Sonnenalp: Erholen in malerischer Umgebung
Am Fuße der Allgäuer Alpenkette betreibt die Familie Fäßler in vierter Generation das Fünf-Sterne-Resort „Sonnenalp“, in dem pro aurum auch schon Kunden-Veranstaltungen organisiert hat. Mit Michael Fäßler, dem Geschäftsführer des Familienunternehmens, haben wir ein Interview geführt.
Auf Ihrer Website bezeichnen Sie die Sonnenalp-Geschichte als kleines Wirtschaftswunder. Mit welchem Erfolgsrezept ist Ihrer Familie dieses Wunder gelungen?
Das Rezept ist relativ einfach, aber nur über Generationen umsetzbar. Das Sonnenalp-Resort kann auf eine seit Jahrzehnten gewachsene Struktur zurückblicken, die in erster Linie familiär geprägt ist. So haben zum Beispiel meine Großmutter, meine Mutter und meine Frau, aber auch viele Mitarbeiterfamilien durch ihren enormen Einsatz dazu beigetragen, eine Atmosphäre zu schaffen, die sich nicht einfach nachmachen lässt. Dies dürfte auch der Grund sein, dass wir 80 Prozent unserer Gäste zur Stammkundschaft zählen dürfen. Ein bisschen Glück – insbesondere während der Nachkriegszeit die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben – gehört natürlich auch dazu.
Wellness-Hotels gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Wie hebt sich Ihr Haus von der Konkurrenz ab und in welchen Bereichen würden Sie dem Sonnenalp Alleinstellungsmerkmale attestieren?
Ich denke, das größte Alleinstellungsmerkmal stellt die „Seele“ unseres Hotels dar. Nichts gegen moderne Neubaukomplexe auf dem neuesten Stand der Technik, aber für unsere Gäste genießt dieser Aspekt nicht die allerhöchste Priorität. Sie suchen vor allem Entspannung und Erholung in familiärer Umgebung. Als einmalig kann aber auch die Lage unseres Hotels bezeichnet werden. Hier im Allgäu hat man vier schöne Jahreszeiten und kann somit das ganze Jahr über die Gäste verwöhnen. Außerdem liegen mit den Allgäuer Hochalpen und dem Tiefenberger Moor gleich zwei wunderschöne Naturschutzgebiete vor der Tür.
Im Urlaubsland Bayern gilt die Tradition zweifellos als wichtiger Wettbewerbsvorteil. Inwiefern berücksichtigen Sie diesen Aspekt innerhalb des eigenen Hotelkonzepts?
Meiner Meinung nach suchen Gäste durchaus modernen Komfort, wollen aber auf keinen Fall den Alpencharakter ihres Urlaubs missen. Für uns gehört dazu die Art des Umgangs, aber auch das Design und Ambiente des Hotels. Der Gast will entspannt aufwachen und sofort registrieren, dass er Urlaub in den Alpen macht. Diesen und alle weiteren Wünsche wollen wir ihm erfüllen.
Auf welche Innovationen bzw. Dienstleistungen sind Sie mit Blick auf die fast 100-jährige Unternehmensgeschichte besonders stolz?
Da fallen mir zuallererst der persönliche Kontakt zu unseren Gästen und die ungezwungene, natürliche Herzlichkeit ein. Unsere Mitarbeiter müssen sich nicht verstellen und geben dem Gast das Gefühl, dass man ihn gerne verwöhnt. Dieses Konzept zieht sich durch sämtliche Hotelbereiche und wird zum Beispiel vom Masseur im Wellnessbereich genauso beherzigt wie von der Servicekraft im Restaurant.
Viele Gäste wünschen sich in ihrem Urlaubshotel vor allem eines: eine familiäre Atmosphäre. Wie lässt sich dies über ein mehr als 500 Mitarbeiter starkes Sonnenalp-Team konkret bewerkstelligen?
Meine Frau und ich müssen stets präsent sein und das Konzept vorleben. Außerdem geben unsere langjährigen Mitarbeiter die Firmenphilosophie an die jüngeren weiter – denn nur so kann es funktionieren. Und diese Arbeit muss man Tag für Tag neu angehen. Außerdem führen wir auch hausinterne Schulungen durch oder lassen uns von externen Experten beraten, wenn wir hierfür eine Notwendigkeit sehen.
Manchmal hat man den Eindruck, dass die Welt klimapolitisch, geldpolitisch und geopolitisch immer mehr aus den Fugen gerät. Bezüglich welcher externen Einflussfaktoren machen Sie sich – mit Blick auf das Geschäftsmodell Ihres Familienunternehmens – besonders große Sorgen?
Mit Blick auf die Umweltprobleme beschleicht einen manchmal schon ein ungutes Gefühl. Indem wir 80 Prozent unserer Wärmeversorgung über Holz-Pellets bewerkstelligen, versuchen wir den angebotenen Luxus auf relativ umweltfreundlichem Weg zu ermöglichen. Außerdem haben wir zur Schonung der Umwelt unsere Mitarbeiter-Häuser im Passivhaus-Standard erstellen lassen. Als Unternehmer in Deutschland sehe ich aber noch ein anderes Problem: die fortschreitende Digitalisierung. Wir „Sonnenälpler“ werden auch in Zukunft vor allem den analogen Kontakt zum Gast als Maxime sehen, möchten ihm auch künftig in die Augen sehen und seine Wünsche erfüllen. Wir hoffen, noch lange auf sprachgesteuerte Anwendungen, elektronische Duschsteuerungen oder die Dienste von Robotern verzichten zu können. Solch digitale Fehlentwicklungen können schnell zu Abhängigkeiten führen. Wir werden deshalb weiterhin auf persönlichen Kontakt und persönliche Ansprache setzen.
Zu guter Letzt noch eine persönliche Frage: Wie erholt sich eigentlich der Hotelier eines Fünf-Sterne-Resorts in der wahrscheinlich viel zu knapp bemessenen Freizeit bzw. Urlaubszeit?
Als ausgeprägter Familienmensch ist es für mich extrem wichtig, Freizeit und Urlaub stets mit meiner Frau und meinen Kindern zu verbringen. Das Spektrum unserer Urlaubsvorlieben ist vielseitig und reicht von Touren mit dem Wohnmobil über Aufenthalte in anderen Hotels bis hin zum Urlaub in der eigenen Region. Um mich gut zu erholen, genügen in der Regel lediglich drei Dinge: Sport, Natur und natürlich die Familie.
Weitere Informationen zum Hotel: www.sonnenalp.de
Lesen Sie hier den Bericht der pro aurum Veranstaltung im Sonnenalp Hotel.