Ende Mai wurde von der Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG die dreizehnte Ausgabe der Goldpreisstudie „In Gold we Trust“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die beiden verantwortlichen Autoren Ronald-Peter Stöferle und Mark J. Valek haben der diesjährigen Ausgabe folgenden Titel gegeben: „Gold im Zeitalter der Vertrauenserosion“.
Standardwerk für Millionenpublikum
Das Wall Street Journal bezeichnete die umfangreiche Analyse einmal als den „Goldstandard aller Goldstudien“ – und das völlig zurecht. Ronald-Peter Stöferle sieht die jüngste Publikation als eine „ganz besondere Ausgabe“. Erstmals ist das Standardwerk nämlich nicht nur in den Sprachen Deutsch und Englisch, sondern auch in Chinesisch (Mandarin) erhältlich. Dadurch möchten die Autoren der wachsenden Bedeutung Chinas als weltgrößter Goldproduzent und Goldkäufer gerecht werden. Die Kompaktversion erstreckt sich in diesem Jahr auf rund 100 Seiten, während die ausführliche Variante auf ein Volumen von über 320 Seiten kommt.
An dem Großprojekt haben laut Stöferle insgesamt 15 Mitarbeiter fast 16.000 Arbeitsstunden investiert. Als Leitmotiv zieht sich in diesem Jahr ein Thema wie ein roter Faden durch die Publikation: Vertrauen. Stöferle weist darauf hin, dass sich in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen derzeit vor allem ein massiver Vertrauensschwund bemerkbar macht. In der Ökonomie und im Zentralbankwesen blieb dieser Trend bislang außen vor. Doch mittlerweile würden verstärkt Rezessionswolken aufziehen. In der Studie wird – entgegen der Meinung der meisten Volkswirte – die These vertreten, dass die USA am Rande einer Rezession stehen. Selbst die Statistiken der US-Notenbank Fed zeigen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent an, dass die US-Wirtschaft im kommenden Jahr in eine Rezession rutschen könnte. Auch die gegenwärtige Zinsstrukturkurve spricht für ein solches Negativszenario. In diesem Zusammenhang wird Gold als „fantastischer Rezessions-Hedge“ bezeichnet.
Grundsätzlich wird unterstellt, dass im Rezessionsfall sowohl die Geldpolitik als auch die Fiskalpolitik zunehmend expansiver werden dürfte. Normalerweise werden im Zuge einer Rezession die Leitzinsen um 500 Basispunkte gesenkt. Während die Fed nach unten noch über etwas Luft verfügt, ist der Spielraum der EZB aufgrund der seit Jahren anhaltenden Nullzinspolitik um einiges eingeschränkter. Aufgrund der Aussicht auf eine aggressive Geldpolitik stufen die Macher der Studien die Perspektiven des Goldpreises derzeit ausgesprochen optimistisch ein.
Entdollarisierung auf dem Vormarsch
Großen Raum nimmt in der Studie unter anderem der Dollar ein. Auch hier nimmt das Redaktionsteam im internationalen Vergleich eher eine konträre Meinung ein. Während eine Mehrheit der Kapitalmarktexperten gegenüber der US-Währung überwiegend positiv gestimmt ist, rechnen die Incrementum-Goldexperten mit einer Schwäche der US-Wirtschaft und daher mit einem nachgebenden Dollar. Deshalb trauen sie Gold eine sehr gute Performance zu.
Dabei wird intensiv der Frage nachgegangen, ob sich die weltweit zu beobachtende Abkehr vom Dollar – die sogenannte Entdollarisierung – zu einem monetären Megatrend entwickeln wird? Notenbanken aus Russland, China, Indien, Kasachstan und der Türkei bringen dies durch ihre seit Jahren anziehende Goldnachfrage zum Ausdruck. Außerdem schließen aufstrebende Schwellenländer verstärkt bilaterale Abkommen, um dabei die US-Währung komplett zu umgehen. Obwohl es sich bei der Entdollarisierung um einen langfristigen Trend handelt, habe sich dieser in den vergangenen Monaten stark beschleunigt.
Ein Thema darf in der aktuellen Goldstudie natürlich nicht fehlen: die Inflation. Gegenwärtig scheint sie an den Finanzmärkten kein Risiko darzustellen, doch sobald sie wieder anzieht, dürfte sie vor allem den Besitzern von Anleihen mit negativen Renditen erhebliche „Schmerzen“ bereiten. Wer eine steigende Inflation befürchtet, sollte daher unbedingt auf Gold vertrauen.
Hochinteressante Interviews hochkarätiger Experten
Besonders stolz ist Ronald-Peter Stöferle, dass für die diesjährige Ausgabe von „In Gold we Trust“ einige hochkarätige Experten für Exklusiv-Interviews gewonnen wurden. Dabei handelt es sich bspw. um die Rohstoff-Investorenlegende Jim Rogers, den Blogger FOFOA und Barry Downs, den Schwiegersohn des 2006 verstorbenen US-Notenbankers und Erfinders der Vermögenspyramide John Exter. Diese Interviews sind in der mehr als 300 Seiten starken ausführlichen Version (extended Version) zu finden und liefern besonders tiefgründige Einblicke in die Finanzwelt. Zahlreiche Tabellen und Grafiken belegen und veranschaulichen die jeweiligen Sachverhalte und Thesen. Aufgelockert werden beide Studienversionen durch Cartoons, die einem trotz der ernsten Lage, das Lachen nicht vergehen lassen.
Dank diverser Sponsoren können interessierte Anleger sowohl die Kompaktversion als auch die ausführliche Variante auf der Website der Incrementum AG kostenlos herunterladen. Wer in Zukunft keine Ausgabe verpassen möchte, kann sich diese übrigens per Mail automatisch zuschicken lassen. Wer Gold als Must-Have-Investment einordnet, sollte „In Gold we Trust“ unbedingt als Must-Read betrachten.
Bildrechte: © Ronald Stöferle