Robert Halver: Gold geht niemals unter
Das Jahr 2017 sollte ganz im Zeichen der Euro-Dollar-Parität stehen – doch die europäische Gemeinschaftswährung, das große Sorgenkind unter den wichtigsten Währungen der Welt, legte in den vergangenen Monaten eine regelrechte Rally hin. Die Folge: Der DAX rauschte in die Tiefe. Offenbar waren die Anleger zuletzt auch stark verunsichert über den wirtschaftspolitischen Kurs von Donald Trump, wie Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, im Interview mit „finanzen.net“ erläutert: „Der Nordkorea-Konflikt, die Euro-Stärke, geldpolitische Befürchtungen und Trumps Politikversuche haben ein reinigendes Gewitter verursacht“, stellt Halver klar. Er erwartet, dass bis zum Jahresende die große geldpolitische Trendwende ausbleibt, der Euro sich mittelfristig wieder abschwächt und Donald Trump auch künftig ein „grundsätzliches Handicap“ für die Finanzmärkte darstellen wird. Kurzum: Das Umfeld für einen sicheren Hafen wie Gold ist so gut wie lange nicht mehr.
Im Gespräch mit „finanzen.net“ geht Robert Halver ausführlich auf die Rolle der Edelmetalle in der aktuellen Finanzwelt ein: „Die Welt kann sich nicht unendlich durch künstliche Befruchtung der Notenbanken über Wasser halten. Für unsere völlige Überschuldung kommt der Tag der Abrechnung und es beginnen die Tage der stabilsten Anlageklasse, nämlich Gold“, ist Halver überzeugt. Er erwartet, dass dann ist auch die Zeit der politischen Goldpreisdrückung zu Ende sei. „Gold geht niemals unter. Diese Eigenart haben Schuldensysteme noch nie beweisen können“, erklärt der Analyst.
Das Gespräch zwischen Robert Halver und Benjamin Summa, Unternehmenssprecher von pro aurum, bietet viele ungeschönte Einblicke in die derzeitige Gemengelage an den Börsen. Halver zeigt sich grundsätzlich bullish für Aktien, bezeichnet diese aber als „absolut durchaus sportlich“ und im Vergleich zu den „noch viel teureren“ Anleihemärkten noch annehmbar. Halver glaubt, dass die EZB künftig eine weniger restriktive Geldpolitik verfolgen wird, was den Euro schwächt. Für problematisch hält Halver den Zickzackkurs der Notenbanken: „Die konjunkturelle Ungewissheit der US-Notenbank war selten so groß wie derzeit.“ Er weist darauf hin, dass die stark gestiegene Verschuldung privater Haushalte, die jetzt deutlich höher sei als vor der Finanzkrise, große Sorgen bereite. „Bei Kreditkarten-Verbindlichkeiten, bei Autokrediten und Studentendarlehen sehen wir neue Rekordstände und steigende Kreditausfälle“, warnt Halver.
Hier finden Sie das vollständige Interview auf Finanzen.net.
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