Rechenschaftsbericht und Liebeserklärung: Bundesbank-Vorstand schreibt Buch über Gold-Reserven
Seit Jahren ist es ein Reizthema für viele kritische Beobachter der deutschen Finanzpolitik: Die Lagerung der deutschen Goldreserven im Ausland bietet reichlich Stoff für Mythen und Verschwörungstheorien, den jahrzehntelang unterlagen die Goldreserven keinerlei intensiver Überprüfung. Und so mancher Zeitgenosse vermutete längst, dass es das deutsche Staatsgold gar nicht mehr gibt.
Die Deutsche Bundesbank hat in den vergangenen Jahren eine Transparenzoffensive gestartet und rund um die Rückführung der Goldreserven aus New York die Öffentlichkeit regelmäßig mit Details versorgt. Nun wurde eine weitere vertrauensbildende Maßnahme bekannt: Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele hat mit “Das Gold der Deutschen” ein Buch veröffentlicht, welches Fakten und Hintergrundinformationen rund um die Lagerung der deutschen Goldreserven enthält – und mit vielen opulenten Bildern des deutschen Goldes ist das Buch auch eine Liebeserklärung an den “sicheren Hafen”.
Die deutsche Boulevard-Zeitung “BILD” hat sich das Gold-Buch genauer angesehen und die zentralen Erkenntnisse zusammengefasst. Sie weist darauf hin, dass das deutsche Gold nicht komplett zurückgeholt wird: “Um in einer Krise Gold zu tauschen, bleiben mindestens 13 Prozent der Reserven in London und rund 37 Prozent der Goldbarren in Dollar in New York”, erklärt BILD. Die Zeitung rechnet vor, dass es aktuell weltweit etwa 187 000 Tonnen Gold gibt: “Das entspricht laut Buch der Menge eines Würfels mit einer Kantenlänge von 21 Metern.” Rund 3400 Tonnen entfallen dabei auf Deutschland – mit einem Gegenwert von aktuell 117,5 Milliarden Euro gehört Deutschland aber lediglich 1,8 Prozent der weltweiten Goldmenge.
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