Sammlermünzen: Der Glanz vergangener Zeiten in Gold und Silber
Die Herrschaft der legendären Kaiserin Maria Theresia, das Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo, die prächtige Innenstadt von Wien mit Schloss Schönbrunn – der Glanz, aber auch so manche Tragödie der habsburgischen Geschichte sind bis heute omnipräsent und faszinieren Geschichtsinteressierte sowie Touristen aus aller Welt. Zwischenzeitlich regierten die Habsburger nicht nur über Österreich, sondern auch über Spanien und Portugal sowie diverse Überseebesitztümer in der halben Welt. Und die Legende dieses zentralen europäischen Adelsgeschlechts lebt auch in der Numismatik weiter, denn die österreichischen Herrscher haben bei der Münzprägung auch auf edle Metalle gesetzt, vor allem auf Gold und Silber.
Die kleinen Goldmünzen aus Österreich sind ein idealer Einstieg in das Edelmetall-Investment – und spätestens dann, wenn das erste Mini-Goldstück mit historischem Antlitz in den Besitz des Anlegers übergegangen ist, werden viele Betrachter von der Faszination dieser geprägten Zeitzeugen erfasst. Und sie entdecken, dass es neben den offiziellen Nachprägungen auch die historischen Originalmünzen zu kaufen gibt, von denen viele mit einem stattlichen Aufpreis auf den reinen Goldpreis gehandelt werden. Für diesen Zuschlag erhalten Sammler und Anleger jedoch eine historische Rarität, für die es innerhalb der Numismatik eine hohe Nachfrage gibt. Die Folge: Die Preise für gut erhaltene Stücke oder solche mit seltenen Jahreszahlen ziehen weiter an. Aus diesem Grund sind die Goldmünzen aus Österreich-Ungarn auch für chancenorientierte Anleger einen näheren Blick wert.
Österreichische Schätze aus Gold sind bereits für wenige Hundert Euro zu haben
Ein Blick in den Webshop der pro aurum Numismatik macht deutlich, dass ein Stück der Habsburger Geschichte in Gold für jeden Geldbeutel erschwinglich ist: Eine 10-Kronen-Goldmünze in guter Umlauferhaltung ist bereits für einen niedrigen dreistelligen Betrag zu haben, ein Spitzenstück wie die 100-Kronen-Goldmünze in überdurchschnittlichem Zustand kostet mehrere Tausend Euro. Neben seltenen Jahrgängen der bekannten Goldmünzen, die auch als Bullion-Nachprägungen verbreitet sind, haben die Numismatik-Experten von pro aurum auch ein paar Sammler-Schätze geborgen, darunter einen Taler mit dem Bildnis von Leopold I. aus dem Jahr 1695.
Das „lange“ 19. Jahrhundert (so bezeichnen Historiker die Zeit von der französischen Revolution bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges) ist auch in numismatischer Hinsicht eine faszinierende und spannende Epoche – nicht nur wegen der prächtigen Goldmünzen aus Österreich-Ungarn, sondern auch wegen der währungspolitischen Entwicklungen im restlichen Europa: Bereits im 19. Jahrhundert bemühten sich die europäischen Staaten erfolglos um eine Vereinheitlichung ihrer Währungssysteme, um den grenzüberschreitenden Handel zu befördern. Die Lateinische Münzunion wird heutzutage vor allem als Vorbote für das Scheitern des Euro verstanden, denn das Experiment von damals schlug bekanntlich fehl, doch aus der Zeit der Lateinischen Münzunion sind viele prächtige Goldmünzen erhalten, welche bei Anlegern und Sammlern gleichermaßen beliebt sind. Ganz oben auf der Wunschliste der „LMU“-Sammler stehen historische Goldmünzen aus Frankreich.
Goldmünzen aus Frankreich galten auch in Nachbarländern
Frankreich zählte im Jahr 1865 zu den Gründungsmitgliedern der Lateinischen Münzunion und prägte seine Silbermünzen und Goldmünzen nach den Bestimmungen des internationalen Vertrages: So wies beispielsweise eine Goldmünze zu 20 Francs einen Durchmesser von 21 Millimeter und ein Rohgewicht von 6,45 Gramm auf, die Feinheit lag bei 900 Teilen Gold. Und weil diese Rahmendaten auch in anderen EU-Staaten wie beispielsweise in Belgien, Italien sowie der Schweiz galten, konnte man im grenzüberschreitenden Handel mit diesen Ländern auch mit französischen Münzen zahlen. Die öffentlichen Kassen der Teilnehmerstaaten waren dazu verpflichtet, die Goldmünzen sowie die Silbermünzen zu fünf Währungseinheiten der anderen Mitgliedstaaten anzunehmen.
Wer sich ein paar LMU-Goldmünzen in den Tresor legt und sich die historischen Schätze etwas genauer ansieht, kann darauf zahlreiche legendäre Herrscher aus der französischen Geschichte entdecken. Außerdem sind auf den französischen Goldmünzen diverse weltberühmte Münzmotive zu finden – darunter der französische Hahn, die Marianne sowie der stehende Engel. Auf den französischen Goldmünzen wurde beispielsweise Napoleon III. abgebildet, welcher im Deutsch-Französischen Krieg gefangen genommen worden war und seine letzten Lebensjahre im englischen Exil verbrachte.
Zweihundert Jahre alte Schätze zum aktuellen Gold-Spotpreis
Bei Sammlern und Anlegern sind neben den französischen Goldmünzen aus der Zeit der Lateinischen Münzunion auch die goldenen Umlaufmünzen vor der Einführung des europaweiten Standards beliebt. Denn auch diese Goldmünzen wurden meist in hoher Auflage geprägt und sind heutzutage mit einem geringen Aufschlag auf den reinen Edelmetallwert bei Edelmetallhändlern wie pro aurum zu bekommen. Besonders begehrt sind Münzen mit dem Porträt von Napoleon I., der nach der Herrschaft der hundert Tage infolge der Niederlage bei Waterloo nach St. Helena verbannt worden war. Erwähnenswert ist auch Louis Philippe, genannt „der Bürgerkönig“. Er wurde vom liberalen Großbürgertum, der Bourgeoisie, gestützt und läutete einen neuen wirtschaftlichen Wohlstand ein.
Französische Goldmünzen sind nicht nur wegen des hohen Edelmetallgehaltes sowie der Motivvielfalt bei Sammlern und Anlegern sehr beliebt: Für viele Gold-Fans ist es eine spannende Nebenbeschäftigung, zwischen den vielen Jahrgängen und Motiven in hoher Auflage auch einzelne Stücke zu finden, welche äußerst selten sind. Denn obwohl die meisten französischen Goldmünzen mit hohen Auflagezahlen geprägt wurden und millionenfach im Umlauf anzutreffen waren, gibt es auch einzelne Jahrgänge und Nominale, die erstaunliche Sammlerpreise erzielen.
Bildquelle: pro aurum