Sechs Fragen und Antworten zum perfekten Einstieg bei Edelmetallen
Man hat den Eindruck, dass in der Finanzwelt die Liste der Risiken und Probleme eher größer als kleiner wird. Viele verunsicherte Anleger suchen deshalb Schutz in den Krisenwährungen Gold und Silber. Wir beantworten Einsteigern sechs wichtige Fragen.
Gold oder Silber?
Der Winter hat sich mittlerweile zwar verabschiedet, doch mit Blick auf Edelmetall-Investments dürfte folgendes Motto zu jeder Jahreszeit gelten: „Wer streut, rutscht nicht.“ Getreu dieser Investment-Regel sollten Edelmetall-Anleger ihr Portfolio möglichst breit aufstellen. Sicherheitsorientierte Naturen sollten Gold mit einem Anteil von 80 Prozent am Edelmetallvermögen gewichten, der Rest kann durch Silber ergänzt werden. Mit wachsender Risikobereitschaft kann der Silberanteil erhöht und um Platin oder Palladium ergänzt werden. Diese Weißmetalle werden jedoch mit der vollen Umsatzsteuer belegt – es sei denn, sie werden über das Schweizer Zollfreilager von pro aurum gehandelt.
Grundsätzlich kann man die Entscheidung für Barren oder Münzen auch als Geschmacksfrage betrachten. Wichtig zu wissen: Sowohl bei Goldmünzen als auch bei Goldbarren sinken die prozentualen Aufgelder mit steigendem Gewicht. Deshalb bieten zum Beispiel Barren, deren Preis sich im fünfstelligen Eurobereich bewegt, ein besonders attraktives Verhältnis zwischen Kosten und materiellem Gegenwert. Deren Differenz zwischen An- und Verkauf (Spread) ist relativ gering und beläuft sich aktuell auf unter zwei Prozent. Das heißt: Hier bekommen Anleger besonders viel Gold für ihr Geld.
Es gibt aber auch Goldmünzen mit attraktiven „Spreads“. Das Maß aller Dinge sind hier Unzenmünzen, welche ein Gewicht von etwa 31,10 Gramm haben. Weltweit akzeptiert und liquide gehandelt werden Anlagemünzen wie Krügerrand, American Eagle, Maple Leaf, Britannia, Känguru und Philharmoniker.
Bei Goldbarren sollten Anleger auf anerkannte Hersteller wie zum Beispiel Heraeus, Umicore, Heimerle + Meule und Argor-Heraeus setzen. Hierzulande erfreuen sich aber auch Barren der Münze Österreich großer Beliebtheit.
Größere oder kleinere Produkte?
Grundsätzlich sollten Anleger Produkte mit geringem Spread bevorzugen. Dabei handelt es sich üblicherweise um Barren ab 100 Gramm und Münzen ab einer Unze. Beim Krügerrand (eine Unze) beläuft sich das Aufgeld auf den reinen Goldwert auf lediglich 3,5 Prozent. Bei einer Viertelunze erhöht sich dieses auf fast zehn Prozent. Auch bei Barren sinkt bei höherem Gewicht der Spread. Um bei einem kurzfristigen Finanzbedarf flexibler zu sein, sollte man aber große und kleine Produkte besitzen. Dann ist man nicht gezwungen, ein großes Goldprodukt verkaufen zu müssen.
Schutz vor Fälschungen?
Die Zahl der Fälschungen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Bei pro aurum werden angekaufte Barren und Münzen intensiv geprüft. Folgende Prüfverfahren kommen dabei zum Einsatz: das Röntgenfluoreszenzspektroskop, ein Leitfähigkeitsmessgerät sowie die Magnet- und Feinwaage. Dadurch kann jede Fälschung zweifelsfrei erkannt und aus dem Verkehr gezogen werden, ohne die Barren und Münzen anbohren zu müssen. Die Goldschätze können bei der Überprüfung sogar in ihren Plastikblistern oder Kunststoffkapseln verbleiben, in denen sie ausgeliefert oder angekauft wurden.
Die meisten Fälschungen sind in der Regel schlecht gemacht. Dass ein 170 Gramm schwerer Goldbarren, auf dem 250 Gramm steht, nicht echt sein kann, liegt auf der Hand. Selbiges trifft auf eine Münze zu, deren Gewicht zwar stimmt, die aber zwei Millimeter dicker ist als echte Vergleichsmünzen. Schwieriger zu erkennen sind Fälschungen, die mit Wolfram angereichert wurden. Dieses Metall verfügt nämlich über eine ähnliche Dichte wie Gold.
Einflussfaktoren auf den Goldpreis?
Gold wird weltweit an verschiedenen Handelsplätzen gehandelt. An den Kassamärkten richtet sich der Goldpreis nach Angebot und Nachfrage und bezieht sich üblicherweise auf die bei Edelmetallen gängige Einheit Feinunze. Einen besonders starken Preiseinfluss kann man der weltgrößten Terminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) attestieren, wo Futures und Optionen von Montag bis Freitag nahezu rund um die Uhr gehandelt werden. Weitere wichtige Handelsplätze befinden sich in Tokio (TOCOM), Zürich (Zürich Gold Pool), Shanghai (Shanghai Gold Exchange) und Hongkong (Hong Kong Mercantile Exchange). Der Preis für physische Produkte (Münzen und Barren) wird „over the counter“ ermittelt, also außerbörslich. Die Aufgelder können daher vom Preis für „Papiergold“ stark abweichen, wenn zum Beispiel die Nachfrage deutlich höher ausfällt als das Angebot.
Wie kann ich Timing-Fehler vermeiden?
Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Erstens: Über einen Goldsparplan können Anleger durch ihre regelmäßigen Sparbeiträge immer wieder ein gewünschtes Goldprodukt erwerben und dadurch den „Cost-Average-Effekt“ nutzen. Dieser führt dazu, dass bei hohen (niedrigen) Goldpreisen weniger (mehr) Gold gekauft wird und dadurch eine Glättung des Einstiegskurses erfolgt. Auf der Internetseite von pro aurum finden Sie übrigens unter dem Menüpunkt „Partnerprodukte“ detaillierte Informationen zum „VR-Goldsparplan“. Zweite Möglichkeit: Wer einen größeren Kapitalbetrag in Gold tauschen möchte und sich nicht sicher ist, ob aktuell der richtige Einstiegszeitpunkt ist, sollte sein Investment auf mehrere Tranchen aufteilen und zeitlich versetzt durchführen. Auch diese Methode reduziert das Timing-Risiko erheblich.
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