Schluss mit Garantiezins und Einlagensicherung: Die Lebensversicherung wird zum Auslaufmodell
Die Deutschen sind im Hinblick auf ihre Altersvorsorge und ihre Investment-Strategien ein treues und vorsichtiges Volk: Trotz der anhaltenden Nullzins-Phase stehen klassische Anlageformen wie das Sparbuch oder Tagesgeld hoch im Kurs. Ein weiterer Bestseller ist auch im Jahr 2020 weiterhin die Lebensversicherung. Obwohl die Politik der Notenbanken dazu geführt hat, dass die Renditen in den Keller gegangen sind. Doch die Versicherten hatten wenigstens einen Trost: Durch eine Sicherheitsgarantie war festgelegt, dass sie wenigstens ihre eingezahlten Beiträge zurück bekommen. Bislang. Denn nun steht ein Tabubruch bevor.
Als eine der ersten Versicherungskonzerne hat die Allianz angekündigt, ihr Produktangebot in der Altersvorsorge ab 2021 neu zu gestalten. Je nach Kundenwunsch sollen am Ende der Ansparphase nur noch wahlweise 90, 80 oder 60 Prozent der gezahlten Beiträge garantiert werden. Im Klartext: Um mehr Risiko eingehen zu können, opfern die Versicherungen die Sicherheit, für die sie bislang in unsicheren Zeiten gestanden haben. Konzerne wie die Allianz locken mit „Chancen für langfristig attraktive Renditen in Zeiten von Null- und Negativzins“. Verstärkt sollen Aktien, Anleihen und „alternative Anlage“ in die Altersvorsorge der Deutschen integriert werden – das Risiko, welches damit einhergeht, müssen Versicherte bei Neuverträgen in Kauf nehmen.
Bislang galt die Zinsgarantie und das damit zusammenhängende Versprechen, dass die Sparer im schlimmsten Fall wenigstens ihre Einlagen zurückerhalten könnten, als Alleinstellungsmerkmal und letztes gewichtigstes Argument für die Lebensversicherungen. Denn bei einem Garantiezins, der nach einer Festlegung des Bundesfinanzministeriums seit Anfang 2017 nur noch bei 0,9 Prozent lag, und einer Inflation im Bereich bis 1 Prozent lag die Realverzinsung zwischenzeitlich bei null Prozent. Inzwischen ist die Inflationsrate in Deutschland gesunken, was Lebensversicherungen geringfügig attraktiver gemacht hat, hierbei handelt es sich aber wohl nur um einen kurzfristigen Effekt infolge der Mehrwertsteuersenkung.
Die Versicherungskonzerne standen in den vergangenen Jahren durch die Situation an den Finanzmärkten anhaltend unter Druck. Durch neue Rekorde an den Aktienmärkten wurde die Luft dünn für weitere Rendite, Rückschläge wie der Corona-Crash im Frühjahr schlugen voll auf die Performance durch. Festverzinsliche Anlagen sind im Nullzins-Zeitalter jedoch Mangelware geworden, zumal inzwischen sogar Strafzinsen auf Spareinlagen fällig werden. Die Versicherungsbranche steht somit vor der gleichen Herausforderung wie die deutsche Bevölkerung: Der Anlagenotstand hat Deutschland als konservative Investment-Nation fest im Griff.
Kurz nach Bekanntwerden der Pläne von Allianz und Co. war der Aufschrei groß: „Mit der Lebensversicherung wird der einstige Klassiker der Altersvorsorge immer mehr zum Auslaufmodell“, schreibt beispielsweise „Business Insider“ (https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/lebensversicherung-fuer-altersvorsorge-ungeeignet-a/) und weist darauf hin, dass Kunden am Ende der Laufzeit im schlimmsten Fall weniger Geld zurückerhalten, als sie eingezahlt haben. Das Finanzportal zitiert Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen, der von den altbekannten Policen abrät: „Unter den aktuellen Marktbedingungen sind klassische Lebensversicherungs-Produkte für die Altersvorsorge ungeeignet.“ Sparer könnten ihre eigene Altersvorsorge selbst bauen – in Form eines ETF-Sparplans. Hier hätten Investoren die volle Kontrolle über die Anlagestrategie.
Bei pro aurum steht das Thema „Altersvorsorge“ seit längerer Zeit hoch im Kurs. Die Kunden von pro aurum fragen in Anbetracht der niedrigen Zinsen und mangelnden Alternativen für ihre Altersvorsorge verstärkt nach Möglichkeiten, mit Gold für später vorzusorgen. Mit Dienstleistungen wie dem „Goldsparplan“ bietet pro aurum Möglichkeiten, regelmäßig Vermögen mit Edelmetallen aufzubauen. Auch durch kontinuierliche Käufe über das Edelmetalldepot und das Zollfreilager sorgen Investoren für Sicherheit im Alter und sichern sich zudem die Flexibilität, jederzeit auf ihre Rücklagen zugreifen zu können.
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