Sovereign-Goldmünzen aus Großbritannien: Vorfahre des Euro mit Sachwert-Absicherung
Mit dem Euro wurde seit dem Jahr 1999 nicht nur der Versuch unternommen, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in der Europäischen Union zu erleichtern, sondern auch einen gemeinsamen Währungsraum der Stabilität und des Vertrauens zu errichten. Wie weit die Realität von diesem Ziel entfernt liegt, lässt sich täglich beobachten. Und die Idee des Euro ist nicht neu – bereits in früheren Epochen haben Herrscher versucht, ihre Münzen zu Leitwährungen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu machen. Gelegentlich ist dies sogar gelungen – wenn die Münze entsprechend mit Edelmetall gedeckt war. Als „Kurantmünze“ bezeichnen die Numismatiker eine solche Prägung.
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“Seit 1817 prägt die British Royal Mint den Sovereign im Feingewicht von 7,32 Gramm. Als Abbildung findet sich immer das jeweilige Herrscherporträt und die Darstellung des Heiligen Georgs im Kampf mit dem Drachen…”
Die wohl bekannteste Kurantmünze blickt auf eine erstaunliche Geschichte zurück, welche mehrere Hundert Jahre umfasst: Der Sovereign aus Großbritannien ist die wichtigste Handelsmünze der Welt und bis heute ein fester Bestandteil der Produktpalette der Royal Mint. Sie geht auf das Jahr 1489 zurück und wurde ursprünglich von König Heinrich VII. in Auftrag gegeben. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde der Sovereign wiederholt abgeschafft, nur um von späteren Herrschern mit verändertem Gewicht wieder eingeführt zu werden.
Eine numismatische Legende
Bei der Goldmünze handelt es sich um eine numismatische Legende, welche viele Rekorde aufgestellt hat: Mit 1,5 Milliarden Stück gilt der Sovereign als die mit Abstand meistgeprägte Goldmünze der Welt – bis heute wurde der britische Sovereign nicht nur in der zentralen Münzprägestätte Großbritanniens, der Royal Mint, geprägt, sondern auch an internationalen Standorten wie Melbourne und Sydney sowie Perth in Australien, Pretoria in Südafrika sowie Ottawa in Kanada. Diese Stücke werden deutlich oberhalb des reinen Metallwertes gehandelt, während die Sovereigns aus der Royal Mint in London beziehungsweise inzwischen aus dem walisischen Llantrisant mit einem sehr geringen Aufpreis auf den reinen Metallwert bei Edelmetallhändlern wie pro aurum zu bekommen sind. Der Sovereign, so wie wir ihn heute kennen, wurde erstmals im Jahr 1817 geprägt. Seitdem beträgt das Raugewicht der Münze genau 7,98805 Gramm, der Feingehalt liegt bei 22 Karat. Die rötliche Färbung der Münze resultiert aus einem Kupferanteil, welcher für eine bessere Kratzfestigkeit ergänzt wurde.
Die Gestaltung der goldenen Sovereign-Münzen wurde, mit wenigen Ausnahmen. seit dem Jahr 1817 nicht verändert. Die Münze zeigt den Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen, ferner ist das jeweilige Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreiches zu sehen. Wenn die Regenten über längere Zeit herrschten, wurde das Bildnis bei Bedarf auch angepasst. So sind inzwischen diverse Sovereign-Gestaltungen mit der britischen Königin Elisabeth II. zu bekommen. Mit Ausnahme einzelner Jahrgänge werden jedoch auch die zurückliegenden Sovereign-Münzen mit Monarchen wie Königin Victoria, Edward VII. oder Georg V. als Investment-Produkte gehandelt. Wer sein Vermögen mit Gold schützen will und gleichzeitig ein Interesse für geschichtliche Themen hat, kommt um den Sovereign also nicht herum.
Bildrechte: The Royal Mint