in physischem Gold und Silber haben.

Alexander Köhne, Vertriebschef von pro aurum, weist jedoch darauf hin, dass Gold im Gegensatz zu anderen Anlageformen keine regelmäßigen Erträge biete und auch keinen praktischen Nutzen habe, wie es beispielsweise bei einer selbstgenutzten Immobilie der Fall sei. „Allerdings ist Gold weltweit anerkannt und sehr liquide, was es zu einem sicheren Wertspeicher in turbulenten und undurchsichtigen Zeiten macht“, unterstreicht Köhne. Insbesondere im Zusammenhang mit der Krise um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse ist nach seiner Einschätzung eine Anlage in Sachwerte wie physisches Edelmetall aufgrund des diskutierten Kontrahentenrisikos bei Kontoguthaben, Anleihen und Zertifikaten empfehlenswert.

Der Wert des Goldes oder weiterer Edelmetalle lässt sich laut Alexander Köhne sehr deutlich darstellen: Edelmetalle wie Gold und Silber werden weltweit als Symbol für Wohlstand und als anerkannter Wertspeicher angesehen, was auf ihre Seltenheit und ihre Rolle in der Menschheitsgeschichte zurückzuführen ist. Eine große Nachfrage kommt dabei aus der Schmuckindustrie. Außerdem haben Gold und Silber den Charakter eines Wertspeichers, da sie auch in Krisenzeiten stets liquide waren und ihren Wert behalten haben. Ein Großteil der jährlichen Goldproduktion wird zur Herstellung von Anlagemünzen und -barren verwendet oder von Notenbanken aufgekauft, um ihre Goldreserven aufzustocken. Alle drei Verwendungszwecke zielen letztendlich auf den Erhalt des individuellen Wohlstands ab. Gold als ultimativer Wertmaßstab wird weltweit akzeptiert.

Gerade in der heutigen Zeit, in der viele volkswirtschaftliche Merksätze nicht mehr der Realität entsprechen, müssen Anleger langfristig vorsorgen: „Volkswirtschaften sind komplexe Systeme und einfache Regeln wie ‚Erhöhe die Zinsen und die Inflation wird sinken‘ sind nicht immer anwendbar.“ Alexander Köhne, Vertriebschef von pro aurum, ist der Meinung, dass die großen Zentralbanken vor einer doppelten Herausforderung stehen: „Einerseits müssen sie die Inflation durch Erhöhung der Zinsen eindämmen, andererseits dürfen sie die Finanzierung der öffentlichen und privaten Schulden nicht überstrapazieren“, erklärt Köhne. Diese Herausforderungen wurden aus vergangenen Krisen abgeleitet und werden nicht einfach verschwinden. Es ist daher wahrscheinlich, dass wir langfristig mit einer negativen Realverzinsung und höheren Inflationsraten als im vergangenen Jahrzehnt leben werden.

Bildquelle: pro aurum